05.01.2013 Aufrufe

William MacDonald Kommentar zum Neuen Testament - DWG Radio

William MacDonald Kommentar zum Neuen Testament - DWG Radio

William MacDonald Kommentar zum Neuen Testament - DWG Radio

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Johannes 1<br />

eigenen Bruders die aufrüttelnde Nachricht,<br />

daß der Messias nahe ist. Und sie<br />

lebten wirklich an einem Brennpunkt der<br />

Geschichte. Wie einfach waren die Worte<br />

von Andreas. Ihm reichten fünf Worte –<br />

»Wir haben den Messias gefunden« –<br />

doch Gott benutzte sie, um Petrus zu<br />

gewinnen. Das zeigt uns, daß wir nicht<br />

große Prediger oder geschickte Redner<br />

sein müssen. Wir brauchen den Menschen<br />

nur in einfachen Worten von dem<br />

Herrn Jesus zu erzählen, um den Rest<br />

kümmert Gott sich dann selbst.<br />

1,42 Andreas führte seinen Bruder an<br />

den richtigen Ort und zu dem richtigen<br />

Mann. Er brachte ihn nicht zur Kirche,<br />

<strong>zum</strong> Glauben oder <strong>zum</strong> Geistlichen. »Er<br />

führte ihn zu Jesus.« Das war sehr wichtig!<br />

Weil Andreas so viel daran lag, wurde<br />

Simon später ein großer Menschenfischer<br />

und der Führer der Apostel des<br />

Herrn. Simon ist sicherlich berühmter<br />

geworden als sein Bruder, aber Andreas<br />

wird zweifellos an der Belohnung des<br />

Petrus Anteil haben, weil er es war, der<br />

ihn zu Jesus brachte. Der Herr kannte<br />

den Namen des Petrus, ohne daß man<br />

ihn ihm gesagt hätte. Er wußte auch, daß<br />

Simon ein solch unzuverlässiges Wesen<br />

hatte. Und letztlich wußte er auch, daß<br />

Petrus sich verändern würde, so daß er<br />

fest wie ein Fels stehen würde. Aber<br />

woher wußte Jesus das alles? Er war und<br />

ist eben Gott.<br />

Simon bekam den Namen Kephas<br />

(aramäisch: Stein), und er wurde ein charakterfester<br />

Mann, insbesondere nach<br />

der Auferstehung des Herrn und dem<br />

Kommen des Heiligen Geistes.<br />

C. Die Berufung von Philippus und<br />

Nathanael (1,43-51)<br />

1,43 Das ist nun der vierte Tag, von dem<br />

wir in diesem Kapitel lesen. Bosch weist<br />

darauf hin, daß wir am ersten Tag nur<br />

Johannes sehen (V. 15-28), am zweiten<br />

sehen wir Johannes und Jesus (V. 29-34),<br />

am dritten sehen wir Jesus und Johannes<br />

(V 35-42) und am vierten Tag sehen wir<br />

nur Jesus (V. 43-51). Der Herr wanderte<br />

nach Norden in das Gebiet, das Galiläa<br />

genannt wurde. Dort »findet er Philip-<br />

350<br />

pus« und lädt ihn zur Nachfolge ein.<br />

»Folge mir nach!« Dies sind erhabene<br />

Worte, wunderbar wegen ihres Sprechers<br />

und großartig wegen des Vorrechtes,<br />

das sie anbieten. Der Herr lädt auch<br />

heute noch alle Menschen auf diese einfache,<br />

doch subtile Weise ein.<br />

1,44 Bethsaida war eine Stadt an der<br />

Küste des Sees Genezareth. Nur wenige<br />

Städte der Welt sind je so geehrt worden.<br />

Der Herr tat hier einige seiner großen<br />

Wunder (Lk 10,13). Es war die Heimatstadt<br />

von Philippus, Andreas und Petrus.<br />

Doch lehnte sie den Herrn ab, und wurde<br />

deshalb so völlig zerstört, daß wir<br />

heute nicht mehr sagen können, wo sie<br />

genau gelegen hat.<br />

1,45 Philippus wollte seine neugewonnene<br />

Freude mit jemandem teilen<br />

und so ging er hin und »findet den Nathanael.«<br />

Neubekehrte sind meist die<br />

besten Seelengewinner. Die Botschaft des<br />

Philippus war einfach und direkt. Er sagte<br />

Nathanael, daß er den Messias gefunden<br />

habe, der von Mose und den Propheten<br />

verkündigt worden war – »Jesus,<br />

den Sohn des Joseph, von Nazareth.«<br />

Eigentlich war seine Botschaft nicht ganz<br />

korrekt. Er sagte, daß Jesus der Sohn<br />

Josephs sei. Jesus hatte aber keinen<br />

natürlichen Vater, denn er war von der<br />

Jungfrau Maria geboren worden. Joseph<br />

hatte Jesus adoptiert und wurde so rechtlich<br />

sein Vater, auch wenn er nicht der<br />

leibliche Vater war. James S. Stewart<br />

merkt dazu an:<br />

Es war nie Christi Art, direkt zu Beginn<br />

einen völlig reifen Glauben zu verlangen. Es<br />

war nie seine Art, Menschen von der Jüngerschaft<br />

auszuschließen, nur weil sie noch<br />

nicht alle Einzelheiten des Glaubens kennen.<br />

Und ganz sicherlich ist das auch heute noch<br />

nicht seine Art. Er stellt sich an die Seite seiner<br />

Brüder. Er bittet sie, sich in jeder Hinsicht<br />

an ihn zu binden. Er nimmt sie mit dem<br />

Glauben an, den sie ihm bringen können. Er<br />

gibt sich zunächst damit zufrieden und weist<br />

sie von da als seine Freunde weiter, so wie er<br />

die ersten Jünger Schritt für Schritt weiterführte,<br />

bis sie das Geheimnis seiner Person<br />

und die Herrlichkeit der Jüngerschaft<br />

erkannten. 3)

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!