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William MacDonald Kommentar zum Neuen Testament - DWG Radio

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solange ihr Mann lebt; wenn aber der<br />

Mann entschlafen ist, so ist sie frei, sich<br />

zu verheiraten, an wen sie will, nur im<br />

Herrn muß es geschehen.«<br />

Sicherlich bedeutet der Ausdruck<br />

»Mann einer Frau«, daß ein Ältester kein<br />

Polygamist sein darf, und daß er auch<br />

keine Konkubine oder »Freundin« haben<br />

darf. Zusammengefaßt bedeutet es, daß<br />

sein Eheleben für die Gemeinde ein Beispiel<br />

an Reinheit sein muß.<br />

Zusätzlich dazu muß er »gläubige<br />

Kinder« haben, »die nicht eines ausschweifenden<br />

Lebens beschuldigt oder<br />

aufsässig sind«. Mehr als die meisten<br />

von uns zugeben würden, hält die Bibel<br />

die Eltern für verantwortlich, wie sich<br />

ihre Kinder entwickeln (Spr 22,6). Wenn<br />

eine Familie gut geleitet und im Wort<br />

Gottes unterrichtet wird, dann folgen die<br />

»Kinder« im allgemeinen dem gottesfürchtigen<br />

Beispiel ihrer Eltern. Obwohl<br />

ein Vater nicht die Erlösung seiner Kinder<br />

hervorbringen kann, kann er doch<br />

den Weg des Herrn vorbereiten, indem er<br />

sie im Wort unterrichtet, sie liebevoll diszipliniert<br />

und Heuchelei und Inkonsequenz<br />

in seinem eigenen Leben meidet.<br />

Wenn Kinder verschwendungssüchtig<br />

sind oder gegen die Autorität ihrer<br />

Eltern aufbegehren, dann zieht die<br />

Schrift den Vater dafür zur Verantwortung.<br />

Seine Laxheit und Nachgiebigkeit<br />

sind dafür verantwortlich. Wenn er seine<br />

eigene Familie nicht ordentlich beherrschen<br />

kann, dann ist es unwahrscheinlich,<br />

daß er ein geeigneter Ältester wäre,<br />

weil in beiden Fällen die gleichen Prinzipien<br />

gelten (1. Tim 3,5).<br />

Es stellt sich die Frage, ob die Anforderung,<br />

gläubige Kinder zu haben, nur<br />

so lange gilt, wie die Kinder unter der<br />

elterlichen Autorität zu Hause stehen,<br />

oder ob es auch die einschließt, die nicht<br />

mehr zu Hause leben. Wir geben der<br />

ersten Ansicht den Vorzug, doch erinnern<br />

wir uns daran, daß die häusliche<br />

Lehre eine der prinzipiellen Grundlagen<br />

für den Charakter legt.<br />

1,7 Ein »Aufseher« ist »Gottes Verwalter«.<br />

Er verwaltet nicht seine eigene<br />

Gemeinde. Er ist ausersehen, Gottes<br />

Titus 1<br />

Angelegenheiten in Gottes Gemeinde zu<br />

regeln. Hier wird <strong>zum</strong> zweiten Mal<br />

gesagt, daß er »untadelig« sein muß –<br />

ganz sicher liegt hier die Betonung auf<br />

seinem Ruf. Ganz zweifellos gilt, daß er<br />

ein Mann sein muß, der über aller Kritik<br />

steht, sowohl von der Lehre als auch von<br />

seinem Lebenswandel her. Er darf »nicht<br />

eigenmächtig« sein. Wenn ein Mann<br />

dickköpfig auf seinem Recht besteht,<br />

auch wenn es sein könnte, daß diejenigen,<br />

die nicht seiner Meinung sind, recht<br />

haben, wenn er unnachgiebig und ungeduldig<br />

auf Widerspruch reagiert, dann<br />

ist er nicht geeignet, ein geistlicher Leiter<br />

zu sein. Ein Ältester ist ein Vermittler,<br />

kein dogmatischer Alleinherrscher.<br />

Er darf nicht »jähzornig« sein. Wenn<br />

er ein explosives Temperament hat, dann<br />

muß er gelernt haben, es zu zügeln.<br />

Wenn er wirklich heißblütig ist, dann<br />

darf er es niemals zeigen.<br />

Er darf »nicht dem Wein ergeben«<br />

sein. In unserer Kultur ist das so grundlegend,<br />

daß man es kaum zu erwähnen<br />

braucht. Doch dürfen wir nicht vergessen,<br />

daß die Bibel für alle Kulturen<br />

geschrieben ist. In Ländern, wo Wein von<br />

Christen als gewöhnliches Getränk angesehen<br />

wird, besteht die Gefahr, sich zu<br />

viel zu genehmigen und dann unkontrolliert<br />

zu handeln. Diese mangelnde<br />

Selbstkontrolle ist hier gemeint.<br />

Die Bibel unterscheidet zwischen<br />

Gebrauch und Mißbrauch von Wein. Sein<br />

mäßiger Gebrauch als Getränk wurde von<br />

Jesus erlaubt, als er bei der Hochzeit zu<br />

Kana Wasser in Wein verwandelt hat<br />

(Joh 2,1-11). Die medizinische Verwendung<br />

wurde von Paulus dem Timotheus<br />

verschrieben (1. Tim 5,23; s. a. Spr. 31,6).<br />

Der Mißbrauch von Wein und stärkeren<br />

Getränken wird in Sprüche 20,1; 23,29-35<br />

verurteilt. Während in der Welt totale Abstinenz<br />

nicht notwendig ist, gibt es doch<br />

Situationen, in denen Abstinenz erforderlich<br />

ist, nämlich, wenn das Trinken von<br />

Wein einen schwächeren Bruder entweder<br />

stören oder ihn zu Fall bringen würde<br />

(Röm 14,21). Dieses ist ein bedeutsames<br />

Argument, das viele Christen zur vollständigen<br />

Alkoholabstinenz bringt.<br />

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