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William MacDonald Kommentar zum Neuen Testament - DWG Radio

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1. Korinther 7 und 8<br />

gen heiraten, den der Herr für sie bestimmt<br />

hat.<br />

7,40 Paulus’ ehrliche Ansicht ist nun,<br />

daß eine Witwe »glückseliger ist, wenn<br />

sie so bleibt«, nämlich unverheiratet. Das<br />

ist kein Widerspruch zu 1. Timotheus 5,4,<br />

wo Paulus den Rat gibt, daß jüngere Witwen<br />

heiraten sollten. In unserer Schriftstelle<br />

spricht er von allgemeinen Grundsätzen<br />

– und gibt in 1. Timotheus eine<br />

Ausnahme an.<br />

Dann fügt er noch hinzu: »Ich denke<br />

aber, daß auch ich Gottes Geist habe.«<br />

Einige haben diese Worte mißverstanden.<br />

Sie glauben, daß Paulus sich nicht<br />

sicher gewesen sei, als er diese Anweisungen<br />

gab! Wieder wehren wir uns sehr<br />

gegen eine solche Interpretation. Es kann<br />

keinen Zweifel an der Inspiration der<br />

Worte des Paulus in diesem Abschnitt<br />

geben. Er spricht hier ironisch. Seine<br />

Apostelschaft und seine Lehre wurde<br />

von einigen in Korinth angegriffen. Sie<br />

gaben vor, die Gedanken des Herrn zu<br />

kennen, wenn sie sprachen. Paulus sagt<br />

hier nun praktisch: »Was immer andere<br />

von mir sagen mögen, ich denke, daß ich<br />

auch den Geist Gottes habe. Sie geben<br />

vor, ihn zu haben, doch sicherlich sind<br />

sie nicht der Ansicht, ein Monopol auf<br />

den Heiligen Geist zu haben.«<br />

Wir wissen, daß Paulus natürlich<br />

»Gottes Geist« bei allem hatte, was er uns<br />

geschrieben hat, und daß es für uns<br />

bedeutet, dem Glaubensweg zu folgen,<br />

wenn wir seine Anweisungen beachten.<br />

B. Über das Essen von Fleisch, das<br />

zuvor den Götzen geopfert wurde<br />

(8,1-11,1)<br />

In 8,1-11,1 wird die Frage aufgegriffen, ob<br />

man Fleisch essen dürfe, das zuvor Götzen<br />

geopfert wurde. Diese Frage stellte<br />

für die Christen, die sich erst kürzlich<br />

vom Heidentum zu Christus bekehrt hatten,<br />

ein echtes Problem dar. Vielleicht<br />

wurden sie zu einem Fest in einem Tempel<br />

eingeladen, wo es ein großes Festmahl<br />

gab, bei dem vor allem Fleisch angeboten<br />

wurde, das den Göttern geopfert<br />

worden war. Oder vielleicht gingen sie<br />

auf den Markt, um Fleisch zu kaufen und<br />

722<br />

fanden heraus, daß der Metzger Fleisch<br />

verkaufte, das den Götzen geopfert worden<br />

war. Das hatte zwar nichts mit der<br />

Qualität des Fleisches zu tun, aber sollte<br />

ein Christ es kaufen? Ein anderes Szenario<br />

spielte sich vielleicht so ab: Ein Gläubiger<br />

wurde in ein Haus eingeladen und<br />

ihm wurde Essen vorgesetzt, welches<br />

einem Götzen geopfert worden war.<br />

Wenn er wußte, daß das der Fall war, sollte<br />

er an dem Essen teilnehmen? Paulus<br />

beschäftigt sich nun mit diesen Fragen.<br />

8,1 Der Apostel beginnt mit der Feststellung,<br />

daß in der Frage des »Götzenopferfleisches«<br />

sowohl die Korinther als<br />

auch er selbst »Erkenntnis haben«. Es<br />

war kein Thema, bei dem sie völlig unwissend<br />

gewesen wären. Sie wußten z. B.<br />

»alle«, daß der bloße Akt der Opferung<br />

das Fleisch an sich nicht geändert hatte.<br />

Sein Geschmack und sein Nährwert<br />

waren derselbe geblieben. Doch Paulus<br />

weist nun darauf hin, daß »Erkenntnis«<br />

aufbläht, »Liebe aber erbaut«. Damit<br />

meint er, daß Wissen allein in dieser Frage<br />

keine ausreichende Führung bietet.<br />

Wenn nur das Wissen allein als Maßstab<br />

benutzt wird, dann führt das zu Stolz. In<br />

Wirklichkeit muß ein Christ in allen diesen<br />

Fragen nicht nur sein Wissen verwenden,<br />

sondern auch Liebe üben. Er<br />

darf nicht nur daran denken, was für ihn<br />

selbst richtig ist, sondern was für die<br />

anderen am besten ist.<br />

8,2.3 Vine hat Vers 2 folgendermaßen<br />

umschrieben: »Wenn jemand meint, daß<br />

er völliges Wissen habe, dann hat er noch<br />

nicht einmal begonnen zu erkennen, wie<br />

wahres Wissen zu erlangen ist.« Ohne<br />

Liebe kann es kein echtes Wissen geben.<br />

Auf der anderen Seite gilt: »Wenn aber<br />

jemand Gott liebt, der ist von ihm erkannt«,<br />

und zwar in dem Sinne, daß Gott<br />

ihn anerkennt. In gewissem Sinne kennt<br />

Gott natürlich jeden Menschen, aber in<br />

einem anderen Sinne kennt er nur diejenigen,<br />

die Gläubige sind. Doch hier wird<br />

das Wort »kennen« gebraucht, um Zustimmung<br />

oder Gunst zu bezeichnen.<br />

Wenn jemand seine Entscheidung in solchen<br />

Angelegenheiten wie Götzenopferfleisch<br />

aus der Liebe zu Gott und Men-

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