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William MacDonald Kommentar zum Neuen Testament - DWG Radio

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tut, sooft ihr trinkt, zu meinem Gedächtnis«<br />

(1. Kor 11,25).<br />

Henderson zitiert das Folgende:<br />

Und so unterscheiden wir zwischen der<br />

ursprünglichen Interpretation für Israel und<br />

der weiteren, geistlichen Anwendung auf die<br />

Gemeinde heute. Wir genießen jetzt in der<br />

Kraft des Heiligen Geistes die Segnungen des<br />

<strong>Neuen</strong> Bundes, und doch wird er nach Gottes<br />

Verheißung noch weitere und zukünftige<br />

Erfüllung für Israel finden. 12)<br />

8,9 Gott hat insbesondere verheißen,<br />

daß der Neue Bund nicht wie der »Bund«<br />

sein würde, den er »mit ihren Vätern«<br />

geschlossen hat, als er »ihre Hand ergriff,<br />

um sie aus … Ägypten herauszuführen«.<br />

In welcher Wiese würde der Neue Bund<br />

anders sein? Gott sagt es nicht ausdrücklich,<br />

doch wahrscheinlich findet sich die<br />

Antwort im Rest des Verses: »denn sie<br />

blieben nicht in meinem Bund, und ich<br />

kümmerte mich nicht um sie, spricht der<br />

Herr.« Der Bund des Gesetzes reichte<br />

nicht aus, weil er auf Bedingungen beruhte.<br />

Er forderte ein Volk <strong>zum</strong> Gehorsam<br />

auf, das ihn nicht leistete. Indem er<br />

den <strong>Neuen</strong> Bund zu einem bedingungslosen<br />

Bund der Gnade machte, umgeht<br />

Gott jegliche Möglichkeit des Scheiterns,<br />

weil die Erfüllung des Bundes nur von<br />

ihm selbst abhängt, und er nicht scheitern<br />

kann.<br />

Das Zitat aus Jeremia enthält eine<br />

radikale Veränderung. Die Worte des<br />

hebräischen Textes von Jeremia 31,32<br />

lauten: »Obwohl ich doch ihr Herr war.«<br />

Einige frühe Übersetzungen von Jeremia<br />

lesen: »Und ich kümmerte mich nicht um<br />

sie.« Der Heilige Geist, der die Worte<br />

Jeremias inspirierte und über der Bewahrung<br />

der Bibel wachte, leitete den Verfasser<br />

des Hebräerbriefes an, diese alternative<br />

Lesart zu wählen.<br />

8,10 Man beachte die Wiederholung<br />

der Worte »ich will« (LU1984). Das AT<br />

sagt, was der Mensch tun muß, das NT<br />

sagt uns, was Gott tun will. Nachdem die<br />

»Tage« des Ungehorsams Israels vorbei<br />

sind, wird Gott seine »Gesetze … in ihren<br />

Sinn« schreiben, so daß sie sie kennen,<br />

und »auf ihre Herzen«, so daß sie sie lieben.<br />

Sie werden gehorchen wollen, nicht<br />

Hebräer 8<br />

aus Angst vor Bestrafung, sondern aus<br />

Liebe zu Gott. Das Gesetz wird nicht mehr<br />

in Stein gehauen sein, sondern auf den<br />

Tafeln ihrer Herzen geschrieben stehen.<br />

»Ich will ihr Gott sein, und sie sollen<br />

mein Volk sein« (LU1984). Das spricht<br />

von Nähe. Das AT gebot dem Menschen,<br />

Gott fern zu bleiben, die Gnade fordert<br />

ihn auf, sich zu nähern. Der Vers spricht<br />

auch von einer ungebrochenen Beziehung<br />

und bedingungslosen Sicherheit.<br />

Nichts kann je dieses bluterkaufte Band<br />

wieder lösen.<br />

8,11 Der Neue Bund umfaßt auch allgemeine<br />

Erkenntnis über den Herrn.<br />

Während der herrlichen Herrschaft Christi<br />

wird es nicht notwendig sein, »seinen<br />

Mitbürger« oder »seinen Bruder« zu<br />

»lehren«, den Herrn zu erkennen. Jeder<br />

wird ein inneres Bewußtsein von ihm<br />

haben, »vom Kleinen bis <strong>zum</strong> Großen<br />

unter ihnen«. »Denn das Land wird voll<br />

von Erkenntnis des HERRN sein, wie von<br />

Wassern, die das Meer bedecken«<br />

(Jes 11,9).<br />

8,12 Das Beste von allem ist jedoch,<br />

daß der Neue Bund einem ungerechten<br />

Volk Barmherzigkeit und ewiges Vergessen<br />

»ihrer Sünden« verheißt. Das Gesetz<br />

war unbeugsam: »Jede Übertretung und<br />

jeder Ungehorsam empfing gerechte Vergeltung«<br />

(Hebr 2,2).<br />

Weiter konnte das Gesetz nicht wirklich<br />

mit der Sünde zurechtkommen. Es<br />

gab zwar Vorkehrungen, die Sünden zu<br />

sühnen, jedoch nicht, sie wegzunehmen.<br />

(Das hebräische Wort für Sühne kommt<br />

von dem Verb mit der Bedeutung bedecken.)<br />

Die im Gesetz vorgeschriebenen<br />

Opfer machten den Menschen rituell<br />

rein, d. h. er durfte am religiösen Leben<br />

des Volkes teilnehmen. Doch diese rituelle<br />

Reinigung war äußerlich, sie berührte<br />

das innere Leben des Menschen nicht. Sie<br />

konnte keine moralische Reinigung bieten<br />

oder das Gewissen befreien.<br />

8,13 Die Tatsache, daß Gott einen<br />

»neuen Bund« einführt, bedeutet, daß<br />

der »erste … veraltet« ist. Deshalb sollten<br />

wir noch nicht einmal daran denken,<br />

<strong>zum</strong> Gesetz zurückzukehren. Doch das<br />

ist genau das, was die Namenschristen<br />

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