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William MacDonald Kommentar zum Neuen Testament - DWG Radio

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Jakobus<br />

Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit<br />

der Autor unseres Briefes. Er<br />

ist wohlbekannt, doch bescheiden,<br />

deshalb nennt er seine natürliche Beziehung<br />

zu Christus nicht (s. a. Einführung<br />

<strong>zum</strong> Judasbrief). Er ist derjenige,<br />

der das Jerusalemer Apostelkonzil<br />

leitete und bis zu seinem Tode<br />

in dieser Stadt blieb. Er war als jüdischer<br />

Christ bekannt und lebte sehr<br />

streng nach der Tradition. Kurz, er<br />

wird sogar von der Geschichtsschreibung<br />

(Josephus) und der kirchlichen<br />

Tradition als solch ein Christ erwähnt,<br />

der eben diesen Brief geschrieben<br />

haben könnte.<br />

Äußere Beweise<br />

Für den Jakobusbrief gibt es nur wenige<br />

äußere Beweise seiner Echtheit. Es wird<br />

nur auf diesen Brief angespielt, es fehlen<br />

von den ersten Kirchenvätern direkte<br />

Zitate. Auch wird dieser Brief im muratorischen<br />

Fragment nicht erwähnt. Gründe<br />

dafür wären seine Abfassung in Jerusalem,<br />

seine Empfänger, Juden im Osten<br />

und der scheinbare Widerspruch zu den<br />

paulinischen Briefen, in denen die Rechtfertigung<br />

durch den Glauben so stark<br />

betont wird.<br />

Dennoch wird Jakobus von Cyril von<br />

Jerusalem, Gregor von Nizanz, Athanasius<br />

und Hieronymus zitiert. Eusebius sagt<br />

uns, daß der Jakobusbrief zu den bei<br />

manchen Christen umstrittenen Büchern<br />

(antilegomena) gehört hat, er selbst<br />

zitiert ihn jedoch als Heilige Schrift.<br />

Innere Beweise<br />

Es gibt viele stichhaltige Beweise für die<br />

Echtheit des Jakobusbriefes. Er entspricht<br />

dem Stil, den wir aus der Apostelgeschichte<br />

und dem Galaterbrief kennen,<br />

auch stimmt er mit der Geschichte<br />

der Zerstreuung, wie wir sie aus anderen<br />

Büchern kennen, überein. Es gab keinerlei<br />

Grund, ein solches Buch zu fälschen,<br />

da es von der Lehre her keine wichtigen<br />

Neuerungen einführt (wie die häretischen<br />

Fälschungen des zweiten Jahrhunderts<br />

es tun). Josephus berichtet, daß<br />

Jakobus bei den Juden einen sehr guten<br />

1262<br />

Ruf in bezug auf das Gesetz hatte, jedoch<br />

den Märtyrertod starb, als er zu einer<br />

Zeit Zeugnis für seinen Messias ablegte,<br />

als dies verboten war. Dieser jüdische<br />

Historiker sagt, daß Jakobus auf Anweisung<br />

des Hohenpriesters Ananias gesteinigt<br />

wurde. Eusebius berichtet, daß Jakobus<br />

von der Zinne des Tempels gestürzt<br />

wurde und schließlich zu Tode geprügelt<br />

wurde. Hegesipp verbindet beide Traditionen<br />

miteinander.<br />

Das Argument, der griechische Stil<br />

des Briefes sei »zu gut« für einen palästinensischen<br />

Juden, zeigt eine ungewöhnliche<br />

Unwissenheit in bezug auf die<br />

erstaunlichen intellektuellen Fähigkeiten<br />

des erwählten Volkes.<br />

III.Datierung<br />

Josephus berichtet, daß Jakobus im Jahre<br />

62 n. Chr. getötet wurde, so daß der Brief<br />

aus der Zeit davor stammen muß. Da der<br />

Brief noch nichts von den Entscheidungen<br />

über das Gesetz berichtet, die beim<br />

Apostelkonzil (48 oder 49 n. Chr.) getroffen<br />

wurden und dem Jakobus vorstand<br />

(Apg 15), wird allgemein ein Datum zwischen<br />

45 und 48 n. Chr. angenommen.<br />

IV. Hintergrund und Thema<br />

Obwohl dies wahrscheinlich (zeitlich gesehen)<br />

das erste Buch des NT ist und von<br />

daher einen stärkeren jüdischen Einschlag<br />

hat, dürfen seine Lehren nicht in<br />

ein anderes Zeitalter verlegt werden. Sie<br />

sind auf uns heute anwendbar, und die<br />

Gemeinde braucht diese Lehren notwendig.<br />

Um sein Ziel zu erreichen, schöpft<br />

Jakobus stark aus den Lehren des Herrn<br />

Jesus in der Bergpredigt. Dies kann man<br />

sehr einfach bei folgendem Vergleich<br />

sehen:<br />

Thema Jakobus Parallele bei<br />

Matthäus<br />

Widrigkeiten 1,2.12;5,10 5,10-12<br />

Gebet<br />

Einfältige<br />

1,5;4,3;5,13-18 6,6-13;7,7-12<br />

Augen 1,8;4,8 6,22.23<br />

Reichtum 1,10.11;2,6.7 6,19-21.24-34<br />

Zorn 1,19.20;4,1 5,22

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