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William MacDonald Kommentar zum Neuen Testament - DWG Radio

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Rücksicht auf die Herrlichkeit Gottes<br />

und den Vorteil des Mitbruders getan<br />

werden.<br />

Und wieder drückt der Apostel seine<br />

ausgesprochene Selbstlosigkeit den Korinthern<br />

gegenüber aus. Wenn seine<br />

Schwachheit, Demütigung und Schande<br />

dazu führte, daß sie im Glauben gestärkt<br />

werden, dann »freute« er sich. Wenn er<br />

sich so freute, dann betete er auch »um«<br />

ihre »Vervollkommnung«. In bezug auf<br />

das Thema des Umgangs mit den Sündern<br />

in ihrer Mitte betete Paulus, daß<br />

auch sie »vollkommen« werden möchten.<br />

Sein dringendstes Anliegen war, daß<br />

der ganze Wille Gottes in ihrem Leben<br />

erfüllt würde. Wie Hodge es ausdrückt:<br />

»Paulus betet, daß sie von der Verwirrung,<br />

dem Streit und dem Bösen, in das<br />

sie gefallen waren, vollkommen geheilt<br />

würden.« 51)<br />

13,10 Paulus schrieb diesen Brief in<br />

Hinsicht auf die Vervollkommnung der<br />

Korinther. Er wollte lieber »abwesend«<br />

sein, während diese Ergebnisse erreicht<br />

würden, als »anwesend« streng sein zu<br />

müssen, obwohl er vom Herrn die Vollmacht<br />

dazu erhalten hat. Doch auch<br />

wenn er »anwesend« wäre und sie etwas<br />

härter anfassen müßte, würde es noch<br />

immer ihrer »Erbauung« und nicht ihrer<br />

»Zerstörung« dienen.<br />

K. Der liebevolle Abschiedsgruß des<br />

Paulus (13,11-14)<br />

13,11 Der Apostel beschließt nun etwas<br />

abrupt seinen stürmischen Brief. Nachdem<br />

er die Korinther mit der Aufforderung<br />

»freut euch« verabschiedet hat, gibt<br />

er ihnen noch vier Ermahnungen mit auf<br />

den Weg. Als erstes sollten sich »zurechtbringen«<br />

lassen. Das Verb ist dasselbe, das<br />

in Matthäus 4,21 für das Flicken der Netze<br />

benutzt wird, und kann auch bedeuten:<br />

»Flickt eure Wege.« Die Korinther sollten<br />

mit Sündigen und Streiten aufhören und<br />

in Eintracht miteinander leben.<br />

»Laßt euch ermuntern« kann man<br />

auch verstehen als »seid getröstet« oder<br />

»laßt euch ermahnen«. Sie waren vom<br />

Apostel Paulus streng ermahnt worden.<br />

Hier fordert er sie auf, diese Ermahnun-<br />

2. Korinther 13<br />

gen gut aufzunehmen und ihnen entsprechend<br />

zu handeln.<br />

»Seid eines Sinnes.« Es gibt natürlich<br />

nur einen Weg wie die Christen »eines<br />

Sinnes« werden können, und zwar indem<br />

sie Christi Sinn haben. Es geht darum,<br />

so zu denken, wie er denkt, und alle<br />

ihre Gedanken und Überlegungen unter<br />

seinen Gehorsam zu bringen.<br />

»Haltet Frieden.« Aus 12,20 geht hervor,<br />

daß es unter ihnen heftige Diskussionen<br />

und Kämpfe gegeben hatte. Das<br />

passiert immer dann, wenn Gesetzeslehrer<br />

auftreten. Deshalb fordert Paulus hier<br />

die Korinther auf, zunächst an den Sündern<br />

Gemeindezucht zu üben und mit<br />

ihren Mitchristen in Frieden zu leben.<br />

Wenn sie das tun, wird »der Gott der<br />

Liebe und des Friedens … mit« ihnen<br />

»sein«. Natürlich ist in gewissem Sinne<br />

der Herr immer bei seinen Kindern. Doch<br />

hier bedeutet es, daß er sich ihnen in<br />

besonderer Nähe und Liebe offenbaren<br />

wird, wenn sie in dieser Hinsicht gehorsam<br />

sind.<br />

13,12 Der »heilige Kuß« war zur Zeit<br />

der Apostel eine charakteristische Begrüßung<br />

der Christen untereinander. Er<br />

wird als heiliger »Kuß« beschrieben, was<br />

bedeutet, daß er nicht nur ein Symbol<br />

künstlicher Zuneigung, sondern daß er<br />

ernst und rein gemeint war. Er wird auch<br />

noch heute in vielen Ländern von den<br />

Christen benutzt. Doch in einigen Ländern<br />

könnte das Küssen zwischen Männern<br />

als Zeichen der Homosexualität<br />

mißdeutet werden. Eine solche Tradition<br />

sollte man nicht gezwungenermaßen<br />

beibehalten, wenn damit das Zeugnis<br />

der Christen auf entscheidende Weise geschmälert<br />

wird. In solchen Situationen ist<br />

ein herzliches Händeschütteln wahrscheinlich<br />

vorzuziehen. Hodge sagt:<br />

Es geht hier nicht um ein Gebot, das ewige<br />

Gültigkeit besitzt, sondern der Geist dieses<br />

Gebotes sagt uns, daß wir Christen unsere<br />

gegenseitige Liebe auf eine Art und Weise<br />

ausdrücken sollten, die in dem jeweiligen<br />

Zeitalter und der Gemeinschaft, in der wir<br />

leben, sanktioniert ist. 52)<br />

13,13 Die Grüße von »allen Heiligen«<br />

sollten die Korinther an die Weite der<br />

841

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