05.01.2013 Aufrufe

William MacDonald Kommentar zum Neuen Testament - DWG Radio

William MacDonald Kommentar zum Neuen Testament - DWG Radio

William MacDonald Kommentar zum Neuen Testament - DWG Radio

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

e, die sich selbst für ihre Schlachtung<br />

fettfressen, oder wie Soldaten, die ihre<br />

Zeit beim Spiel verbringen, während<br />

andere um sie herum zugrunde gehen.<br />

5,6 Die letzte Anklage gegen die Reichen<br />

lautet, daß sie den Gerechten »verurteilt«<br />

und »getötet« haben, und dieser<br />

Gerechte »widersteht euch nicht«. Einige<br />

sind der Auffassung, daß dieser »Gerechte«<br />

der Herr Jesus ist. Doch sein Tod<br />

wurde eher von den religiösen Fanatikern<br />

als von den Reichen geplant. Es ist<br />

wahrscheinlich richtiger, wenn man<br />

annimmt, daß »der Gerechte« hier für die<br />

unschuldigen Menschen im allgemeinen<br />

steht. Jakobus denkt an die harte,<br />

hochmütige Art und Weise, mit der die<br />

Reichen meist ihre Untergebenen behandelt<br />

haben. Sie haben sie durch falsche<br />

Anschuldigungen, Drohungen und böse<br />

Worte verurteilt. Sie haben sie getötet,<br />

vielleicht nicht direkt, aber indem sie<br />

ihnen zu viel Arbeit für zu wenig Geld<br />

abverlangt haben. Die Unschuldigen<br />

haben sich dabei nicht gewehrt, weil Protest<br />

noch mehr Brutalität über sie<br />

gebracht oder sie ihre Arbeit gekostet<br />

hätte.<br />

X. Ermahnung <strong>zum</strong> Ausharren (5,7-12)<br />

5,7 Jakobus wendet sich nun an die Gläubigen,<br />

die unterdrückt werden, und<br />

ermahnt sie zur Geduld. Das Motiv für<br />

die Geduld ist die »Ankunft des Herrn«.<br />

Das kann sich entweder auf die Entrückung<br />

oder auf die Wiederkunft Christi<br />

in Macht und Herrlichkeit beziehen.<br />

Beide werden im NT als Anlaß <strong>zum</strong><br />

geduldigen Ausharren genannt.<br />

Der Bauer zeigt uns die Notwendigkeit<br />

der Geduld. Er kann nicht ein paar<br />

Tage nach der Saat schon wieder ernten.<br />

Er muß vielmehr lange warten. Erst<br />

kommt der Frühregen, der die Saat keimen<br />

läßt. Gegen Ende der Wachstumszeit<br />

kommt der Spätregen, der nötig ist,<br />

um die Ernte zur erfolgreichen Reife zu<br />

führen. Einige sehen in dieser Anspielung<br />

auf »Früh- und Spätregen« eine Verheißung,<br />

daß die Segnungen des Pfingstfestes<br />

zu Beginn des Zeitalters der<br />

Gemeinde kurz vor der Wiederkunft<br />

Jakobus 5<br />

Christi wieder aufleben werden, aber der<br />

allgemeine Tenor des NT ist eher, daß<br />

eine solche Hoffnung nicht in Erfüllung<br />

gehen wird. Dennoch verbietet dies uns<br />

nicht, nach einem treuen Rest Gläubiger<br />

mit brennenden Herzen für den Herrn<br />

und einem Herzen für die Weltevangelisation<br />

Ausschau zu halten. Gibt es eine<br />

bessere Weise, unseren wiederkommenden<br />

Herrn zu empfangen?<br />

5,8 Die Ungerechtigkeit der Erde<br />

wird beendet, wenn der Herr wiederkommt.<br />

Deshalb sollte sein Volk wie der<br />

Bauer Geduld haben. Ihre Herzen sollten<br />

in der Gewißheit befestigt sein, daß der<br />

Herr wiederkommt.<br />

5,9 In Zeiten von Verfolgung und Not<br />

ist es nicht ungewöhnlich, wenn die<br />

Opfer dieser Umstände sich gegeneinander<br />

wenden. Es ist ein seltsamer Zug der<br />

menschlichen Natur, daß wir in Zeiten<br />

großen Drucks gegen die zornig werden,<br />

die wir am meisten lieben. Daher die<br />

Warnung: »Seufzt nicht gegeneinander,<br />

Brüder, damit ihr nicht gerichtet werdet.«<br />

12) Dieser Vers spricht zu Dienern des<br />

Herrn, die unter schwierigen Umständen<br />

zusammenarbeiten müssen. Wir sollten<br />

nicht erlauben, daß sich gegenseitiger<br />

Groll aufbaut. Denn, »siehe, der Richter<br />

steht vor der Tür«! Er weiß, was wir denken.<br />

Schon bald werden wir vor dem<br />

Richterstuhl Christi stehen, um Rechenschaft<br />

abzulegen. Wir sollten nicht richten,<br />

damit wir nicht gerichtet werden.<br />

5,10 Hier werden nun die ATlichen<br />

»Propheten« als »Vorbild des Leidens<br />

und der Geduld« erwähnt. Man beachte,<br />

daß das Leiden hier vor der Geduld<br />

steht. »Trübsal bewirkt Ausharren«<br />

(Röm 5,3). Wie schon vorher erwähnt,<br />

bedeutet »Geduld« im NT soviel wie<br />

innere Kraft oder Standhaftigkeit. Weil<br />

sie treu das Wort des Herrn verkündet<br />

hatten, wurden die Propheten erbarmungslos<br />

verfolgt. Doch »hielten sie<br />

standhaft aus, als sähen sie den Unsichtbaren«<br />

(Hebr 11,27.32-40).<br />

5,11 Wir schauen mit größtem<br />

Respekt auf Propheten wie Jesaja, Jeremia<br />

und Daniel zurück. Wir ehren sie,<br />

weil sie ein Leben des Eifers und der<br />

1293

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!