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William MacDonald Kommentar zum Neuen Testament - DWG Radio

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Matthäus 11<br />

Kommen ankündigen durfte. Das wurde<br />

sehr schön einmal so formuliert: »Johannes<br />

ebnete den Weg für Christus und dann<br />

trat er für Christus aus dem Weg.<br />

11,11 Die Aussage Jesu, daß der<br />

Kleinste im Reich der Himmel größer als<br />

Johannes ist, beweist, daß Jesus von den<br />

Vorrechten des Johannes, nicht aber von<br />

seinem Charakter spricht. Ein Mensch,<br />

der der Kleinste im Reich der Himmel ist,<br />

hat nicht unbedingt einen besseren Charakter<br />

als Johannes, aber er hat größere<br />

Vorrechte. Ein Bürger des Königreiches<br />

zu sein ist herrlicher, als es nur anzukündigen.<br />

Das Vorrecht des Johannes, dem<br />

Herrn den Weg zu bereiten, war großartig,<br />

aber er lebte nicht dazu, in den<br />

Genuß der Segnungen des Reiches zu<br />

kommen.<br />

11,12 Vom Beginn des Dienstes des<br />

Johannes an bis zu seiner Gefangennahme<br />

hatte das Reich der Himmel unter der<br />

Gewalt zu leiden. Die Pharisäer und<br />

Schriftgelehrten waren strikt gegen dieses<br />

Reich. Der König Herodes hatte sein<br />

Teil dazugetan, das Reich zu bekämpfen,<br />

indem er den Herold dieses Reiches<br />

ergriff.<br />

». . . und Gewalttuende reißen es an<br />

sich.« Diese Aussage kann man auf zwei<br />

Arten interpretieren. Erstens haben die<br />

Feinde des Reiches alles getan, um es an<br />

sich zu reißen und zu zerstören. Daß sie<br />

Johannes ablehnten, war nur eine Vorausschattung<br />

der Ablehnung des Königs<br />

selbst und damit des Reiches. Aber diese<br />

Aussage kann auch bedeuten, daß solche,<br />

die für die Ankunft des Königs<br />

bereit waren, voller Leidenschaftlichkeit<br />

auf die Ankündigung reagierten und<br />

jeden Muskel anstrengten, um hineinzukommen.<br />

Das ist die Bedeutung von<br />

Lukas 16,16: »Das Gesetz und die Propheten<br />

gehen bis auf Johannes; von da an<br />

wird das Evangelium des Reiches Gottes<br />

verkündigt, und jeder dringt mit Gewalt<br />

hinein.« Hier wird das Reich als belagerte<br />

Stadt dargestellt, um die von allen Seiten<br />

Männer stehen und auf sie einschlagen,<br />

um in sie hineinzukommen. Eine<br />

gewisse geistliche Gewaltanwendung ist<br />

nötig.<br />

72<br />

Welche Bedeutung man auch favorisiert,<br />

der Gedanke ist, daß die Predigt<br />

des Johannes eine gewaltsame Reaktion<br />

hervorgerufen hat, die weitreichende<br />

und tiefgreifende Folgen hatte.<br />

11,13 »Denn alle Propheten und das<br />

Gesetz haben geweissagt bis auf Johannes.«<br />

Die ganze Bibel vom ersten Buch<br />

Mose bis zu Maleachi sagte das Kommen<br />

des Messias voraus. Als Johhannes auf<br />

der Bühne der Geschichte erschien,<br />

bestand seine einzigartige Rolle nicht<br />

einfach darin, neue Prophezeiungen zu<br />

verkündigen, sondern die Erfüllung aller<br />

Prophezeiungen des ersten Kommens<br />

Christi anzukündigen.<br />

11,14 Maleachi hatte vorausgesagt,<br />

daß Elia als Vorläufer vor dem Messias<br />

erscheinen würde (Mal 4,5.6). Wenn die<br />

Menschen willig gewesen wären, Jesus<br />

als den Messias anzunehmen, dann hätte<br />

Johannes die Rolle des Elia erfüllen können.<br />

Johannes war kein wiederauferstandener<br />

Elia – er bestritt in Johannes 1,21<br />

sogar, Elia zu sein. Aber er ging vor Christus<br />

her im Geist und in der Macht Elias<br />

(Lk 1,17).<br />

11,15 Nicht alle schätzten Johannes<br />

den Täufer oder verstanden die tiefe<br />

Bedeutung seines Dienstes. Deshalb fügte<br />

der Herr hinzu: »Wer Ohren hat zu<br />

hören, der höre!« Mit anderen Worten:<br />

»Paßt auf! Täuscht euch nicht über die<br />

Bedeutung dessen, was ihr gehört habt.«<br />

Wenn Johannes die Prophezeiungen über<br />

Elia erfüllte, dann war Jesus der verheißene<br />

Messias! Indem er so Johannes<br />

den Täufer anerkannte, bestätigte Jesus<br />

seinen Anspruch, der Christus Gottes zu<br />

sein. Die Annahme des einen würde auch<br />

zur Annahme des anderen führen.<br />

11,16.17 Aber das Geschlecht, zu dem<br />

Jesus hier sprach, war nicht daran interessiert,<br />

auch nur einen von ihnen anzunehmen.<br />

Die Juden, die das Vorrecht hatten,<br />

die Ankunft ihres Messias-Königs zu<br />

erleben, mochten weder ihn noch seinen<br />

Vorläufer. Beide waren für sie wie ein<br />

Rätsel. Jesus verglich sie mit mürrischen<br />

Kindern auf den Märkten, die sich weigerten,<br />

irgendwie aufeinander zuzugehen.<br />

Wenn ihre Freunde pfeifen wollten,

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