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William MacDonald Kommentar zum Neuen Testament - DWG Radio

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aufzugreifen (1,10 – 4,21). Er beginnt mit<br />

einer liebevollen Ermahnung zur Einigkeit.<br />

Statt in seiner Autorität als Apostel<br />

Befehle zu geben, bittet er mit der<br />

Freundlichkeit eines Bruders. Die Aufforderung<br />

zur Einheit gründet auf dem<br />

»Namen unseres Herrn Jesus Christus«,<br />

und weil der Name stellvertretend für<br />

die Person steht, basiert die Aufforderung<br />

auf allen Eigenschaften und Taten<br />

des Herrn Jesus. Die Korinther priesen<br />

die Namen von Menschen – das konnte<br />

nur zu Spaltungen führen. Paulus möchte<br />

statt dessen den Namen des Herrn<br />

Jesus erhöhen, weil er weiß, daß nur so<br />

Einheit im Volk Gottes entstehen kann.<br />

»Einerlei Rede führen« bedeutet »in<br />

demselben Sinn« und einmütig zu sein.<br />

Es bedeutet, in Hingabe und Treue vereint<br />

zu sein. Diese Einheit entsteht, wenn<br />

Christen wie Christus gesinnt sind, und<br />

in den folgenden Versen wird Paulus den<br />

Korinthern ganz praktisch sagen, wie sie<br />

Christi Gedanken nach-denken können.<br />

1,11 Die Nachricht über die »Streitigkeiten«<br />

in Korinth wurde Paulus »durch<br />

die Hausgenossen der Chloe« übermittelt.<br />

Indem Paulus seine Informationsquellen<br />

nennt, legt er ein wichtiges Prinzip<br />

christlichen Verhaltens dar. Wir sollten<br />

über unsere Mitgläubigen keinerlei<br />

Nachrichten verbreiten, es sei denn, daß<br />

sie einverstanden sind, als Informationsquelle<br />

genannt zu werden. Wenn man<br />

heute noch diesem Beispiel folgen würde,<br />

so wäre der meiste sinnlose Klatsch,<br />

der uns in den Gemeinden so viel Not<br />

macht, im Keim erstickt.<br />

1,12 In der Ortsgemeinde bildeten<br />

sich Sekten oder Parteien, die sich alle<br />

auf einen bestimmten Anführer beriefen.<br />

Einige bevorzugten »Paulus«, andere<br />

»Apollos« und wieder andere »Kephas«<br />

(Petrus). Einige behaupteten sogar,<br />

»Christus« anzugehören, und meinten<br />

damit zweifellos, daß ausschließlich sie zu<br />

ihm gehörten. Damit schlossen sie jedoch<br />

alle anderen aus!<br />

1,13 Wir finden die entrüstete Strafpredigt<br />

gegen den Sektengeist in den<br />

Versen 13-17. Wer solche Parteien innerhalb<br />

der Gemeinde bildete, verleugnete<br />

1. Korinther 1<br />

die Einheit des Leibes »Christi«. Menschlichen<br />

Führern zu folgen bedeutete, den<br />

Einen zu beleidigen, der für sie ans<br />

Kreuz gegangen war. Den Namen eines<br />

Menschen annehmen bedeutete, daß sie<br />

die Taufe vergessen hatten, durch die sie<br />

ihre Treue zu Jesus bezeugt hatten.<br />

1,14 Die Entstehung von Parteiungen<br />

in Korinth ließ Paulus dankbar sein, daß<br />

er nur einige wenige in der Gemeinde<br />

»getauft« hatte. Er nennt von seinen<br />

Täuflingen »Krispus und Gajus«.<br />

1,15.16 Er wollte auf keinen Fall, daß<br />

»jemand sage«, Paulus habe ihn »auf«<br />

seinen eigenen »Namen« getauft. Mit<br />

anderen Worten, er wollte niemanden zu<br />

sich bekehren oder sich selbst einen<br />

Namen machen. Sein einziges Ziel war,<br />

Männer und Frauen auf den Herrn Jesus<br />

Christus hinzuweisen.<br />

Als Paulus noch weiter nachdenkt,<br />

fällt ihm ein, daß er auch noch »das Haus<br />

des Stephanas getauft« habe, doch weiter<br />

»weiß« er keinen mehr, den er noch<br />

getauft haben könnte.<br />

1,17 Er erklärt, daß »Christus« ihn in<br />

erster Linie »nicht ausgesandt« habe »zu<br />

taufen, sondern das Evangelium zu verkünden«.<br />

Das kann nicht heißen, daß<br />

Paulus etwa nicht an die Taufe geglaubt<br />

habe. Er hat soeben seine Täuflinge genannt.<br />

Es geht hier mehr darum, daß<br />

Taufen nicht seine Hauptaufgabe war. Er<br />

hat diese Aufgabe wohl anderen anvertraut,<br />

wahrscheinlich einigen Christen<br />

der jeweiligen Ortsgemeinde. Zudem ist<br />

dieser Vers ein Beweis gegen die Vorstellung,<br />

daß die Taufe heilsnotwendig sei.<br />

Wenn diese Vorstellung wahr wäre, hätte<br />

Paulus hier gesagt, daß er dankbar sei,<br />

niemanden außer Gajus und Krispus<br />

errettet zu haben. Doch solch eine Vorstellung<br />

ist unhaltbar.<br />

Im zweiten Teil von Vers 17 leitet Paulus<br />

elegant auf die folgenden Verse über.<br />

Er predigte das Evangelium nicht, indem<br />

er »Redeweisheit« benutzte, »damit<br />

nicht das Kreuz Christi zunichte gemacht<br />

werde«. Er wußte, daß er, wenn er Menschen<br />

durch seine Redegewandtheit oder<br />

Rhetorik überzeugte, er sich in gleicher<br />

Weise selbst widersprochen hätte, sobald<br />

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