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William MacDonald Kommentar zum Neuen Testament - DWG Radio

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Römer 4<br />

Doch »wo kein Gesetz ist, da ist auch<br />

keine Übertretung«. »Übertretung« bedeutet<br />

die Verletzung eines bekannten<br />

Gesetzes. Paulus sagt hier nicht, daß es<br />

dort, wo es kein Gesetz gibt, keine Sünde<br />

gäbe. Eine Tat kann an sich böse sein,<br />

auch wenn es kein Gesetz dagegen gibt.<br />

Wenn man auf einer Straße mit 100 km/h<br />

fährt, so ist das erst eine »Übertretung«,<br />

wenn es ein Schild gibt, das als erlaubte<br />

Höchstgeschwindigkeit 80 km/h anzeigt.<br />

Die Juden dachten, sie hätten einen<br />

Segen ererbt, weil sie das Gesetz hatten,<br />

doch sie erbten nur »Übertretung«. Gott<br />

gab das Gesetz, damit man Sünde als<br />

»Übertretung« erkennen kann, oder anders<br />

ausgedrückt, damit die Sünde in all<br />

ihrer Sündhaftigkeit gesehen werden<br />

kann. Er beabsichtigte nie, daß es zu<br />

einem Erlösungsweg für sündige Übertreter<br />

würde!<br />

4,16 Weil das Gesetz Gottes Zorn hervorruft<br />

und keine Rechtfertigung bringt,<br />

entschloß sich Gott, daß er die Menschen<br />

aus »Gnade« durch den »Glauben«<br />

rechtfertigen würde. Er wollte gottlosen<br />

Sündern das ewige Leben als unverdientes<br />

Geschenk geben, das sie durch einen<br />

einfachen Glaubensakt erhalten könnten.<br />

Auf diese Weise ist »die Verheißung«<br />

des ewigen Lebens »der ganzen Nachkommenschaft<br />

sicher«. Wir sollten hier<br />

zwei Worte besonders hervorheben –<br />

sicher und ganz. Zunächst will Gott, daß<br />

seine »Verheißung . . . sicher« ist. Wenn<br />

die Rechtfertigung auf Gesetzeswerken<br />

beruhte, dann könnte man niemals sicher<br />

sein, weil man nie wüßte, ob man schon<br />

genug gute Werke getan hat und ob es<br />

auch die richtigen waren. Niemand, der<br />

versucht, sich seine Erlösung zu verdienen,<br />

kann Heilsgewißheit genießen.<br />

Doch wenn die Erlösung als Geschenk<br />

gegeben wird, das man durch Glauben<br />

erhalten kann, dann kann man auch aufgrund<br />

der Autorität des Wortes Gottes<br />

sicher sein, daß man gerettet ist.<br />

Zweitens möchte Gott, daß seine<br />

»Verheißung der ganzen Nachkommenschaft<br />

sicher« ist – nicht nur den Juden,<br />

denen »das Gesetz« gegeben ist, »son-<br />

624<br />

dern auch« den Heiden, die ihr Vertrauen<br />

auf die gleiche Weise auf den Herrn<br />

setzen, wie »Abraham« es tat. »Abraham<br />

ist unser aller Vater« – das bedeutet, von<br />

allen gläubigen Juden und Heiden.<br />

4,17 Um Abrahams Vaterschaft aller<br />

echten Gläubigen zu unterstreichen,<br />

wirft hier Paulus ein Zitat aus 1. Mose<br />

17,5 ein: »Ich habe dich <strong>zum</strong> Vater vieler<br />

Nationen gesetzt.« Gottes Wahl Israels<br />

als sein erwähltes irdisches Volk bedeutet<br />

nicht, daß seine Gnade auf dieses Volk<br />

beschränkt wäre. Der Apostel zitiert meisterhaft<br />

einen Vers nach dem anderen<br />

aus dem AT, um zu zeigen, daß es immer<br />

Gottes Absicht war, Glauben anzuerkennen,<br />

wo immer er ihn fand.<br />

Der Ausdruck »vor dem Gott, dem er<br />

glaubte« führt den Gedanken aus Vers 16<br />

fort: »Abraham, der unser aller Vater ist«.<br />

Die Verbindung hier ist folgendermaßen:<br />

Abraham ist unser aller Vater in den<br />

Augen Gottes, an den er (Abraham)<br />

glaubte, ja, in den Augen des Gottes,<br />

»der die Toten lebendig macht« und von<br />

etwas, das noch gar nicht existiert, so<br />

redet, »wie wenn es da wäre«. Um diese<br />

Beschreibung Gottes zu verstehen, müssen<br />

wir uns nur die folgenden Verse<br />

ansehen. Gott macht »die Toten lebendig«<br />

– d. h., Abraham und Sara, denn<br />

obwohl sie nicht leiblich tot waren,<br />

waren sie doch kinderlos und über das<br />

Alter hinaus, in dem sie Kinder bekommen<br />

konnten (s. Vers 19). Gott ruft »das<br />

Nichtseiende, . . . wie wenn es da wäre«,<br />

d. h., eine unzählbare Nachkommenschaft<br />

in vielen Völkern (s. 4,18).<br />

4,18 In den vorhergehenden Versen<br />

hat Paulus betont, daß die Verheißung<br />

Abraham durch den Glauben gegeben<br />

wurde, und nicht durch das Gesetz,<br />

damit sie durch Gnade gegeben werde<br />

und für alle Nachkommen sicher sei. Das<br />

führt ganz natürlich zu Überlegungen<br />

über Abrahams Glauben an den Gott der<br />

Auferstehung. Gott verhieß Abraham<br />

Nachkommen, die so zahllos wie die<br />

Sterne und der Sand sind. Menschlich<br />

gesprochen war alles hoffnungslos. Doch<br />

»gegen« menschliche »Hoffnung« glaubte<br />

Abraham »auf Hoffnung hin, damit er

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