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William MacDonald Kommentar zum Neuen Testament - DWG Radio

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Apostelgeschichte 7 und 8<br />

1. Er betete: »Herr Jesus, nimm meinen<br />

Geist auf!« (V. 59). Jesus betete:<br />

»Vater, in deine Hände übergebe ich<br />

meinen Geist!« (Lk 23,46).<br />

2. Er betete: »Herr, rechne ihnen diese<br />

Sünde nicht zu!« (V. 60). Jesus betete:<br />

»Vater, vergib ihnen, denn sie wissen<br />

nicht, was sie tun!« (Lk 23,34).<br />

Legen diese Tatsachen nicht nahe,<br />

daß Stephanus durch die Beschäftigung<br />

mit dem Herrn »verwandelt« wurde »in<br />

dasselbe Bild von Herrlichkeit zu Herrlichkeit,<br />

wie es vom Herrn, dem Geist,<br />

geschieht« (2. Kor 3,18)?<br />

Nachdem er gebetet hatte, »entschlief<br />

er«. Wenn das Wort »schlafen« im NT in<br />

Verbindung mit dem Tod gebraucht<br />

wird, dann bezieht es sich auf den Leib,<br />

nicht auf die Seele. Die Seele des Gläubigen<br />

entfernt sich beim Tod, um bei Christus<br />

zu sein (2. Kor 5,8), der Leib wird<br />

dann als schlafend dargestellt.<br />

Normalerweise war es den Juden<br />

nicht erlaubt, jemanden hinzurichten,<br />

dies war den römischen Besatzern vorbehalten.<br />

Doch scheinen die Römer Ausnahmen<br />

gemacht zu haben, wenn der<br />

Tempel bedroht war. Stephanus war<br />

angeklagt gewesen, gegen den Tempel zu<br />

reden, und obwohl die Anklage grundlos<br />

war, wurde er von den Juden hingerichtet.<br />

Der Herr Jesus war auch angeklagt<br />

worden, gedroht zu haben, den Tempel<br />

zu zerstören (Mk 14,58), doch die Zeugenaussagen<br />

widersprachen sich.<br />

II. Die Gemeinde in Judäa und<br />

Samaria (8,1 – 9,31)<br />

A. Der Dienst des Philippus in<br />

Samaria (8,1-25)<br />

8,1 Wieder führt der Geist Gottes den<br />

Namen Saulus an. Hier werden große<br />

seelische Veränderungen angekündigt.<br />

Äußerlich sollte seine Schreckensherrschaft<br />

weitergehen, doch seine Tage als<br />

Gegner des Christentums waren gezählt.<br />

»Saulus aber willigte in« die Tötung des<br />

Stephanus ein, doch indem er das tat,<br />

ebnete er den Weg dafür, daß er selbst<br />

bald kein Erzfeind der Christen mehr<br />

sein würde.<br />

512<br />

Mit den Worten »an jenem Tag«<br />

beginnt ein neues Zeitalter. Der Tod des<br />

Stephanus scheint eine weitreichende<br />

»Verfolgung gegen die Gemeinde« ausgelöst<br />

zu haben. Die Gläubigen »wurden<br />

in die Landschaften von Judäa und<br />

Samaria zerstreut«.<br />

Der Herr hatte seine Jünger beauftragt,<br />

sein Zeugnis zu Jerusalem zu<br />

beginnen, es über Judäa auszubreiten,<br />

dann nach Samaria und schließlich bis an<br />

die Enden der Erde. Bis zu dieser Zeit<br />

war das Zeugnis ausschließlich auf Jerusalem<br />

beschränkt gewesen. Vielleicht<br />

hatten sie vor einer weiteren Ausbreitung<br />

selbst Angst gehabt. Nun wurden<br />

sie dazu durch die Verfolgung gezwungen.<br />

»Die Apostel« selbst blieben in der<br />

Stadt. Wie Kelly ganz trocken anmerkt:<br />

»Diejenigen, die blieben, waren natürlich<br />

auch die lästigsten.«<br />

Vom menschlichen Standpunkt aus<br />

gesehen war es für die Gläubigen eine<br />

finstere Zeit. Ein Mitglied ihrer Gemeinschaft<br />

war ermordet worden. Sie selbst<br />

wurden wie die Hasen gejagt. Doch vom<br />

göttlichen Standpunkt aus gesehen sah<br />

es überhaupt nicht finster aus. Ein Weizenkorn<br />

war in die Erde gefallen, und<br />

unausweichlich mußte viel Frucht daraus<br />

entstehen. Die Stürme der Verfolgung<br />

versprengten die Samen des Evangeliums<br />

an entfernte Orte, und wer<br />

konnte wissen, wie groß die Ernte einmal<br />

sein würde?<br />

8,2 Die »gottesfürchtigen Männer«,<br />

die Stephanus begruben, werden hier<br />

nicht mit Namen genannt. Vielleicht waren<br />

es Christen, die noch nicht aus Jerusalem<br />

vertrieben waren. Oder es<br />

waren vielleicht einige fromme Juden,<br />

die an dem Märtyrer etwas gesehen hatten,<br />

was ihn in ihren Augen würdig<br />

machte, ein ordentliches Begräbnis zu<br />

erhalten.<br />

8,3 Wieder fällt der Name »Saulus«!<br />

Mit ungezähmter Energie verfolgt er die<br />

»Gemeinde«, indem er hilflose Opfer aus<br />

ihren Häusern »schleppte . . . und sie ins<br />

Gefängnis überlieferte«. Wenn er nur Stephanus<br />

hätte vergessen könne – welch

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