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William MacDonald Kommentar zum Neuen Testament - DWG Radio

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Johannes 19<br />

19,32 Die Schrift beschreibt nicht, wie<br />

man die Beine brach. Wahrscheinlich<br />

wurden sie an mehreren Stellen gebrochen,<br />

weil ein einziger Bruch nicht den<br />

Tod herbeiführen würde.<br />

19,33 Die Soldaten hatten Erfahrung.<br />

Sie wußten, »daß Jesus schon gestorben<br />

war«. Es ist unmöglich, daß er nur betäubt<br />

oder ohnmächtig war. »Sie brachen<br />

ihm die Beine nicht.«<br />

19,34 Es wird nicht erwähnt, warum<br />

»einer der Soldaten mit einem Speer seine<br />

Seite durchbohrte«. Vielleicht war es<br />

ein letzter Ausbruch der Verderbtheit seiner<br />

Seele. »Es war der kraftlose Schuß<br />

des besiegten Feindes nach der Schlacht,<br />

der den tiefsitzenden Haß im Herzen des<br />

Menschen gegen Gott und seinen Christus<br />

beweist.« Es gibt keine einheitliche<br />

Auslegung der Bedeutung von »Blut und<br />

Wasser«. Einige sehen darin ein Zeichen,<br />

daß Jesus an gebrochenem Herzen starb<br />

– doch wir haben schon gelesen, daß sein<br />

Tod eine willentliche Handlung war.<br />

Andere sind der Meinung, daß sie von<br />

der Taufe und dem Herrenmahl sprechen,<br />

doch das scheint weit hergeholt zu<br />

sein. Blut spricht von der Reinigung von<br />

der Schuld der Sünde, während Wasser<br />

die Reinigung durch das Wort von der<br />

Verunreinigung durch die Sünde spricht.<br />

19,35 Vers 35 kann sich auf die Tatsache<br />

beziehen, daß seine Beine nicht<br />

gebrochen wurden, oder auf die Öffnung<br />

der Seite Jesu oder auf die gesamte Kreuzigungsszene.<br />

19,36 Dieser Vers schaut offensichtlich<br />

auf Vers 33 zurück, der eine Erfüllung<br />

von 2. Mose 12,46 ist: »Kein Bein<br />

von ihm wird zerbrochen werden.« Das<br />

bezieht sich bei Mose auf das Passahlamm.<br />

Gottes Anordnung lautete, daß<br />

die Knochen unzerbrochen blieben. Christus<br />

ist das wahre Passahlamm und erfüllt<br />

dieses Bild mit größter Genauigkeit.<br />

19,37 Dieses Zitat bezieht sich auf<br />

Vers 34. Obwohl der Soldat es nicht wußte,<br />

erfüllte er auf wunderbare Weise eine<br />

andere Schriftstelle (Sach 12,10). »Der<br />

Mensch handelt in seiner Bosheit, doch<br />

Gott tut, was ihm gefällt.« Die Prophezeiung<br />

Sacharjas beschreibt den kom-<br />

462<br />

menden Tag, wenn gläubige Juden den<br />

Herrn Jesus zur Erde zurückkommen<br />

sehen werden. »Sie werden auf mich<br />

blicken, den sie durchbohrt haben, und<br />

werden über ihn wehklagen, wie man<br />

über den einzigen Sohn wehklagt.«<br />

L. Das Begräbnis in Josephs Grab<br />

(19,38-42)<br />

19,38 Hier beginnt der Bericht des<br />

Begräbnisses Jesu. Bisher war »Joseph<br />

von Arimathia« nur im geheimen ein<br />

Jünger Jesu gewesen. »Furcht vor den<br />

Juden« hatten ihm vom öffentlichen<br />

Bekenntnis zu Jesus abgehalten. Nun<br />

tritt er mutig vor und bittet um »den Leib<br />

Jesu«, um ihn zu begraben. Indem er das<br />

tut, setzt er sich der Exkommunikation<br />

aus, der Verfolgung und der Gewalt. Es<br />

ist nur schade, daß er noch nicht bereit<br />

war, für seinen abgelehnten Meister einzustehen,<br />

während Jesus noch seinen<br />

Dienst am Volk tat.<br />

19,39.40 Die Leser des Johannes kennen<br />

Nikodemus, nachdem sie ihm schon<br />

begegnet sind, als er »bei Nacht zu Jesus<br />

gekommen war« (Kap. 3) und als er darauf<br />

drängte, daß er ein faires Verhör vor<br />

dem Sanhedrin bekäme (Joh 7,50.51). Er<br />

begleitet nun Joseph und bringt »ungefähr<br />

hundert Pfund . . . Myrrhe und<br />

Aloe« mit. Diese »wohlriechenden Öle«<br />

hatten wohl Pulverform und wurden<br />

über den Leib gestreut. Dann wurde der<br />

Leib »in Leinentücher« eingewickelt.<br />

19,41 Fast jede Einzelheit dieses<br />

Abschnittes ist die Erfüllung einer Prophezeiung.<br />

Jesaja hatte vorausgesagt,<br />

daß die Menschen planen würden, den<br />

Messias mit den Bösen zu begraben,<br />

doch daß er in seinem Tod bei den Reichen<br />

sein würde (Jes 53,9). »Eine neue<br />

Gruft« in einem »Garten« gehörte offensichtlich<br />

keinem armen Mann. Von Matthäus<br />

erfahren wir, daß das Grab Joseph<br />

von Arimathia gehörte.<br />

19,42 Der Leib Jesu wurde in das<br />

Grab gelegt. Die Juden wollten den Leib<br />

möglichst schnell aus dem Weg haben,<br />

weil ihr Fest mit Sonnenuntergang begann.<br />

Doch all das war ein Teil des Beschlusses<br />

Gottes, daß der Leib drei Tage

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