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William MacDonald Kommentar zum Neuen Testament - DWG Radio

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Römer 7<br />

»Leib« in den Tod gab. Wir sind nicht länger<br />

an das »Gesetz« gebunden; wir sind<br />

mit dem auferstandenen Christus verbunden.<br />

Die eine Ehe ist durch den Tod<br />

beendet worden und nun wird eine neue<br />

begonnen. Und weil wir nun vom »Gesetz«<br />

frei sind, können wir »Gott Frucht«<br />

bringen.<br />

7,5 Diese Erwähnung der Frucht erinnert<br />

uns an die Art der »Frucht«, die wir<br />

gebracht haben, »als wir im Fleisch waren«.<br />

Der Ausdruck »im Fleisch« bedeutet<br />

offensichtlich nicht »im Leib«. Das<br />

»Fleisch« steht hier für unsere Stellung<br />

vor Gott, ehe wir gerettet wurden. Damals<br />

war das »Fleisch« die Grundlage<br />

unserer Stellung. Wir hingen ganz von<br />

dem ab, was wir waren oder was wir tun<br />

konnten, um von Gott angenommen zu<br />

werden. »Im Fleisch« ist das Gegenteil<br />

von »in Christus«.<br />

Vor unserer Bekehrung wurden wir<br />

von »Leidenschaften der Sünden, die<br />

durch das Gesetz erregt wurden«, beherrscht.<br />

Das Gesetz ist nicht ihre Ursache;<br />

aber dadurch, daß es sie nennt und<br />

dann verbietet, wird in uns das Verlangen<br />

geweckt, diesen »Leidenschaften«<br />

nachzugeben.<br />

Diese »Leidenschaften der Sünden«<br />

fanden ihren Ausdruck in unseren leiblichen<br />

Gliedern, und wenn wir uns der<br />

Versuchung hingaben, brachten wir giftige<br />

Frucht, die <strong>zum</strong> »Tod« führt. An anderer<br />

Stelle spricht der Apostel von dieser<br />

Frucht als den Werken des Fleisches:<br />

»Unzucht, Unreinheit, Ausschweifung,<br />

Götzendienst, Zauberei, Feindschaften,<br />

Hader, Eifersucht, Zornausbrüche,<br />

Selbstsüchteleien, Zwistigkeiten, Parteiungen,<br />

Neidereien, Trinkgelage, Völlereien«<br />

(Gal 5,19-21).<br />

7,6 Zu den wunderbaren Ergebnissen<br />

unserer Bekehrung gehört auch, daß wir<br />

»von dem Gesetz losgemacht« sind. Das<br />

ist das Resultat davon, daß wir mit Christus<br />

gestorben sind. Weil er stellvertretend<br />

für uns gestorben ist, sind wir mit<br />

ihm gestorben. Mit seinem Tod erfüllte er<br />

alle Ansprüche des Gesetzes, indem er<br />

die schreckliche Strafe auf sich nahm.<br />

Deshalb sind wir vom Gesetz und sei-<br />

638<br />

nem unvermeidlichen Fluch befreit. Gott<br />

läßt niemand zweimal bestrafen.<br />

Wir sind nun befreit, damit wir »in<br />

dem <strong>Neuen</strong> des Geistes dienen und nicht<br />

in dem Alten des Buchstabens«. Wir werden<br />

durch die Liebe <strong>zum</strong> Dienst motiviert,<br />

nicht durch die Angst; es ist ein<br />

Dienst in Freiheit, nicht in Gefangenschaft.<br />

Es geht nicht länger darum, sich<br />

sklavisch an die kleinsten Details von<br />

äußerlichen Zeremonien zu halten, sondern<br />

uns freudig zur Ehre Gottes und<br />

<strong>zum</strong> Segen anderer hinzugeben.<br />

7,7 Aus all diesen Ausführungen<br />

scheint hervorzugehen, daß Paulus das<br />

Gesetz kritisiert. Er hat gesagt, daß die<br />

Gläubigen der Sünde und dem Gesetz<br />

gestorben sind, und das mag den Eindruck<br />

erweckt haben, daß das Gesetz<br />

böse sein könnte. Nichts könnte ferner<br />

sein!<br />

In Kapitel 7,7-13 beschreibt Paulus<br />

nun die wichtige Rolle, die das Gesetz in<br />

seinem eigenen Leben spielte, ehe er wiedergeboren<br />

wurde. Er betont, daß das<br />

Gesetz selbst nicht sündig ist, sondern die<br />

Sünde des Menschen offenbart. Es war das<br />

Gesetz, das ihn von der völligen Verderbtheit<br />

seines Herzens überzeugt hat.<br />

Solange er sich noch mit anderen Menschen<br />

verglich, meinte er, ziemlich anständig<br />

zu sein. Doch als die Forderungen<br />

des Gesetzes Gottes ihn überführten,<br />

stand er sprachlos und verurteilt da.<br />

Es war das zehnte Gebot, das ihm<br />

besonders seine Sünde vor Augen stellte:<br />

»Laß dich nicht gelüsten!« Gelüste beginnen<br />

in unseren Gedanken. Obwohl Paulus<br />

keine gröbere Sünde getan haben<br />

mag, erkannte er, daß sein Gedankenleben<br />

verdorben war. Er sah ein, daß böse<br />

Gedanken genauso sündig sind wie böse<br />

Taten. Er hatte ein verdorbenes Gedankenleben.<br />

Sein äußeres Leben mag relativ<br />

tadellos gewesen sein, doch sein Innenleben<br />

war eine Schreckenskammer.<br />

7,8 »Die Sünde aber ergriff durch das<br />

Gebot die Gelegenheit und bewirkte jede<br />

Lust in mir.« Lust bedeutet hier Begierde.<br />

Wenn das Gesetz alle bösen Begierden<br />

verbietet, dann wird die verdorbene<br />

Natur des Menschen erst recht angeregt,

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