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William MacDonald Kommentar zum Neuen Testament - DWG Radio

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1. Korinther 9<br />

9,7 Der Apostel hat seinen Anspruch<br />

auf Unterhalt zunächst mit dem Beispiel<br />

der anderen Apostel begründet. Er wendet<br />

sich nun einem Argument aus dem<br />

Bereich der menschlichen Erfahrung zu.<br />

Ein Soldat wird nicht »auf eigenen Sold«<br />

in den »Kriegsdienst« geschickt. Niemand<br />

erwartet, daß jemand, der »einen<br />

Weinberg« pflanzt, keinen Nutzen aus<br />

seiner »Frucht« zieht. Schließlich wird<br />

von keinem Hirten erwartet, »eine<br />

Herde« zu hüten und »von der Milch der<br />

Herde« nicht zu trinken. Der christliche<br />

Dienst ist wie Kriegsführung, Ackerbau<br />

und das Hirtenleben. Es gehört dazu,<br />

daß man gegen den Feind kämpft, Gottes<br />

Bäume beschützt und als Unterhirte seinen<br />

Schafen dient. Wenn das Recht auf<br />

Unterhalt in diesen irdischen Berufen<br />

anerkannt wird, wieviel mehr sollte dasselbe<br />

für den Dienst des Herrn gelten!<br />

9,8 Als nächstes wendet sich Paulus<br />

dem AT zu, um weitere Beweise für seine<br />

Argumente zu erhalten. Soll er seine<br />

Argumente nur auf diese irdischen Dinge<br />

wie Kriegsführung, Ackerbau und<br />

Viehzucht bauen? »Sagt das nicht auch<br />

das Gesetz?«<br />

9,9 In 5. Mose 25,4 wird deutlich ausgesagt,<br />

daß »dem Ochsen, der da drischt,<br />

nicht das Maul« verbunden werden solle.<br />

Das heißt, wenn das Tier bei der Ernte<br />

hilft, dann sollte es einen Anteil an dieser<br />

Ernte erhalten. »Ist Gott etwa um die<br />

Ochsen besorgt?« Natürlich sorgt er sich<br />

um die Ochsen, doch ließ er diese Angaben<br />

im AT nicht nur um der stummen<br />

Kreatur willen machen. Hier finden wir<br />

ein geistliches Prinzip, das auf unser<br />

Leben und unseren Dienst anzuwenden<br />

ist.<br />

9,10 »Oder spricht er nicht durchaus<br />

um unsertwillen?« Die Antwort lautet<br />

»ja«, unser Wohlergehen lag ihm am Herzen,<br />

als diese Worte »geschrieben« wurden.<br />

Wenn jemand pflügt, dann sollte er<br />

in der Erwartung eines Lohnes »pflügen«.<br />

Ebenso, wenn er drischt, so sollte<br />

er als Ausgleich dafür »am Ertrag teilhaben«.<br />

Ein Teil des christlichen Dienstes<br />

ist wie pflügen und dreschen, und Gott<br />

hat bestimmt, daß diejenigen, die sich an<br />

726<br />

diesen Arbeiten in seinem Dienst beteiligen,<br />

nicht auf eigene Kosten arbeiten sollen.<br />

9,11 Paulus sagt von sich selbst, er<br />

habe für die Christen in Korinth »das<br />

Geistliche gesät«. Mit anderen Worten, er<br />

war nach Korinth gekommen, hatte<br />

ihnen das Evangelium gepredigt und sie<br />

wertvolle geistliche Wahrheiten gelehrt.<br />

War es nun zu viel, daß sie ihm als<br />

Gegenleistung ein wenig mit ihren<br />

Finanzen oder anderem »Irdischen« dienen<br />

sollten? Das Argument lautet hier:<br />

»Der Lohn des Predigers ist sehr viel<br />

weniger wert, als das, was er euch gegeben<br />

hat. Materieller Nutzen ist vergleichsweise<br />

klein gegen geistliche Segnungen.«<br />

9,12 Paulus war sich bewußt, daß die<br />

Gemeinde in Korinth »andere« unterstützt<br />

hat, die in der Gemeinde predigten<br />

oder lehrten. Sie erkannten diese Verpflichtung<br />

anderen gegenüber an, nicht<br />

jedoch gegenüber Paulus, und deshalb<br />

fragt er: »Wenn andere an dem Verfügungsrecht<br />

über euch Anteil haben, nicht<br />

erst recht wir?« Wenn sie das Recht anderer<br />

auf finanzielle Unterstützung anerkannten,<br />

wollten sie dann nicht erkennen,<br />

daß er, ihr Vater im Glauben, dieses<br />

Recht auch habe? Zweifellos waren einige,<br />

die sie unterstützten, die jüdischen<br />

Irrlehrer. Paulus fügt nun hinzu, daß er,<br />

obwohl er »dieses Recht« gehabt hat,<br />

davon bei den Korinthern keinen Gebrauch<br />

gemacht habe, »sondern … alles<br />

ertragen« habe, »damit« er »dem Evangelium<br />

Christi kein Hindernis bereite«.<br />

Statt auf seinem Recht zu bestehen, von<br />

ihnen unterhalten zu werden, trug er lieber<br />

alle möglichen Härten und Entbehrungen,<br />

damit das Evangelium nicht<br />

gehindert werde.<br />

9,13 Paulus führt nun als nächstes<br />

Argument an, daß diejenigen, die im jüdischen<br />

Tempel Dienst taten, auch unterstützt<br />

wurden. Diejenigen, die offizielle<br />

Pflichten im Zusammenhang mit dem<br />

Tempeldienst hatten, wurden von dem<br />

Einkommen des Tempels unterhalten. In<br />

diesem Sinne lebten sie »aus dem Tempel«.<br />

Auch die Priester selbst, die »am

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