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William MacDonald Kommentar zum Neuen Testament - DWG Radio

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en Menschen predigte. Aus diesem<br />

Grund »verherrlichten sie Gott« für das<br />

Werk, das er im Leben des Paulus vollbracht<br />

hatte. (Verherrlichen andere Menschen<br />

Gott, weil unser Leben sich verändert<br />

hat?)<br />

2,1 Fünftens waren sich die Apostel<br />

auf einem späteren Besuch des Paulus in<br />

Jerusalem einig, daß sein Evangelium<br />

göttlichen Ursprungs war (2,1-10). Weil<br />

das Christentum in Jerusalem gegründet<br />

wurde und die Apostel diese Stadt mehr<br />

oder weniger zu ihrem Hauptquartier<br />

gemacht hatten, waren einige Christen<br />

der Ansicht, daß die Gemeinde dort die<br />

»Muttergemeinde« sei. Deshalb mußte<br />

sich Paulus mit dem Vorwurf auseinandersetzen,<br />

daß er in irgendeiner Weise<br />

unterlegen sei, weil er keiner der Jerusalemer<br />

Apostel war. Er antwortet mit einem<br />

ausführlichen Bericht seiner zweiten Reise<br />

»nach Jerusalem«. Ob diese »vierzehn<br />

Jahre« nach seiner Bekehrung oder nach<br />

seiner ersten Reise stattfand, wissen wir<br />

nicht. Wir wissen jedoch, daß er eine<br />

»Offenbarung« Christi erhielt, hinzureisen,<br />

und zwar »mit Barnabas«, seinem<br />

Mitarbeiter, und »Titus«, einem Heiden,<br />

der sich durch den Dienst des Paulus<br />

bekehrt hatte. Die Gesetzeslehrer hatten<br />

darauf bestanden, daß Titus beschnitten<br />

werden müsse, damit er errettet werden<br />

könnte. Der Apostel Paulus widerstand<br />

dem jedoch hartnäckig, weil er merkte,<br />

daß hier die Wahrheit des Evangeliums<br />

auf dem Spiel stand. (Als er später Timotheus<br />

beschnitt, ging es um kein wichtiges<br />

Prinzip – Apostelgeschichte 16,3.)<br />

E. F. Kevan schreibt:<br />

Paulus erkannte, daß die Beschneidung<br />

um der Rechtfertigung willen keine harmlose<br />

kleine Zeremonie war, für die jemand, der<br />

nicht genauer nachdenkt, sie vielleicht hätte<br />

halten können. Wer sich auf diese Weise der<br />

Beschneidung unterzog, versuchte durch das<br />

Halten des Gesetzes gerechtfertigt zu werden.<br />

Damit aber leugnete er gleichzeitig die<br />

Grundlage der Gnade. 3)<br />

2,2 Als Paulus Jerusalem erreichte,<br />

»legte« er »ihnen das Evangelium vor,<br />

das« er »unter den Nationen« predigte,<br />

»den Angesehenen aber besonders,<br />

Galater 1 und 2<br />

damit« er »nicht etwa vergeblich laufe<br />

oder gelaufen wäre«. Warum sprach<br />

Paulus »besonders« (d. h. getrennt von<br />

den übrigen, Anm. ER) zu den geistlichen<br />

Führern, statt zur gesamten Versammlung?<br />

Wollte er, daß sie sein Evangelium<br />

bestätigten, falls er etwas<br />

Falsches gepredigt hatte? Offensichtlich<br />

nicht! Das wäre das genaue Gegenteil<br />

von allem, was der Apostel bisher gesagt<br />

hatte. Er hatte betont, daß ihm seine Botschaft<br />

von Gott offenbart worden war. Er<br />

hatte keine Zweifel, daß seine Lehre der<br />

Wahrheit entsprach. Die wirkliche Erklärung<br />

muß man auf einem anderen<br />

Gebiet suchen. Es war eine Frage der<br />

Höflichkeit, sich erst mit den Leitern zu<br />

besprechen. Es war auch wünschenswert,<br />

daß die Leiter völlig von der Echtheit<br />

des Evangeliums des Paulus überzeugt<br />

waren. Wenn sie irgendwelche Fragen<br />

hatten oder Schwierigkeiten sahen,<br />

wollte Paulus ihnen gleich zu Beginn<br />

Rede und Antwort stehen. Dann konnte<br />

er mit der Unterstützung der anderen<br />

Apostel vor die Gemeinde treten. Wenn<br />

man mit einer großen Anzahl von Menschen<br />

zu tun hat, besteht immer die<br />

Gefahr, daß emotionale Appelle die<br />

Gruppe beeinflussen. Deshalb wollte<br />

Paulus sein Evangelium zunächst »besonders«<br />

vorlegen, in einer Atmosphäre,<br />

in der keine Möglichkeit für eine Massenhysterie<br />

drohte. Hätte Paulus anders<br />

gehandelt, hätte sich eine ernsthafte Diskussion<br />

ergeben können, die dazu hätte<br />

führen können, daß sich die Gemeinde in<br />

einen jüdischen und einen heidnischen<br />

Flügel spaltete. Damit wäre das Ziel der<br />

Reise des Paulus verfehlt worden. Das ist<br />

die Bedeutung der Worte »damit ich<br />

nicht etwa vergeblich laufe oder gelaufen<br />

wäre«.<br />

2,3 Die gesamte Frage der Gesetzlichkeit<br />

gipfelte im Fall des Titus. Würde die<br />

Jerusalemer Gemeinde einen Heiden in<br />

ihre Gemeinschaft aufnehmen, oder<br />

würde sie darauf bestehen, daß er sich<br />

»beschneiden« 4) lassen müsse? Nachdem<br />

man ausführlich diskutiert und geredet<br />

hatte, entschieden die Apostel, daß die<br />

Beschneidung nicht zur Erlösung not-<br />

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