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William MacDonald Kommentar zum Neuen Testament - DWG Radio

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Er führt hier das Thema Taufe ein, um zu<br />

zeigen, daß es für einen Gläubigen moralisch<br />

inkonsequent wäre, in der Sünde zu<br />

verharren. Doch erhebt sich sofort die<br />

Frage: »Auf welche Taufe bezieht Paulus<br />

sich hier?« Deshalb ist an dieser Stelle ein<br />

erläuterndes Wort notwendig.<br />

Wenn ein Mensch erlöst wird, wird er<br />

in dem Sinne »auf Christus getauft«, daß<br />

er mit Christus in seinem »Tod« und seiner<br />

Auferstehung eins wird. Das ist nicht<br />

dasselbe wie die Taufe im (oder mit) dem<br />

Geist, auch wenn beide gleichzeitig stattfinden.<br />

Die letztere Art der Taufe versetzt<br />

den Gläubigen in den Leib Christi (1. Kor<br />

12,13), sie ist keine Taufe in den Tod. Die<br />

Taufe »auf Christus« bedeutet, daß der<br />

Gläubige in Gottes Augen mit Christus<br />

gestorben und wieder auferstanden ist.<br />

Wenn Paulus hier von der Taufe<br />

spricht, dann denkt er sowohl an unsere<br />

geistliche Identifikation mit Christus als<br />

auch an die bildhafte Darstellung dieses<br />

Vorgangs in der Wassertaufe. Doch während<br />

er sein Argument ausführt, verlagert<br />

er seine Betonung in besonderer<br />

Weise auf die Wassertaufe, weil er seine<br />

Leser daran erinnert, wie sie »begraben«<br />

und »verwachsen« sind »mit der Gleichheit«<br />

des Todes Christi.<br />

Das Neue <strong>Testament</strong> denkt über die<br />

unnormale Situation eines nicht getauften<br />

Gläubigen nicht nach. Es geht davon<br />

aus, daß diejenigen, die sich bekehrt<br />

haben, auch gleich getauft werden. So<br />

konnte unser Herr im gleichen Atemzug<br />

von Glaube und Taufe sprechen: »Wer<br />

gläubig geworden und getauft worden<br />

ist, wird errettet werden« (Mk 16,16).<br />

Obwohl die Taufe nicht heilsnotwendig<br />

ist, sollte sie jedoch das normale öffentliche<br />

Zeugnis der Errettung sein.<br />

6,4 Die Wassertaufe ist eine Sichtbarmachung<br />

der »Taufe« in Christus. Sie<br />

stellt dar, wie der Gläubige in die finsteren<br />

Wasser des Todes getaucht wird (in<br />

der Person unseres Herrn Jesus) und sie<br />

zeigt die Auferstehung des neuen Menschen<br />

in Christus, um in einem neuen<br />

Leben zu wandeln. In gewissem Sinne<br />

besucht der Gläubige die Beerdigung seines<br />

alten Menschen, wenn er getauft<br />

Römer 6<br />

wird. Wenn er sich untertauchen läßt,<br />

sagt er: »Alles, was ich als sündiger Sohn<br />

Adams war, ist am Kreuz in den Tod gegeben<br />

worden.« Wenn er aus dem Wasser<br />

wieder hinaufsteigt sagt er: »Nicht<br />

ich lebe, sondern Christus lebt in mir«<br />

(s. Gal 2,20).<br />

Conybeare und Howson sagen aus,<br />

daß »dieser Abschnitt nur verstanden<br />

werden kann, wenn man sich vor Augen<br />

hält, daß die erste Form der Taufe die<br />

Taufe durch Untertauchen war«.<br />

Der Apostel geht nun weiter, indem er<br />

festhält, daß die Auferstehung Christi es<br />

uns ermöglicht, daß »wir in Neuheit des<br />

Lebens wandeln«. Er erklärt, daß »Christus<br />

aus den Toten auferweckt worden ist<br />

durch die Herrlichkeit des Vaters«. Das<br />

bedeutet ganz einfach, daß die vollkommenen<br />

Eigenschaften Gottes – seine Gerechtigkeit,<br />

Liebe, Heiligkeit etc. – verlangten,<br />

daß er den Herrn auferweckte. In<br />

Anbetracht der Vollkommenheit unseres<br />

Heilandes wäre es nicht mit Gottes Charakter<br />

vereinbar gewesen, ihn im Grab zu<br />

lassen. Gott hat ihn auferweckt, und weil<br />

wir mit Christus in seiner Auferstehung<br />

identifiziert werden, können und sollen<br />

»wir in Neuheit des Lebens wandeln«.<br />

6,5 So, wie »wir verwachsen sind mit<br />

der Gleichheit« des »Todes« Christi, »so<br />

werden wir es auch mit der seiner Auferstehung<br />

sein«. Die Worte »die Gleichheit<br />

seines Todes« beziehen sich darauf, daß<br />

der Gläubige bei der Taufe unter Wasser<br />

getaucht wird. Die wirkliche Vereinigung<br />

mit Christus in seinem Tod fand<br />

vor fast 2000 Jahren statt, doch die Taufe<br />

ist eine »Gleichheit« oder ein »Gleichnis«<br />

dessen, was damals passiert ist.<br />

Wir werden nicht nur unter Wasser<br />

getaucht, sondern stehen aus dem Wasser<br />

wieder auf, was eine »Gleichheit . . .<br />

seiner Auferstehung« ist. Es ist zwar<br />

richtig, daß der Ausdruck »mit der<br />

Gleichheit« im zweiten Teil des Verses im<br />

Original nicht wiederholt wird, doch<br />

muß man ihn hier ergänzen, um die<br />

Bedeutung zu vervollständigen.<br />

So, wie »wir verwachsen sind mit der<br />

Gleichheit« des »Todes« Christi (Untertauchen<br />

unter Wasser), »so werden wir«<br />

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