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William MacDonald Kommentar zum Neuen Testament - DWG Radio

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Der Dank gilt der Grundlage, die bereits<br />

gelegt ist, doch die Fürbitte dem Überbau, der<br />

darauf aufgebaut wird. Der Dank gilt den<br />

vergangenen Errungenschaften, doch die<br />

Fürbitte den zukünftigen Fortschritten. Der<br />

Dank gilt für die Echtheit ihrer Erfahrung,<br />

doch die Fürbitte für die Aussichten des Planes<br />

Gottes mit ihnen.<br />

1,17 Welch ein Vorrecht ist es, diesen<br />

Einblick in das Gebetsleben eines Mannes<br />

Gottes zu erhalten! Wir erhalten in<br />

diesem Brief sogar zwei solcher Einblicke<br />

– hier und in 3,14-21. In diesem<br />

Gebet geht es um geistliche Erleuchtung,<br />

dort geht es um geistliche Kraft. Hier ist<br />

das Gebet an »Gott«, dort an den Vater<br />

gerichtet. Doch immer war das Gebet des<br />

Paulus unablässig, eindeutig und den<br />

gegenwärtigen Bedürfnissen der Gemeinde<br />

angepaßt. Hier wird das Gebet<br />

an den »Gott unseres Herrn Jesus Christus«,<br />

den »Vater der Herrlichkeit« gerichtet.<br />

Der Ausdruck »Vater der Herrlichkeit«<br />

kann dreierlei bedeuten:<br />

1. Gott ist die Quelle oder Schöpfer aller<br />

Herrlichkeit,<br />

2. er ist derjenige, dem alle Herrlichkeit<br />

gebührt oder,<br />

3. Gott ist der Vater des Herrn Jesus, der<br />

die Manifestation der Herrlichkeit<br />

Gottes ist.<br />

Das Gebet geht weiter, daß Gott<br />

»euch gebe den Geist der Weisheit und<br />

Offenbarung in der Erkenntnis seiner<br />

selbst«. Der Heilige Geist ist der »Geist<br />

der Weisheit« (Jes 11,2) und der »Offenbarung«<br />

(1. Kor 2,10). Doch weil der<br />

Geist in jedem Gläubigen wohnt, kann<br />

Paulus hier nicht beten, daß seine Leser<br />

die Person des Heiligen Geistes empfangen<br />

mögen, sondern daß sie ein besonderes<br />

Maß an Erleuchtung durch ihn empfangen<br />

sollen.<br />

»Offenbarung« hat mit dem Eingeben<br />

von Wissen zu tun, »Weisheit« dagegen<br />

ist die richtige Anwendung dieses Wissens<br />

auf unser Leben. Der Apostel denkt<br />

hier nicht an Allgemeinwissen, sondern<br />

an eine besondere »Erkenntnis (gr. epignosis)<br />

seiner selbst«. Er möchte, daß der<br />

Gläubige ein tiefes, geistliches und durch<br />

Erfahrung gestütztes Wissen von Gott<br />

Epheser 1<br />

hat – ein Wissen, das man nicht durch<br />

intellektuelle Fähigkeiten erwerben<br />

kann, sondern nur durch den gnädigen<br />

Dienst des Heiligen Geistes.<br />

Dale erklärt:<br />

Diese ephesischen Christen kannten<br />

schon göttliche Erleuchtung, sonst wären sie<br />

überhaupt keine Christen gewesen. Doch<br />

Paulus betet, daß der Heilige Geist, der in<br />

ihnen wohnte, ihre Vorstellungen klarer, mutiger<br />

und stärker machte, daß die göttliche<br />

Kraft, Liebe und Größe sich an ihnen noch<br />

mehr offenbaren möge. Und vielleicht ist es<br />

gerade in diesen unseren Tagen ganz besonders<br />

wichtig, in denen die Menschen solch<br />

schnell aufeinanderfolgende Entdeckungen<br />

auf untergeordneten Gebieten des Geistes<br />

machen, in der es solche faszinierenden und<br />

aufregenden Entdeckungen gibt, daß sie sogar<br />

für Christen mehr Interesse gewinnen als<br />

die Offenbarung Gottes in Christus, daß die<br />

Gemeinde betet, daß Gott ihr einen »Geist der<br />

Weisheit und Offenbarung« schenkt. Wenn<br />

er dieses Gebet beantwortet, dann sollten wir<br />

uns nicht länger von Wissen faszinieren lassen,<br />

das sich auf »Sichtbares und Zeitliches«<br />

bezieht, weil es von der transzendenten Herrlichkeit<br />

des »Unsichtbaren und Ewigen«<br />

überstrahlt würde. 5)<br />

1,18 Wir haben gesehen, daß die<br />

Quelle geistlicher Erleuchtung Gott ist,<br />

der Kanal der Heilige Geist und daß es<br />

dabei um die völlige Erkenntnis Gottes<br />

geht. Nun kommen wir zu den Organen<br />

der Erleuchtung: »Er erleuchte die<br />

Augen eures Herzens.«<br />

Dieser bildliche Ausdruck lehrt uns,<br />

daß das richtige Verständnis göttlicher<br />

Realität nicht davon abhängig ist, ob wir<br />

einen scharfen Intellekt besitzen, sondern<br />

ein empfangsbereites Herz. Es geht<br />

sowohl um Gefühle als auch um das<br />

Denken. Gottes Offenbarungen werden<br />

denen gegeben, die ihn lieben. Das eröffnet<br />

jedem Gläubigen wundervolle Möglichkeiten,<br />

weil wir zwar nicht alle höchste<br />

Intelligenzquotienten besitzen mögen,<br />

doch alle ein liebendes »Herz«<br />

haben können.<br />

Als nächstes nennt Paulus ausdrücklich<br />

drei Gebiete göttlichen Wissens, die er<br />

bei den Heiligen vermehrt sehen möchte:<br />

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