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William MacDonald Kommentar zum Neuen Testament - DWG Radio

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»und nahmen auch Johannes mit dem<br />

Beinamen Markus mit«, den Vetter des<br />

Barnabas, der später das zweite Evangelium<br />

geschrieben hat.<br />

Es ist nicht möglich zu entscheiden,<br />

ob Barnabas und Saulus in Jerusalem<br />

waren, als Jakobus getötet wurde und<br />

Petrus im Gefängnis war oder als Herodes<br />

starb.<br />

Viele Bibelausleger sind der Ansicht,<br />

daß in Kapitel 13 ein neuer Abschnitt in<br />

der Apostelgeschichte beginnt. Einige<br />

gehen sogar so weit, diesen Teil »Apostelgeschichte<br />

Band II« zu nennen. Der<br />

Apostel Paulus steht nun ausdrücklich<br />

im Mittelpunkt, und Antiochien in Syrien<br />

wird das Zentrum, von dem aus das<br />

Evangelium zu den Heiden verbreitet<br />

wird.<br />

13,1 Eine »Gemeinde« ist in Antiochien<br />

gegründet worden, wie wir in Kapitel<br />

11 erfahren haben. Statt daß man einen<br />

einzigen als Pastor angestellt hätte, gab<br />

es in dieser Gemeinde viele Gaben. Insbesondere<br />

gab es mindestens fünf »Propheten<br />

und Lehrer« dort. Wie schon<br />

zuvor angedeutet, war ein Prophet ein<br />

Mann, der vom Heiligen Geist besonders<br />

ausgestattet wurde, um direkte Offenbarungen<br />

von Gott zu empfangen und sie<br />

anderen zu predigen. In einem sehr realen<br />

Sinne waren die Propheten die<br />

Sprachrohre Gottes, und konnten oft zukünftige<br />

Ereignisse voraussagen. »Lehrer«<br />

waren Männer, denen der Heilige<br />

Geist die Fähigkeit gegeben hatte, anderen<br />

das Wort Gottes mit einfachen und<br />

verständlichen Worten zu erklären und<br />

auszulegen.<br />

Die Namen der »Propheten und Lehrer«<br />

waren folgende:<br />

1. »Barnabas«. Wir sind diesem wunderbaren<br />

Diener Christi und treuen<br />

Mitarbeiter des Paulus bereits begegnet.<br />

Er wird hier als erster genannt,<br />

vielleicht weil er der älteste im Glauben<br />

oder im Dienst Christi war.<br />

2. »Simon, genannt Niger«. Daraus<br />

schließen wir, daß er von Geburt aus<br />

Jude war, vielleicht aus einer afrikanischen<br />

Judengemeinde. Oder vielleicht<br />

nahm er den Namen Niger (der<br />

Apostelgeschichte 12 und 13<br />

Schwarze oder Dunkle) an, weil es in<br />

der Arbeit mit den Heiden von Vorteil<br />

war. Natürlich kann er auch<br />

schwarz von Hautfarbe gewesen<br />

sein, wie der Name nahezulegen<br />

scheint. Von ihm ist weiter nichts<br />

bekannt.<br />

3. »Lucius von Kyrene«. Er war wahrscheinlich<br />

einer der kyrenischen<br />

Männer, die nach Antiochien kamen,<br />

um dort den Herrn Jesus zu predigen<br />

(11,20).<br />

4. »Manaen« (die griechische Form des<br />

alttestamentlichen Namens »Menahem«).<br />

Er wird als einer geführt, »der<br />

mit Herodes, dem Vierfürsten, auferzogen<br />

worden war«. Es ist interessant<br />

zu sehen, daß einer, der in solch enger<br />

Beziehung <strong>zum</strong> bösen König Herodes<br />

Antipas gelebt hatte, einer der ersten<br />

Bekehrten der Gemeinde geworden<br />

ist. Der Titel »Vierfürst« bedeutet,<br />

daß Herodes über ein Viertel des Reiches<br />

seines Vaters herrschte.<br />

5. »Saulus«. Obwohl er als letzter in dieser<br />

Liste aufgeführt wird, sollte Saulus<br />

ein lebendiges Beispiel für die<br />

Wahrheit werden: »Die Letzten werden<br />

die Ersten sein.«<br />

Diese fünf Männer zeigen, daß man<br />

in den ersten Gemeinden nicht auf die<br />

Hautfarbe achtete. »Ein neuer Maßstab<br />

ist hier entstanden: Es geht nicht darum,<br />

wer du bist, sondern wessen.«<br />

13,2 Diese Propheten und Lehrer hatten<br />

sich zu einer Zeit des Betens und des<br />

Fastens versammelt, eventuell zusammen<br />

mit der gesamten Gemeinde. Aus<br />

dem Textzusammenhang geht wohl hervor,<br />

daß der Ausdruck »sie dienten dem<br />

Herrn« bedeutet, sie verbrachten Zeit im<br />

Gebet und der Fürbitte. Durch das Fasten<br />

verleugneten sie die natürlichen Bedürfnisse<br />

des Leibes, um sich ungehinderter<br />

der geistlichen Übung hingeben zu können.<br />

Warum kamen sie <strong>zum</strong> Gebet zusammen?<br />

Ist es unvernünftig zu glauben, daß<br />

sie diese Versammlung zusammengerufen<br />

hatten, weil sie ein tiefes Anliegen für<br />

die Evangelisation der Welt fühlten? Der<br />

Bericht sagt nicht, daß es sich um eine<br />

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