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William MacDonald Kommentar zum Neuen Testament - DWG Radio

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ne göttliche Ernennung, seine offensichtliche<br />

Menschheit und seine errungenen<br />

Qualifikationen.<br />

Seine Ernennung geschah durch Gott<br />

selbst. Es war eine souveräne Berufung,<br />

die nichts mit menschlicher Abstammung<br />

zu tun hatte. Damit war eine bessere<br />

Beziehung zu Gott geschaffen, als sie<br />

je ein irdischer Priester gehabt hat. Unser<br />

»Hoherpriester« ist der einzige »Sohn«<br />

Gottes, von Ewigkeit »gezeugt«, in seiner<br />

Menschwerdung gezeugt und in seiner<br />

Auferstehung gezeugt.<br />

5,6 Weiter ist die Priesterschaft Christi<br />

von einer höheren Ordnung, weil er in<br />

Psalm 110,4 von Gott als »Priester in Ewigkeit<br />

nach der Ordnung Melchisedeks« bezeichnet<br />

wird. Diese Überlegenheit wird<br />

ausführlicher in Kapitel 7 erklärt. Hier<br />

geht es darum, daß Christi Priesterschaft,<br />

anders als die aaronitische Priesterschaft,<br />

»in Ewigkeit« eingesetzt ist.<br />

5,7 Christus ist nicht nur der sündlose<br />

Sohn Gottes, er ist auch wahrer Mensch.<br />

Der Verfasser bezieht sich hier auf die<br />

verschiedenen menschlichen Erfahrungen,<br />

die Jesus »in den Tagen seines Fleisches«<br />

machen mußte, um dies zu beweisen.<br />

Man beachte die Worte, die hier verwendet<br />

wurden, um Jesu Leben und insbesondere<br />

seine Erfahrung im Garten<br />

Gethsemane zu beschreiben: »Sowohl<br />

Bitten als Flehen mit starkem Geschrei<br />

und Tränen.« Sie alle beschreiben seinen<br />

Weg als abhängiger Mensch, der im Gehorsam<br />

gegen Gott lebt und die Gefühle<br />

aller Menschen teilt, die nicht direkt mit<br />

dem Sündigen verbunden sind.<br />

Das Gebet Christi lautete nicht, daß er<br />

vor dem Sterben bewahrt werden möge,<br />

denn der Zweck seines Kommens in die<br />

Welt war es ja, für Sünder zu sterben (Joh<br />

12,27). Sein Gebet lautete, daß er »aus<br />

dem Tod« errettet werden möge, daß seine<br />

Seele nicht im Hades bleiben möge.<br />

Dieses Gebet wurde erhört, als Gott ihn<br />

von den Toten auferweckte. Er wurde<br />

»um seiner Gottesfurcht willen erhört«.<br />

5,8 Nun stehen wir wieder dem<br />

großen Geheimnis der Menschwerdung<br />

gegenüber – wie Gott Mensch werden<br />

konnte, um für die Menschen zu sterben.<br />

Hebräer 5<br />

»Obwohl er Sohn war« – nicht ein Sohn,<br />

d. h. einer unter vielen, sondern er war<br />

der eingeborene Sohn Gottes. Trotz dieser<br />

ungeheuerlichen Tatsache, »lernte« er<br />

»an dem, was er litt, den Gehorsam«.<br />

Sein Kommen in diese Welt als Mensch<br />

ließ ihn Erfahrungen machen, die er nie<br />

gemacht hätte, wäre er im Himmel geblieben.<br />

Jeden Morgen war sein Ohr<br />

geöffnet, um von seinem Vater die Anweisungen<br />

für diesen Tag zu empfangen<br />

(Jes 50,4). Er »lernte … den Gehorsam«<br />

als Sohn Gottes kennen, der immer dem<br />

Willen seines Vaters untertan ist.<br />

5,9 »Und vollendet«. Das kann sich<br />

nicht auf seinen persönlichen Charakter<br />

beziehen, weil der Herr Jesus absolut<br />

vollkommen war. Seine Worte, Handlungen<br />

und Vorgehensweisen waren absolut<br />

fehlerlos. In welchem Sinne wurde er<br />

dann »vollendet«? Die Antwort lautet: In<br />

seinem Dienst als unser Heiland. Er hätte<br />

nicht unser vollkommener Erlöser<br />

werden können, wenn er im Himmel geblieben<br />

wäre. Doch durch seine Menschwerdung,<br />

seinen Tod, sein Begräbnis, seine<br />

Auferstehung und Himmelfahrt vollendete<br />

er das Werk, das notwendig war,<br />

um uns von unseren Sünden zu erlösen,<br />

und nun hat er die Herrlichkeit erreicht,<br />

daß er der vollkommenste Heiland der<br />

Welt ist.<br />

Nachdem er in den Himmel zurückgekehrt<br />

war, »ist er allen, die ihm gehorchen,<br />

der Urheber ewigen Heils geworden«.<br />

Er ist für alle <strong>zum</strong> Heiland geworden,<br />

doch nur die, »die ihm gehorchen«,<br />

werden errettet.<br />

Hier wird das »Heil« vom Gehorsam<br />

abhängig gemacht. An vielen anderen<br />

Stellen heißt es jedoch, daß nur der Glaube<br />

die Bedingung für das Heil ist. Wie<br />

können wir diesen Widerspruch erklären?<br />

Zunächst einmal geht es um Glaubensgehorsam<br />

(Röm 1,5; 16,25-27): »Der<br />

Glaube, den Gott will, ist Glaube an sein<br />

Wort.« Doch es stimmt auch, daß errettender<br />

Glaube <strong>zum</strong> Gehorsam führt. Es<br />

ist unmöglich, im Sinne des NT zu glauben,<br />

ohne gehorsam zu sein.<br />

5,10 Nachdem der Herr Jesus auf<br />

herrliche Weise das grundlegende Werk<br />

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