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William MacDonald Kommentar zum Neuen Testament - DWG Radio

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Als Erstes lesen wir also von Gottes<br />

Liebe zu uns als Sündern. »Gott hat<br />

seinen eingeborenen Sohn in die Welt<br />

gesandt, damit wir durch ihn leben<br />

möchten« und »als eine Sühnung für<br />

unsere Sünden«. Der Ausdruck »eingeborener<br />

Sohn« enthält den Gedanken<br />

einer einzigartigen Beziehung, die niemand<br />

anders als der Sohn zu Gott haben<br />

konnte. Das macht die Liebe Gottes um<br />

so bemerkenswerter, daß er seinen einzigen<br />

Sohn in die Welt gesandt hat, damit<br />

wir durch ihn Leben hätten.<br />

Gottes Liebe wurde uns nicht erzeigt,<br />

weil wir ihn zuerst geliebt hätten. Wir<br />

haben ihn nicht geliebt, wir waren sogar<br />

seine Feinde und haßten ihn. Mit anderen<br />

Worten, er liebte uns nicht, weil wir ihn<br />

liebten, sondern er liebte uns trotz unserer<br />

bitteren Feindschaft. Und wie bewies<br />

er diese Liebe? Indem er »seinen Sohn<br />

gesandt hat als eine Sühnung für unsere<br />

Sünden«. Sühnung bedeutet Genugtuung,<br />

oder Lösung der Sündenfrage.<br />

Einige liberale Theologen erdenken<br />

sich Gottes Liebe ohne die Erlösungstat<br />

Christi. Johannes bringt hier die beiden<br />

zusammen und sieht keinerlei Widerspruch<br />

zwischen beiden Prinzipien. Denney<br />

schreibt dazu:<br />

Man beachte das scheinbare Paradox dieses<br />

Verses, daß Gott gleichzeitig liebt und<br />

zornig ist, daß seine Liebe die Sühnung vollbringt,<br />

die seinen Zorn von uns abwendet. So<br />

kann Johannes, weit davon entfernt, einen<br />

Widerspruch zwischen Liebe und Sühnung<br />

zu sehen, die Vorstellung von Liebe nur vermitteln,<br />

indem er auf die Sühnung verweist. 6)<br />

4,11 Johannes schildert uns nun nachdrücklich<br />

die Lehre, die wir aus solcher<br />

Liebe ziehen sollen: »Wenn Gott uns so<br />

geliebt hat, sind auch wir schuldig, einander<br />

zu lieben.« Das »wenn« zu Beginn<br />

des Satzes drückt keinen Zweifel aus,<br />

sondern ist eher im Sinne von »weil« verwendet.<br />

Weil Gott nun denen, die jetzt<br />

sein Volk sind, seine Liebe erzeigt, sollten<br />

wir nun ebenfalls diejenigen lieben, die<br />

mit uns Glieder seiner wunderbaren<br />

Familie sind.<br />

4,12.13 Gottes Liebe drückt sich<br />

gegenwärtig darin aus, daß er in uns<br />

1. Johannes 4<br />

wohnt. Der Apostel sagt: »Niemand hat<br />

Gott jemals gesehen. Wenn wir einander<br />

lieben, bleibt Gott in uns, und seine Liebe<br />

ist in uns vollendet.« In Johannes 1,18<br />

lesen wir: »Niemand hat Gott jemals gesehen;<br />

der eingeborene Sohn, der in des<br />

Vaters Schoß ist, der hat ihn kundgemacht.«<br />

Im Johannesevangelium sehen<br />

wir, daß der unsichtbare Gott durch den<br />

Herrn Jesus Christus der Welt bekannt<br />

gemacht worden ist. Hier haben wir nun<br />

den Ausdruck »Niemand hat Gott jemals<br />

gesehen«, der im Johannesevangelium<br />

wiederholt wird. Aber nun wird Gott<br />

weiter der Welt verkündigt, jedoch nicht<br />

durch Christus, der wieder in den Himmel<br />

aufgefahren ist und zur Rechten Gottes<br />

sitzt, sondern durch die Gläubigen,<br />

die ihn verkünden. Wie phantastisch, daß<br />

nun wir die Aufgabe haben, Gottes Hilfe<br />

in der Not des Menschen zu sein! Und<br />

wenn wir einander lieben, dann ist »seine<br />

Liebe … in uns vollendet«. Das bedeutet,<br />

daß Gottes Liebe zu uns ihr Ziel erreicht<br />

hat. Wir sollten nie die Endstation für<br />

Gottes Segen sein, sondern Kanal. Gottes<br />

Liebe wird uns gegeben, damit wir sie<br />

nicht für uns selbst aufhäufen, sondern<br />

daß sie wieder an andere weitergegeben<br />

wird. Wenn wir einander in dieser Art lieben,<br />

dann ist das ein Beweis, »daß wir in<br />

ihm bleiben und er in uns«, und daß wir<br />

Teilhaber an seinem Geist sind. Wir sollten<br />

hier ein wenig innehalten, um die Tatsache<br />

zu bestaunen, daß er in uns wohnt<br />

und wir in ihm sicher sind.<br />

4,14 Johannes fügt nun das Zeugnis<br />

der gesamten Apostel hinzu: »Wir haben<br />

gesehen und bezeugen, daß der Vater den<br />

Sohn gesandt hat als Heiland der Welt.«<br />

Dies ist eine großartige Aussage über<br />

Gottes Liebe. Der Satz »der Vater hat den<br />

Sohn gesandt« beschreibt die grenzenlose<br />

Reichweite des Werkes Christi. W. E. Vine<br />

schreibt, daß »die Reichweite so grenzenlos<br />

war wie die Menschheit, und nur der<br />

Unglaube und die Unbußfertigkeit des<br />

Menschen setzte den Auswirkungen seines<br />

Werkes Grenzen«. 7)<br />

4,15 Die Segnung, daß Gott selbst im<br />

Menschen wohnt, ist das Vorrecht aller,<br />

die bekennen, »daß Jesus der Sohn Got-<br />

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