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William MacDonald Kommentar zum Neuen Testament - DWG Radio

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3,11 Damit niemand denkt, daß »ein<br />

solcher« Mensch keine Gefahr für die<br />

Gemeinde sei, brandmarkt der Apostel<br />

ihn als »verkehrt« und sagt aus, daß er<br />

»sündigt und durch sich selbst verurteilt<br />

ist«. Sein Verhalten ist eine Verkehrung<br />

des Christentums. Er »sündigt«, indem<br />

er eine Sekte oder Partei gründet. Er »ist<br />

durch sich selbst verurteilt«, weil er störrisch<br />

an seinem Irrtum festhält, nachdem<br />

er von verantwortlichen Christen ermahnt<br />

worden ist.<br />

VI.Schluß (3,12-15)<br />

3,12 Der Brief schließt mit einigen kurzen<br />

Anweisungen an Titus. Paulus hatte vor,<br />

entweder »Artemas oder Tychikus« zu<br />

senden, um Titus in Kreta abzulösen.<br />

Tychikus ist uns schon begegnet<br />

(Apg 20,4; Eph 6,21; Kol 4,7), doch von<br />

»Artemas« haben wir bisher noch nicht<br />

gehört. Es geht wohl aus 2. Timotheus<br />

4,12 hervor, daß »Tychikus« nach Ephesus<br />

statt nach Kreta gesandt wurde, deshalb<br />

war »Artemas« wohl derjenige, der<br />

nach Kreta zur Ablösung des Titus<br />

geschickt wurde. Sobald er angekommen<br />

war, sollte Titus nach »Nikopolis« reisen,<br />

wo Paulus »überwintern« wollte. Es gab<br />

zu dieser Zeit mindestens sieben Städte<br />

des Namens Nikopolis, doch die meisten<br />

Kommentatoren glauben, daß Titus das<br />

in Epirus, Westgriechenland, wählte.<br />

3,13 Titus sollte bald Besuch bekommen,<br />

nämlich »Zenas, den Gesetzesgelehrten<br />

und Apollos«. Vielleicht brachten<br />

diese den Brief von Paulus zu Titus. Es<br />

gab zu dieser Zeit zwei Arten von Gesetzesgelehrten,<br />

nämlich Schriftgelehrte, die<br />

das religiöse Gesetz auslegten, und Anwälte,<br />

die die bürgerliche Gesetzgebung<br />

handhabten. Es bleibt uns überlassen zu<br />

entscheiden, zu welcher Gruppe »Zenas«<br />

gehört haben mag. Ich glaube, daß er eher<br />

ein Schriftgelehrter war und zu Titus<br />

Titus 3<br />

gesandt wurde, um ihm dabei zu helfen,<br />

die nicht enden wollenden Zänkereien<br />

über das Gesetz des Mose zu beenden<br />

(V. 9). Wenn es sich um einen Anwalt handelte,<br />

dann war er sicher ein ehrlicher!<br />

Der einzige andere Apollos, von dem wir<br />

im NT lesen, ist der in Apostelgeschichte<br />

18,24-28 und in 1. Korinther erwähnte.<br />

Vielleicht handelte es sich um ein und dieselbe<br />

Person. Als Paulus Titus den Auftrag<br />

gab, den beiden »mit Sorgfalt das<br />

Geleit« zu geben, so ermahnte er damit<br />

auch zur Gastfreundschaft während ihres<br />

Aufenthaltes in Kreta und daß sie alles,<br />

was sie für ihre weitere Reise brauchen<br />

würden, von ihm erhalten sollten.<br />

3,14 Titus sollte die anderen Christen<br />

(»die Unseren«) lehren, gastfreundlich<br />

zu sein, für die Kranken und Leidenden<br />

zu sorgen und großzügig gegenüber den<br />

Bedürftigen zu sein. Statt nur für ihren<br />

eigenen Bedarf zu arbeiten, sollten sie die<br />

außerordentlich christliche Vorstellung<br />

haben, Geld zu verdienen, um es mit<br />

anderen zu teilen, die weniger privilegiert<br />

sind (s. Eph 4,28b). Das würde sie<br />

von Selbstsucht heilen und vor der<br />

Tragödie eines verschwendeten fruchtlosen<br />

Lebens bewahren.<br />

3,15 Die Schlußgrüße sollten nicht für<br />

unwichtig und banal gehalten werden.<br />

In Ländern, in denen es wenig Christen<br />

gibt, in denen sie verachtet und verfolgt<br />

werden, bringen diese Worte viel Liebe,<br />

Freundschaft und Ermutigung <strong>zum</strong> Ausdruck.<br />

»Alle, die bei« dem Apostel<br />

waren, sandten ihre Grüße an Titus, und<br />

Titus sollte Grüße an alle sagen, die Paulus<br />

und seine Mitarbeiter »im Glauben«<br />

liebten. Schließlich beendet Paulus seinen<br />

Brief mit dem Thema, das sein Leben<br />

beherrschte – nämlich mit der »Gnade«<br />

des Herrn.<br />

»Die Gnade sei mit euch allen!<br />

Amen.« (LU1912).<br />

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