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William MacDonald Kommentar zum Neuen Testament - DWG Radio

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14,25 Als der Herr bei ihnen war,<br />

lehrte er sie bis zu einem gewissen<br />

Punkt. Er konnte sie keine weiteren<br />

Wahrheiten lehren, weil sie sie nicht verstehen<br />

konnten.<br />

14,26 Doch der »Heilige Geist« würde<br />

mehr offenbaren. Er wurde zu Pfingsten<br />

vom Vater im »Namen« Jesu gesandt.<br />

Der Geist kam in Christi Namen in dem<br />

Sinne, daß er die Interessen Christi auf<br />

Erden vertritt. Er kam nicht, um sich<br />

selbst zu verherrlichen, sondern um<br />

Menschen <strong>zum</strong> Erlöser zu ziehen. »Der<br />

wird euch alles lehren«, sagte der Herr.<br />

Er tat dies in erster Linie durch den<br />

mündlichen Dienst der Apostel, dann<br />

aber durch das geschriebene Wort Gottes,<br />

das wir heute haben. Der Heilige<br />

Geist »erinnerte« die Jünger an alle Lehren<br />

des Erlösers. Hier scheint der Herr<br />

Jesus die Saat für die Lehre gelegt zu<br />

haben, die durch den Heiligen Geist im<br />

NT entfaltet wird.<br />

O. Jesus hinterläßt seinen Jüngern<br />

seinen Frieden (14,27-31)<br />

14,27 Ein Mensch, der bald stirbt, verfaßt<br />

normalerweise ein <strong>Testament</strong>, in welchem<br />

er seinen Besitz seinen Lieben hinterläßt.<br />

Genau das tut der Herr Jesus hier.<br />

Doch er hat den Jüngern nichts Materielles<br />

hinterlassen, sondern etwas, das man<br />

für Geld nicht kaufen kann – »Frieden«,<br />

inneren Frieden für das Gewissen, der<br />

aus dem Bewußtsein der vergebenen<br />

Sünde und der Versöhnung mit Gott entsteht.<br />

Christus kann ihn geben, weil er<br />

ihn auf Golgatha mit seinem Blut erkauft<br />

hat. Dieser Friede wird nicht gegeben,<br />

»wie die Welt gibt« – sparsam, selbstsüchtig<br />

und zeitweilig. Jesu Geschenk<br />

des Friedens gilt für immer. Warum sollte<br />

dann ein Christ »bestürzt« oder<br />

»furchtsam« sein?<br />

14,28 Jesus hatte den Jüngern schon<br />

gesagt, daß er sie verlassen würde, und<br />

daß er dann später wiederkommen würde,<br />

um sie mit sich heim in den Himmel<br />

zu nehmen. »Wenn« sie ihn liebten, dann<br />

würde diese Ankündigung sie »freuen«.<br />

Natürlich liebten sie Jesus in gewissem<br />

Sinne. Doch sie erkannten nicht völlig,<br />

Johannes 14<br />

wer er war, und deshalb war ihre Liebe<br />

nicht so groß wie sie hätte sein sollen.<br />

»Wenn ihr mich liebtet, so würdet ihr<br />

euch freuen, daß ich <strong>zum</strong> Vater gehe,<br />

denn der Vater ist größer als ich.« Zunächst<br />

scheint dieser Vers allem zu<br />

widersprechen, was Jesus bisher über<br />

seine Gottgleichheit gelehrt hat. Doch<br />

gibt es keinen Widerspruch, und der Zusammenhang<br />

erklärt die Bedeutung. Als<br />

Jesus auf der Erde war, wurde er gehaßt<br />

und gejagt, verfolgt und geschunden.<br />

Die Menschen lästerten und verachteten<br />

ihn, und sie spuckten ihn sogar an. Von<br />

seinen eigenen Geschöpfen erduldete er<br />

schreckliche Demütigungen.<br />

Gott der Vater hatte eine solche<br />

Behandlung durch die Menschen nie<br />

ertragen müssen. Er blieb im Himmel,<br />

weit weg von der Bosheit der Sünder. Als<br />

der Herr Jesus in den Himmel zurückkehrte,<br />

kehrte er an einen Ort ohne<br />

Demütigungen zurück. Deshalb sollten<br />

sich die Jünger freuen, als Jesus sagte,<br />

daß er »<strong>zum</strong> Vater« gehe, weil in diesem<br />

Sinne der Vater »größer« als er selbst war.<br />

Als Gott war der Vater nicht größer, doch<br />

er war größer, weil er nie als Mensch in<br />

die Welt kam, um dort erniedrigt zu werden.<br />

Soweit es um die Eigenschaften der<br />

Göttlichkeit geht, sind der Sohn und der<br />

Vater gleich. Doch wenn wir an die niedrige<br />

Stellung denken, die der Herr Jesus<br />

als Mensch hier auf Erde einnahm,<br />

erkennen wir, daß in diesem Sinne Gott<br />

der Vater »größer« war als er. Er war in<br />

seiner Stellung größer, nicht als Person.<br />

14,29 In selbstloser Sorge für seine<br />

ängstlichen Jünger enthüllt ihnen der<br />

Herr diese zukünftigen Ereignisse, damit<br />

sie weder entmutigt oder ängstlich würden<br />

noch Anstoß nähmen, sondern<br />

damit sie »glauben«.<br />

14,30 Der Herr wußte, daß die Zeit,<br />

zu der er verraten würde, nun nahe war<br />

und daß er nicht mehr sehr viel Zeit hatte,<br />

um mit den Seinen zu »reden«. Satan<br />

näherte sich, doch der Erlöser wußte, daß<br />

der Feind an ihm keinen Makel der Sünde<br />

finden konnte. In Christus gab es<br />

nichts, das auf die bösen Versuchungen<br />

Satans reagiert hätte. Es wäre lächerlich,<br />

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