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William MacDonald Kommentar zum Neuen Testament - DWG Radio

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Epheser 3<br />

zwar von seinem Reichtum, doch niemals<br />

entsprechend seinem Reichtum gegeben.<br />

Paulus bittet Gott, daß er Kraft »nach<br />

dem Reichtum seiner Herrlichkeit«<br />

schenkt. Weil der Herr unendlich reich<br />

an Herrlichkeit ist, sollten sich die Heiligen<br />

auf eine ganze Flut vorbereiten! Warum<br />

sollten wir von einem so großen<br />

König so wenig erbitten? Als Napoleon<br />

eine große Bitte vorgetragen wurde, gewährte<br />

er sie sofort, denn, wie er sagte:<br />

»Er hat mich durch die Größe seiner Bitte<br />

geehrt.«<br />

Du kommst zu einem König<br />

und hast große Bitten an ihn<br />

denn seine Gnade und Macht<br />

sind so groß<br />

daß niemand zu viel bitten kann.<br />

John Newton<br />

Nun wenden wir uns den einzelnen<br />

Bitten des Paulus zu. Statt sie als Folge<br />

von unzusammenhängenden Bitten zu<br />

betrachten, sollten wir sie uns als aufsteigende<br />

Folge denken, in der jede Bitte die<br />

Grundlage für die nächste Bitte bildet.<br />

Man kann sie sich wie eine Pyramide<br />

vorstellen: Die erste Bitte bildet die Steine<br />

des Fundaments. Im Fortschreiten des<br />

Gebets baut Paulus seine Bitten zu einem<br />

herrlichen Höhepunkt auf.<br />

Die erste Bitte lautet, daß sie »mit<br />

Kraft gestärkt … werden durch seinen<br />

Geist an dem inneren Menschen«. Es<br />

wird um die Segnung geistlicher Kraft<br />

gebeten. Nicht die Kraft, spektakuläre<br />

Wunder zu vollbringen, sondern die<br />

geistliche Kraft, die ein reifer, standfester<br />

und intelligenter Christ nötig hat. Der<br />

Heilige »Geist« ist derjenige, der diese<br />

Kraft gibt. Natürlich kann er uns diese<br />

nur geben, wenn wir uns vom Wort Gottes<br />

ernähren, die reine Luft des Gebetes<br />

einatmen und uns im täglichen Dienst<br />

für den Herrn üben.<br />

Diese Kraft wirkt am »inneren Menschen«,<br />

d. h. im geistlichen Bereich des<br />

Menschen. Es ist auch der »innere<br />

Mensch«, der am Gebot Gottes Freude<br />

hat (Röm 7,22). Es ist ebenfalls der »innere<br />

Mensch«, der Tag für Tag erneuert<br />

wird, auch wenn der äußere Mensch verfällt<br />

(2. Kor 4,16). Auch wenn der innere<br />

916<br />

Mensch von Gott ist, so braucht er Kraft,<br />

Wachstum und Entwicklung.<br />

3,17 Der zweite Schritt ist, »daß der<br />

Christus durch den Glauben in euren<br />

Herzen wohne«. Das ist die Folge davon,<br />

daß der Geist uns Kraft gibt: Wir werden<br />

gestärkt, so »daß der Christus … in«<br />

unseren »Herzen wohne«. Wirklich, der<br />

Herr Jesus nimmt persönlich Wohnung<br />

in einem Gläubigen, sobald er sich<br />

bekehrt (Joh 14,23; Offb 3,20). Doch darum<br />

geht es hier in diesem Gebet nicht.<br />

Hier geht es nicht um die Frage, ob der<br />

Herr Jesus im Gläubigen ist, sondern ob<br />

er sich dort wohlfühlt! Jesus wohnt ständig<br />

in jedem Erlösten, doch hier steht die<br />

Bitte, daß er vollständigen Zugang zu<br />

jedem Raum und Schrank erhält, daß er<br />

nicht durch sündhafte Worte, Gedanken,<br />

Motive und Taten betrübt wird, und daß<br />

er eine ungebrochene Gemeinschaft mit<br />

dem Gläubigen genießen kann. Das Herz<br />

der Christen wird so zur Wohnung Christi,<br />

der Ort, an dem er sich gerne aufhält<br />

– wie im Haus von Maria, Martha<br />

und Lazarus in Bethanien. Das Herz<br />

steht hier natürlich für das Zentrum des<br />

geistlichen Lebens. Es kontrolliert in<br />

jeder Hinsicht das Verhalten. Praktisch<br />

bittet der Apostel dafür, daß sich die<br />

Herrschaft Christi auf solche Bereiche<br />

ausdehnt, wie etwa die Bücher, die wir<br />

lesen, die Arbeit, die wir tun, die Speisen,<br />

die wir essen, das Geld, das wir ausgeben,<br />

die Worte, die wir äußern – kurz<br />

gesagt, auf jede kleinste Einzelheit in<br />

unserem Leben.<br />

Je mehr wir durch den Heiligen Geist<br />

gestärkt werden, desto mehr werden wir<br />

wie der Herr Jesus selbst sein. Und je<br />

mehr wir ihm ähneln, desto mehr »läßt er<br />

sich bei uns nieder und wird sich in unserem<br />

Herzen völlig daheim fühlen«. 20)<br />

Wir erfreuen uns »durch den Glauben«<br />

daran, daß er in uns wohnt. Dazu<br />

gehört, ständig von ihm abhängig zu<br />

sein, ihm ständig unser Leben hinzugeben<br />

und uns seiner ständigen Anwesenheit<br />

bewußt zu sein. »Durch den Glauben<br />

praktizieren wir seine Gegenwart«,<br />

wie Bruder Lawrence das einfach ausgedrückt<br />

hat.

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