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William MacDonald Kommentar zum Neuen Testament - DWG Radio

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Matthäus 5<br />

den werden an dem Tag getröstet werden,<br />

wenn Gott »jede Träne von ihren<br />

Augen abwischen« wird (Offb 21,4).<br />

Gläubige trauern nur in diesem Leben;<br />

für die Ungläubigen ist ihr heutiger<br />

Kummer nur ein Vorgeschmack auf den<br />

ewigen Schmerz.<br />

5,5 Eine dritte Seligpreisung wird<br />

über den Sanftmütigen ausgesprochen:<br />

»Sie werden das Land erben.« Von Natur<br />

aus mögen diese Menschen impulsiv,<br />

voller Temperament und schroff sein.<br />

Doch indem sie willentlich den Geist<br />

Christi annehmen, werden sie demütig<br />

oder sanftmütig (vgl. Matth 11,29). Demut<br />

beinhaltet die Annahme der Tatsache,<br />

daß man eine niedrige Stellung<br />

hat. Der Demütige ist sanftmütig und<br />

milde, wenn es um ihn selbst geht,<br />

obwohl er wie ein Löwe kämpfen mag,<br />

wenn es um Gott oder andere geht.<br />

Die Demütigen werden nicht schon<br />

jetzt die Erde erben; sie werden eher<br />

Mißhandlung und Enteignung erleben.<br />

Aber sie werden wörtlich die Erde erben,<br />

wenn Christus, der König, tausend Jahre<br />

lang in Frieden und Reichtum herrschen<br />

wird.<br />

5,6 Als nächstes werden die selig<br />

gepriesen, die nach der Gerechtigkeit<br />

hungern und dürsten: ihnen wird Sättigung<br />

versprochen. Diese Menschen sehnen<br />

sich nach Gerechtigkeit in ihrem<br />

eigenen Leben. Sie wollen Ehrlichkeit,<br />

Aufrichtigkeit und Gerechtigkeit in der<br />

Gesellschaft verwirklicht sehen und<br />

suchen nach praktischer Heiligung in<br />

der Gemeinde. Wie die Menschen, von<br />

denen Gamaliel Bradford schreibt, haben<br />

sie »einen Durst, den kein irdischer<br />

Strom löschen kann und einen Hunger,<br />

der sich von Christus ernähren oder sterben<br />

muß«. Diese Menschen werden in<br />

Christi kommendem Königreich überreichlich<br />

beschenkt werden: Sie werden<br />

gesättigt werden, denn dann wird<br />

Gerechtigkeit regieren und und die Korruption<br />

wird durch vollkommene Ehrlichkeit<br />

ersetzt werden.<br />

5,7 Im Reich unseres Herrn sind die<br />

Barmherzigen glückselig, denn ihnen<br />

wird Barmherzigkeit widerfahren. Barm-<br />

38<br />

herzig sein bedeutet, aktives Mitleid zu<br />

empfinden. In einer Hinsicht bedeutet es,<br />

dem, der Strafe verdient hat, diese Strafe<br />

zu ersparen. Im weiteren Sinne bedeutet<br />

es, Notleidenden zu helfen, die sich nicht<br />

selbst helfen können. Gott bewies seine<br />

Barmherzigkeit, indem er uns die Strafe<br />

erspart hat, die wir für unsere Sünden<br />

verdient hätten und indem er seine<br />

Zuneigung zu uns durch das errettenden<br />

Werk Christi zeigte. Wir ahmen Gott<br />

nach, wenn wir barmherzig sind.<br />

Den Barmherzigen wird Barmherzigkeit<br />

widerfahren. Hier spricht Jesus nicht<br />

von der Gnade der Errettung, die Gott<br />

dem gläubigen Sünder widerfahren läßt.<br />

Diese Barmherzigkeit hängt nicht davon<br />

ab, ob jemand selbst barmherzig ist – sie<br />

ist ein bedingungsloses Geschenk. Unser<br />

Herr spricht von der Gnade, die der<br />

Christ im täglichen Leben braucht und<br />

von der Barmherzigkeit in der Zukunft,<br />

wenn unsere Werke beurteilt werden<br />

(1. Kor 3,12-15). Wenn man nicht barmherzig<br />

gewesen ist, dann wird man auch<br />

keine Barmherzigkeit empfangen, d. h.<br />

daß der Lohn entsprechend niedriger<br />

ausfallen wird.<br />

5,8 Denen, die reinen Herzens sind,<br />

wird die Zusage gegeben, daß sie Gott<br />

schauen werden. Ein Mensch hat ein reines<br />

Herz, wenn er keine falschen Motive<br />

hat, wenn seine Gedanken heilig sind<br />

und sein Gewissen rein ist. Der Ausdruck<br />

»sie werden Gott schauen« kann in<br />

verschiedener Weise verstanden werden.<br />

Erstens schauen die, die reinen Herzens<br />

sind, Gott in der Gemeinschaft des Wortes<br />

und des Geistes. Zweitens wird ihnen<br />

manchmal eine übernatürliche Erscheinung<br />

unseres Herrn zuteil. Drittens werden<br />

sie Gott in der Person Jesu schauen,<br />

wenn er wiederkommt. Viertens werden<br />

sie Gott in der Ewigkeit schauen.<br />

5,9 Eine Seligpreisung wird über die<br />

Friedensstifter ausgesprochen: »Sie werden<br />

Söhne Gottes heißen.« Man beachte,<br />

daß der Herr hier nicht von friedlichen<br />

Menschen oder denen redet, die den<br />

Frieden lieben. Er spricht von denen, die<br />

sich aktiv für den Frieden einsetzen. Die<br />

natürliche Haltung ist, sich nicht einzu-

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