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William MacDonald Kommentar zum Neuen Testament - DWG Radio

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Hebräer 11<br />

Das Ende von Jakobs Lebensweg bildet<br />

einen erfreulichen Gegensatz zu allen früheren<br />

Szenen seiner ereignisreichen Geschichte.<br />

Es erinnert an einen heiteren Abend nach<br />

einem stürmischen Tage: Die Sonne, die<br />

während des Tages hinter Wolken und Nebel<br />

verborgen war, geht in majestätischem Glanz<br />

unter, wobei sie mit ihren Strahlen den Himmel<br />

vergoldet und einen schönen Morgen<br />

verheißt. So ist es auch mit Jakob. Das Überlisten<br />

und Feilschen, das Überlegen und Planen,<br />

die ungläubigen selbstsüchtigen Befürchtungen<br />

und Sorgen, alle diese finsteren<br />

Wolken der Natur sind anscheinend verschwunden,<br />

und Jakob tritt in der ganzen<br />

Hoheit des Glaubens auf, um Segen auszuteilen<br />

und Würden zu verleihen, gemäß der heiligen<br />

Erkenntnis, die man nur in der<br />

Gemeinschaft mit Gott erlangt. 22)<br />

11,22 Josephs »Glaube« war ebenfalls<br />

stark, als er starb. Er glaubte Gottes Verheißung,<br />

daß er das Volk »Israel« aus<br />

Ägypten führen würde. Der Glaube half<br />

ihm, sich den »Auszug« schon vorzustellen.<br />

Er war sich so sicher, daß er seine<br />

Söhne anwies, seine »Gebeine« mitzunehmen,<br />

um sie in Kanaan zu begraben.<br />

»So war er zwar«, schreibt <strong>William</strong> Lincoln,<br />

»von der ganzen Herrlichkeit<br />

Ägyptens umgeben, doch sein Herz<br />

weilte nicht dort, sondern bei seinem<br />

Volk, wie es einst herrlich und gesegnet<br />

sein würde.« 23)<br />

11,23 Es ist eigentlich der »Glaube«<br />

seiner »Eltern«, um den es hier geht,<br />

nicht der von »Mose« selbst. Als sie ihr<br />

Kind betrachteten, sahen sie, »daß das<br />

Kind schön war« – doch handelte es sich<br />

um mehr als äußerliche Schönheit. Sie<br />

sahen, daß er ein besonderes Schicksal<br />

haben würde, daß er von Gott für ein<br />

bestimmtes Werk ausersehen war. Ihr<br />

Glaube, daß Gottes Pläne <strong>zum</strong> Ziel kommen<br />

mußten, gab ihnen den Mut, »das<br />

Gebot des Königs« zu übertreten und das<br />

Kind »drei Monate« zu verbergen.<br />

11,24 »Durch Glauben« war »Mose«<br />

selbst in der Lage, edelmütig auf etliche<br />

Vorteile zu verzichten. Obwohl er im<br />

Luxus des Palastes in Ägypten aufgewachsen<br />

war und alles haben konnte,<br />

nach dem Menschen hier auf Erden stre-<br />

1242<br />

ben, erfuhr er doch, »daß nicht der Besitz<br />

von Dingen, sondern der Verzicht uns<br />

Ruhe bringt« (J. Gregory Mantle).<br />

Zunächst verzichtete er auf Ägyptens<br />

Ruhm. Er war durch Adoption »Sohn der<br />

Tochter Pharaos« und deshalb war ihm<br />

ein Platz in der sozialen Elite sicher, vielleicht<br />

sogar als Nachfolger des Pharaos.<br />

Doch er war von besserem Blut – ein<br />

Glied des auserwählten Volkes Gottes<br />

auf Erden. Von diesem Adel konnte er<br />

sich nicht herablassen <strong>zum</strong> ägyptischen<br />

Königshaus. Als er erwachsen war, traf<br />

er seine Entscheidung. Er wollte seine<br />

ursprüngliche Herkunft nicht verleugnen,<br />

um einige Jahre irdischen Ruhms zu<br />

erwerben. Und das Ergebnis? Statt einer<br />

oder zwei Zeilen Hieroglyphen in<br />

irgendeinem ägyptischen Grab gewidmet<br />

zu bekommen, wird er in Gottes ewigem<br />

Buch erwähnt. Statt sich in einem<br />

Museum als ägyptische Mumie wiederzufinden,<br />

ist er einer der berühmtesten<br />

Gottesmänner geworden.<br />

11,25 Zweitens wies er den »zeitlichen<br />

Genuß« Ägyptens zurück. Demütige<br />

Identifikation mit dem leidenden<br />

»Volk Gottes« bedeutete ihm mehr als<br />

die vergängliche Befriedigung seiner<br />

Sinne. Das Vorrecht, an den Mißhandlungen<br />

seines eigenen Volkes teilzuhaben,<br />

war ihm ein größeres Vergnügen als alle<br />

Zerstreuung am Hof des Pharao.<br />

11,26 Drittens kehrte er den »Schätzen<br />

Ägyptens« den Rücken zu. Der Glaube<br />

ermöglichte ihm zu erkennen, daß die<br />

fabelhaften Schatzkammern Ägyptens<br />

im Lichte der Ewigkeit völlig wertlos<br />

waren. Deshalb entschied er sich, dieselbe<br />

»Schmach« auf sich zu nehmen, die<br />

später auch über den Messias kommen<br />

sollte. Treue und Liebe zu seinem Gott<br />

waren ihm mehr wert als alle Reichtümer<br />

Pharaos. Er wußte, daß er darauf sofort<br />

nach seinem Tode zählen konnte.<br />

11,27 Außerdem wandte er sich auch<br />

von Ägyptens Monarchen ab. »Durch<br />

Glauben« ermutigt, verließ er das Land<br />

der Knechtschaft, ohne auf »die Wut des<br />

Königs« zu achten. Er wandte sich eindeutig<br />

von der Politik dieser Welt ab. Er<br />

fürchtete Pharao so wenig, weil er Gott

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