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William MacDonald Kommentar zum Neuen Testament - DWG Radio

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1. Korinther 10<br />

das durch ein Wunder dem Volk Israel<br />

geschenkt wurde, als sie durch die Wüste<br />

zogen. Der Ausdruck »geistliche Speise«<br />

bedeutet nicht, daß es sich nicht um echtes<br />

Essen gehandelt hätte. Auch bedeutet<br />

es nicht, daß die Speise unsichtbar oder<br />

immateriell gewesen wäre. »Geistlich«<br />

bedeutet hier nur, daß das materielle<br />

Essen ein Bild oder Typus der geistlichen<br />

Ernährung war, und daß es die geistliche<br />

Realität war, die der Autor in erster Linie<br />

im Sinn hatte. Der Ausdruck kann aber<br />

auch die Vorstellung beinhalten, daß die<br />

Speise auf übernatürliche Weise geschenkt<br />

wurde.<br />

10,4 Auf all ihren Reisen schenkte<br />

Gott den Israeliten Wasser <strong>zum</strong> Trinken<br />

durch Wunder. Es war echtes Wasser,<br />

doch auch hier hören wir vom »geistlichen<br />

Trank« in dem Sinne, daß er ein<br />

Typus der geistlichen Erfrischung war<br />

und durch ein Wunder geschenkt wurde.<br />

Sie wären oft vor Durst umgekommen,<br />

wenn der Herr ihnen nicht dieses Wasser<br />

auf wunderbare Weise zur Verfügung<br />

gestellt hätte. Der Ausdruck »sie tranken<br />

aus einem geistlichen Felsen, der sie<br />

begleitete« bedeutet nicht, daß ein wörtlicher,<br />

materieller Felsen hinter ihnen<br />

herzog, als sie reisten. Der Felsen steht<br />

für den Fluß, der aus ihm floß und den<br />

Israeliten folgte. »Der Fels aber war der<br />

Christus« in dem Sinne, daß Christus<br />

derjenige war, der das Wasser spendete,<br />

und außerdem ist der Fels ein Bild für<br />

Christus, der sein Volk mit lebendigem<br />

Wasser tränkt.<br />

10,5 Nachdem der Apostel all die<br />

wunderbaren Vorrechte aufgezählt hat,<br />

die den Israeliten zuteil wurden, muß er<br />

nun die Korinther daran erinnern, daß<br />

Gott »an den meisten von ihnen … kein<br />

Wohlgefallen« hatte, »denn sie sind in<br />

der Wüste hingestreckt worden«. Obwohl<br />

Israel Ägypten verlassen hatte und<br />

bekannte, ein Herz und eine Seele mit<br />

ihrem Führer Mose zu sein, war es doch<br />

die traurige Wahrheit, daß ihre Leiber<br />

zwar in der Wüste waren, doch ihre Herzen<br />

in Ägypten geblieben waren. Sie<br />

genossen die leibliche Befreiung aus der<br />

Knechtschaft des Pharao, doch gelüstete<br />

732<br />

sie noch immer nach den sündigen Vergnügungen<br />

dieses Landes. Von allen<br />

Kriegern über zwanzig Jahren, die Ägypten<br />

verließen, haben nur zwei, nämlich<br />

Kaleb und Josua, den Preis errungen – sie<br />

erreichten das gelobte Land. Die Leiber<br />

der restlichen von ihnen sind als Zeichen<br />

des Mißfallens Gottes »in der Wüste hingestreckt<br />

worden«.<br />

Man beachte den Kontrast zwischen<br />

dem Worte »alle« in den ersten vier Versen<br />

und dem Wort »die meisten« in Vers<br />

5. Alle hatten die gleichen Vorrechte,<br />

doch die »meisten von ihnen« vergingen<br />

in der Wüste. Godet wundert sich:<br />

Welch ein Schauspiel ist das, das der<br />

Apostel den selbstzufriedenen Korinthern<br />

vor Augen stellt: All die Leiber, gefüllt mit<br />

wunderbarer Speise und wunderbarem<br />

Trank, die auf dem Boden der Wüste verstreut<br />

liegen! 35)<br />

10,6 In den Ereignissen zur Zeit des<br />

Auszuges sehen wir eine Lehre, die wir<br />

auf uns anwenden können. Die Kinder<br />

Israel waren in Wirklichkeit »Vorbilder«<br />

für uns, die uns zeigen, was geschehen<br />

wird, wenn uns auch »nach bösen Dingen<br />

gelüstet, wie es jene gelüstete«.<br />

Wenn wir das AT lesen, sollten wir es<br />

nicht nur als Geschichtsbuch lesen, sondern<br />

sollten beachten, daß es praktisch<br />

relevante Lektionen für unser jetziges<br />

Leben enthält.<br />

In den folgenden Versen wird der<br />

Apostel einige besondere Sünden nennen,<br />

in die die Israeliten verfielen. Es ist<br />

besonders interessant, daß viele dieser<br />

Sünden damit zu tun hatten, daß sie die<br />

leiblichen Lüste befriedigten.<br />

10,7 Vers 7 bezieht sich auf die Anbetung<br />

des goldenen Kalbes und das Fest,<br />

das darauf folgte, wie es in 2. Mose 32<br />

festgehalten worden ist. Als Mose vom<br />

Berg Sinai hinabstieg, sah er, daß das<br />

Volk ein goldenes Kalb gemacht hatte<br />

und es anbetete. Wir lesen in 2. Mose<br />

32,6, wie sich »das Volk« niedersetzte,<br />

»zu essen und zu trinken, und sie standen<br />

auf, zu spielen«, d. h. zu tanzen.<br />

10,8 Die Sünde, die in Vers 8 erwähnt<br />

wird, bezieht sich auf die Zeit, als die<br />

Kinder Israels sich mit den Töchtern

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