05.01.2013 Aufrufe

William MacDonald Kommentar zum Neuen Testament - DWG Radio

William MacDonald Kommentar zum Neuen Testament - DWG Radio

William MacDonald Kommentar zum Neuen Testament - DWG Radio

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Jakobus 2<br />

de«; Römer 7,6 – »Jetzt aber sind wir von<br />

dem Gesetz losgemacht«; Römer 7,4 –<br />

»so seid auch ihr, meine Brüder, dem<br />

Gesetz getötet worden durch den Leib<br />

des Christus« (s. a. Gal 2,19; 3,13.24.25; 1.<br />

Tim 1,8.9; Hebr 7,19). Die Tatsache, daß<br />

Christen nicht unter den Zehn Geboten<br />

stehen, wird in 2. Korinther 3,7-11 ausdrücklich<br />

erwähnt.<br />

Warum drängt dann Jakobus das<br />

Gesetz den Gläubigen in unserem Zeitalter<br />

der Gnade auf? Erstens stehen die<br />

Christen nicht unter dem Gesetz als<br />

Lebensregel. Christus, der nicht unter<br />

dem Gesetz ist, ist das Vorbild für den<br />

Christen. Wo es ein Gesetz gibt, muß es<br />

auch Strafe geben. Die Strafe für das Brechen<br />

des Gesetzes ist der Tod. Christus<br />

starb, um die Strafe für das gebrochene<br />

Gesetz zu begleichen. Aber einige Prinzipien<br />

des Gesetzes sind von bleibendem<br />

Wert. Diese Vorschriften beziehen sich<br />

auf alle Menschen aller Zeitalter. Götzendienst,<br />

Ehebruch, Mord und Diebstahl<br />

sind von Grund auf verkehrt. Sie sind für<br />

Gläubige wie Ungläubige verboten.<br />

Außerdem werden neun der Zehn Gebote<br />

in den Briefen wiederholt. Das einzige,<br />

das nicht wiederholt wird, ist das Sabbatgebot.<br />

Nirgends wird den Christen<br />

gesagt, daß sie den Sabbat oder den siebten<br />

Tag der Woche halten sollen, denn<br />

dies ist ein Zeremonialgesetz, kein Sittengesetz.<br />

Es war nicht an sich falsch,<br />

wenn ein Jude am siebten Tag gearbeitet<br />

hat. Es war nur deshalb falsch, weil Gott<br />

diesen Tag geheiligt hatte.<br />

Schließlich sollte noch gesagt werden,<br />

daß die neun Gebote, die in den<br />

Briefen wiederholt werden, nicht als<br />

Gesetz gegeben worden sind, sondern<br />

als Unterweisung in der Gerechtigkeit<br />

für Gottes Volk. Mit anderen Worten:<br />

Gott sagt nicht <strong>zum</strong> Christen: »Ich verurteile<br />

dich <strong>zum</strong> Tode, wenn du stiehlst.«<br />

Oder etwa: »Wenn du etwas Sündhaftes<br />

tust, wirst du deine Errettung verlieren.«<br />

Er sagt statt dessen: »Ich habe dich durch<br />

meine Gnade gerettet. Nun möchte ich,<br />

daß du aus Liebe zu mir ein heiliges<br />

Leben führst. Wenn du wissen willst,<br />

was ich von dir erwarte, dann wirst du es<br />

1276<br />

im gesamten NT finden. Du siehst, daß<br />

dort neun der Zehn Gebote wiederholt<br />

werden. Aber du findest darüber hinaus<br />

die Lehren des Herrn Jesus, die dir einen<br />

wesentlich höheren Verhaltensmaßstab<br />

geben, als das Gesetz ihn verlangte.«<br />

Deshalb stellt Jakobus hier nicht die<br />

Gläubigen unter das Gesetz und sein<br />

Verdammungsurteil. Er will nicht sagen:<br />

»Wenn ihr Menschen Ehre erweist, dann<br />

brecht ihr das Gesetz und seid deshalb<br />

<strong>zum</strong> Tode verurteilt.«<br />

2,12 Jakobus will folgendes sagen:<br />

»Als Gläubige lebt ihr nun nicht länger<br />

unter der Knechtschaft des Gesetzes,<br />

sondern unter dem Gesetz der Freiheit –<br />

Freiheit, das Richtige zu tun. Das Gesetz<br />

des Mose verlangte von euch, euren<br />

Nächsten zu lieben, gab aber nicht die<br />

Kraft dazu und verurteilte euch darüber<br />

hinaus noch, wenn ihr dabei versagt<br />

habt. Unter der Gnade wird euch die<br />

Kraft gegeben, euren Nächsten zu lieben<br />

und darüber hinaus werdet ihr belohnt,<br />

wenn ihr es tut. Ihr haltet euch nicht an<br />

das Gesetz, um gerettet zu werden, weil<br />

ihr schon gerettet seid. Ihr haltet euch<br />

nicht daran, weil ihr Strafe fürchten<br />

müßtet, sondern aus Liebe zu Ihm, der<br />

für euch starb und auferstand. Wenn ihr<br />

einst vor dem Richterstuhl Christi steht,<br />

werdet ihr belohnt werden oder Verlust<br />

erleiden – je nachdem, wie ihr euch nach<br />

diesem Maßstab verhalten habt. Es geht<br />

nicht um die Erlösung, sondern um<br />

Lohn.« Der Ausdruck »Redet so und<br />

handelt so« bezieht sich auf Worte und<br />

Taten. Das Zeugnis sollte mit dem Leben<br />

übereinstimmen. Gläubige sollten in<br />

Wort und Tat Voreingenommenheit vermeiden.<br />

Solche Verletzungen des Gesetzes<br />

der Freiheit werden vor dem Richterstuhl<br />

Christi gerichtet werden.<br />

2,13 Vers 13 muß im Licht des Zusammenhanges<br />

verstanden werden. Jakobus<br />

spricht zu Gläubigen. Es geht hier nicht<br />

um die Frage der ewigen Verdammnis,<br />

diese Strafe wurde ein für allemal von<br />

Christus am Kreuz von Golgatha beglichen.<br />

Hier geht es um die Frage, wie Gott<br />

mit uns als seinen Kindern in dieser Welt

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!