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William MacDonald Kommentar zum Neuen Testament - DWG Radio

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3. Johannes<br />

Einteilung<br />

I. Begrüßung (1,1-4)<br />

II. Der gottesfürchtige Gajus (1,5-8)<br />

<strong>Kommentar</strong><br />

I. Begrüßung (1,1-4)<br />

1,1 Wie in seinem 2. Brief spricht Johannes<br />

von sich als dem »Ältesten«. Er richtet<br />

den Brief an den »geliebten Gajus«, den er<br />

»in der Wahrheit« liebt. Obwohl wir nicht<br />

wissen, ob dies der Gajus ist, der in Römer<br />

16,23 oder in der Apostelgeschichte 20,4<br />

erwähnt wird, ist es überraschend, wieviel<br />

wir über ihn in den wenigen Versen<br />

erfahren. Als erstes erfahren wir, daß er<br />

ein »geliebter« Gläubiger war, ein Mann<br />

dessen ganzes Leben ihn seinen Mitchristen<br />

angenehm machte.<br />

1,2 Doch offensichtlich ging es ihm<br />

gesundheitlich nicht so gut, weil Johannes<br />

ihm wünscht, daß seine körperliche<br />

Gesundheit seinem geistlichen Eifer entsprechen<br />

möge. Wenn Johannes sagt: »Ich<br />

wünsche, daß es dir in allem wohlgeht«,<br />

dann ist es sehr zweifelhaft, ob er dabei<br />

an Reichtum oder materiellen Wohlstand<br />

denkt. Er spricht eher von körperlichem<br />

Wohlbefinden, wie es durch den nächsten<br />

Teil des Satzes nahegelegt wird – nämlich<br />

gesund zu sein.<br />

Würden wir uns wünschen, daß<br />

unser körperlicher Zustand unserem<br />

geistlichen entspricht? Ist es nicht traurig,<br />

aber wahr, daß wir für unseren Leib<br />

oft mehr sorgen als für unsere Seele?<br />

Deshalb bemerkte F. B. Meyer ironisch:<br />

Es wäre nicht gut, wenn wir den Wunsch<br />

von Vers 2 auf alle unsere Freunde ausdehnen<br />

würden, denn wenn ihre leibliche Verfassung<br />

ihrer geistlichen entsprechen sollte, dann<br />

müßten sie recht plötzlich krank werden. 1)<br />

Vers 2 widerspricht offen den Behauptungen<br />

so mancher sogenannter<br />

»Glaubensheiler«. Sie sagen, daß Krank-<br />

1404<br />

III. Der diktatorische Diotrephes<br />

(1,9-11)<br />

IV. Der fromme Demetrius (1,12)<br />

V. Die Pläne des Apostels und Segen<br />

(1,13.14)<br />

heit das Ergebnis von Sünde im Leben<br />

ist, und wenn ein Mensch nicht geheilt<br />

wird, dann hat er nicht genug Glauben<br />

gehabt. Das galt ganz bestimmt nicht für<br />

Gajus. Sein geistlicher Zustand war gut,<br />

aber sein körperlicher Zustand war weniger<br />

gut. Das zeigt, daß man nicht vom<br />

körperlichen Zustand eines Menschen<br />

Rückschlüsse auf seinen geistlichen Zustand<br />

ziehen darf.<br />

1,3 Der Apostel freute sich sehr, »als<br />

Brüder kamen und für die Wahrheit<br />

Zeugnis gaben«, die in Gajus war und<br />

wie er »in [der] Wahrheit« wandelt. Es ist<br />

gut, die Wahrheit in sich zu haben, aber<br />

noch besser, wenn sich die Wahrheit in<br />

unserem Leben zeigt. Wir sollten die<br />

Wahrheit nicht nur festhalten, die Wahrheit<br />

sollte auch uns festhalten. Die Menschen<br />

möchten eine Predigt lieber sehen<br />

als hören. Nichts zählt für Gott mehr in<br />

einem Zeitalter der Tatsachen als ein<br />

geheiligtes Leben.<br />

1,4 Das war Johannes so wichtig, daß<br />

er sagen konnte: »Eine größere Freude<br />

habe ich nicht als dies, daß ich höre, daß<br />

meine Kinder in der Wahrheit wandeln.«<br />

Vielleicht denken einige von uns, daß das<br />

Menschenfischen die größte Freude<br />

eines christlichen Lebens ist, und es ist<br />

auch wirklich wunderbar, Männer und<br />

Frauen vom Reich der Finsternis in das<br />

Reich des Sohnes seiner Liebe gehen zu<br />

sehen. Aber niemand kann die Schmerzen<br />

ermessen, die es macht, wenn man<br />

sieht, wie diejenigen, die bekannten, gerettet<br />

zu sein, zu ihrem früheren Leben<br />

zurückkehren, wie eine gewaschene Sau<br />

<strong>zum</strong> Wälzen im Kot. Welch eine Freude<br />

ist es andererseits, wenn die eigenen<br />

geistlichen Kinder im Herrn vorankommen,<br />

von einer Gnade zur anderen. Dies

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