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William MacDonald Kommentar zum Neuen Testament - DWG Radio

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meinde (Apg 20,17.28; 1. Petr 5,1.2), nicht<br />

nur einen einzigen Hirten oder Ältesten.<br />

»Lehrer« sind Männer, die von Gott<br />

die Fähigkeit erhalten haben zu erklären,<br />

was die Bibel uns sagt, auszulegen, was<br />

damit gemeint ist, und diese Wahrheiten<br />

dann auf die Herzen und Gewissen der<br />

Heiligen anzuwenden. Während der<br />

Evangelist einen Bibeltext außerhalb seines<br />

Kontextes behandeln kann, versucht<br />

der Lehrer darzulegen, wie der behandelte<br />

Abschnitt in den Zusammenhang paßt.<br />

Weil die »Hirten und Lehrer« in diesem<br />

Vers verbunden sind, schließen einige,<br />

daß es sich hier um eine einzige Gabe<br />

handelt, so daß es »Hirtenlehrer« heißen<br />

müßte. Doch das ist nicht notwendigerweise<br />

der Fall. Jemand kann ein Lehrer<br />

sein, ohne das Herz eines Hirten zu<br />

haben, und ein Hirte mag in der Lage sein,<br />

daß Wort anzuwenden, ohne daß er die<br />

Lehrgabe besitzt. Wenn in Vers 11 »Hirten<br />

und Lehrer« von der Person her identisch<br />

sind, dann müßte nach derselben grammatischen<br />

Regel dasselbe für Apostel und<br />

Propheten in Kap. 2,20 gelten. 26)<br />

Ein letztes Wort hierzu. Wir sollten<br />

sorgfältig zwischen göttlichen Gaben<br />

und angeborenen Talenten unterscheiden.<br />

Kein Unerlöster, wie sehr er auch<br />

talentiert sein mag, kann ein Evangelist,<br />

ein Hirte oder Lehrer im Sinne des NT<br />

sein. Auch kann kein Christ diese Aufgabe<br />

erfüllen, es sei denn er habe diese<br />

besondere Gabe erhalten. Die Gaben des<br />

Geistes sind übernatürlich. Sie ermöglichen<br />

es einem Menschen, etwas zu tun,<br />

was ihm vom menschlichen Standpunkt<br />

aus unmöglich wäre.<br />

4,12 Wir kommen nun zur Aufgabe<br />

oder <strong>zum</strong> Zweck der Gaben. Sie sind<br />

»zur Ausrüstung der Heiligen für das<br />

Werk des Dienstes, für die Erbauung des<br />

Leibes Christi« gegeben. Dabei gilt folgende<br />

Reihenfolge:<br />

1. Die Gabe rüstet »die Heiligen« aus.<br />

2. Daraufhin dienen »die Heiligen«.<br />

3. Als Folge davon wird der »Leib«<br />

erbaut.<br />

»Das Werk des Dienstes« ist keine<br />

spezielle Beschäftigung für Menschen,<br />

die eine besondere theologische Ausbil-<br />

Epheser 4<br />

dung erhalten haben. Es geht um einen<br />

»Dienst«, nicht um einen Beruf im heutigen<br />

Sinne. Es geht hier um jede Art geistlichen<br />

Dienstes. Und dieser Vers lehrt<br />

weiter, daß jeder Christ einen »Dienst«<br />

haben sollte.<br />

Die Gaben sind gegeben, um alle<br />

Christen auszurüsten, dem Herrn zu dienen<br />

und auf diese Weise den »Leib Christi«<br />

aufzuerbauen. Vance Havner erklärt<br />

das auf seine unvergleichliche Art:<br />

Jeder Christ ist ausgesandt, denn jeder<br />

Christ ist ein Missionar. Es ist einmal gesagt<br />

worden, daß das Evangelium nicht nur etwas<br />

ist, dessentwegen man in die Kirche geht, um<br />

es anzuhören, sondern auch etwas, dessentwegen<br />

man die Kirche verläßt, um davon weiterzuerzählen<br />

– und dazu sind wir alle berufen.<br />

Man hat auch gesagt: »Das Christentum<br />

begann als eine Gemeinschaft von Laienpredigern,<br />

doch ist es zu einer Organisation von<br />

professionellen Kanzelrednern verkommen,<br />

die von Laienzuschauern finanziert wird.«<br />

Heutzutage stellen wir Gemeindepersonal an,<br />

um »vollzeitige christliche Arbeit« zu leisten,<br />

und wir setzen uns sonntags hin, um zu<br />

sehen, was sie getan haben. Jeder Christ sollte<br />

im vollzeitigen christlichen Dienst stehen …<br />

Es gibt natürlich den besonderen Dienst der<br />

Hirten, Lehrer und Evangelisten – doch mit<br />

welchem Ziel? … damit die Heiligen zu ihrem<br />

Dienst vollendet werden. 27)<br />

Diese von Gott gegebenen Männer<br />

sollten nicht so dienen, daß Menschen<br />

ständig von ihnen abhängig sind. Statt<br />

dessen sollten sie auf den Tag hinarbeiten,<br />

an dem die Heiligen in der Lage<br />

sind, selbst weiterzukommen. Wir können<br />

das in folgendem Bild darstellen:<br />

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