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William MacDonald Kommentar zum Neuen Testament - DWG Radio

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nun ein Jude, der Einwände vorzubringen<br />

hat und Paulus herausfordert. Das<br />

Gespräch läuft folgendermaßen: Frage:<br />

Nehmen wir einmal an, alles, was du in<br />

Kapitel 2,17-29 gesagt hast, sei wahr –<br />

was ist dann noch der Vorteil »des<br />

Juden« oder welchen »Nutzen« hat dann<br />

die »Beschneidung«?<br />

3,2 Antwort: Die Juden haben viele<br />

Vorrechte gehabt. Das wichtigste war,<br />

daß »ihnen die Aussprüche Gottes anvertraut<br />

worden« sind. Die alttestamentlichen<br />

Schriften wurden den Juden gegeben,<br />

damit sie sie abschrieben und bewahrten,<br />

doch wie sind die Juden mit<br />

ihrem großen Vorrecht umgegangen? Im<br />

ganzen gesehen haben sie eine erschreckende<br />

Glaubenslosigkeit bewiesen.<br />

3,3 Frage: Zugegeben, daß nicht alle<br />

Juden geglaubt haben, doch bedeutet<br />

das, daß Gott seine Verheißungen zurücknimmt?<br />

Schließlich hat er Israel als<br />

sein Volk erwählt und mit ihnen eindeutige<br />

Bünde geschlossen. Kann die »Untreue«<br />

einiger Gott veranlassen, sein<br />

Wort zu brechen?<br />

3,4 Antwort: »Das sei ferne!« Wann<br />

immer sich die Frage erhebt, ob Gott<br />

oder die Menschen recht haben, sollte<br />

man aufgrund der Voraussetzung weiterdenken,<br />

daß »Gott« recht hat und<br />

»jeder Mensch . . . Lügner« ist. Das ist<br />

sinngemäß auch Davids Aussage in<br />

Psalm 51,6: »Man muß festhalten, daß<br />

alles, was du sagst, die reine Wahrheit ist,<br />

und immer, wenn du von sündhaften<br />

Menschen in Frage gestellt wirst, mußt<br />

du gerechtfertigt werden.« Unsere Sünden<br />

dienen nur dazu, die Wahrheit der<br />

Worte Gottes zu bestätigen.<br />

3,5 Frage: Wenn das so ist, warum verurteilt<br />

Gott uns dann? »Wenn aber unsere<br />

Ungerechtigkeit Gottes Gerechtigkeit«<br />

umso heller scheinen läßt, wie kann Gott<br />

uns dann mit seinem »Zorn« heimsuchen?<br />

(Paulus merkt hier an, daß er,<br />

wenn er so fragt, ein typisch menschliches<br />

Argument anführt.)<br />

3,6 Antwort: Solch ein Argument<br />

braucht man noch nicht einmal ernsthaft<br />

zu bedenken. Wenn es nur die geringste<br />

Römer 3<br />

Möglichkeit gäbe, daß Gott ungerecht<br />

sein könnte, wie sollte er dann noch<br />

berechtigt sein, »die Welt« zu »richten«?<br />

Und doch sind wir uns alle einig, daß er<br />

die Welt richten wird.<br />

3,7 Frage: Doch wenn ich durch meine<br />

Sünde Gott Ehre einbringe, wenn »meine<br />

Lüge« die »Wahrheit Gottes« rechtfertigt,<br />

wenn er den Zorn des Menschen dazu<br />

benutzt, sich Ruhm zu erwerben, wie<br />

kann er dann mich auch noch »als Sünder«<br />

anklagen?<br />

3,8 Warum wäre es unlogisch zu<br />

sagen – Antwort: Laß mich dich hier<br />

unterbrechen, um zu sagen, daß es wirklich<br />

»einige« gibt, die uns Christen nachsagen,<br />

dieses Argument zu benutzen,<br />

doch das ist böse Nachrede. Frage: Warum<br />

wäre es unlogisch zu sagen: »Laßt<br />

uns das Böse tun, damit das Gute komme?«<br />

Antwort: Alles, was ich dazu sagen<br />

kann, ist, daß das »Gericht« über die<br />

Menschen, die so etwas behaupten,<br />

»gerecht« ist.<br />

(Wirklich wird dieses letzte Argument,<br />

so dumm es auch aussieht, immer<br />

wieder gegen das Evangelium vorgebracht.<br />

Die Leute sagen: »Wenn man nur<br />

durch Glauben an Christus gerettet<br />

wird, dann könne man doch hingehen<br />

und fröhlich weitersündigen. Da Gottes<br />

Gnade so viel größer ist als die Sünde<br />

des Menschen, wird doch seine Gnade<br />

umso größer, je mehr man sündigt.« Der<br />

Apostel behandelt diesen Einwand in<br />

Kapitel 6.)<br />

3,9 Frage: Willst du dann damit sagen,<br />

daß »wir« Juden »einen Vorzug« vor diesen<br />

sündigen Heiden haben? Die Frage<br />

kann auch nach einigen Handschriften<br />

lauten: »Sind wir Juden schlechter als die<br />

Heiden?« Die Antwort lautet in jedem<br />

Fall, daß die Juden weder besser noch<br />

schlechter sind. Alle sind Sünder.<br />

Das führt uns zur nächsten Frage des<br />

Paulus in seiner Argumentation, die der<br />

obigen sehr ähnlich ist. Er hat gezeigt, daß<br />

die Heiden verloren sind, daß die selbstgerechten<br />

Moralisten, ob Heiden oder<br />

Juden, verloren sind und daß die Juden<br />

verloren sind. Nun wendet er sich der<br />

Frage zu, ob alle Menschen verloren sind.<br />

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