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William MacDonald Kommentar zum Neuen Testament - DWG Radio

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hatte nicht im Sinn, mit ihnen Frieden zu<br />

schließen. Er fühlte sich eher verpflichtet,<br />

»jeden Gedanken … unter den Gehorsam<br />

Christi … gefangen« zu nehmen.<br />

Alle Lehren und Spekulationen der Menschen<br />

müssen im Licht der Lehre des<br />

Herrn Jesus Christus beurteilt werden.<br />

Paulus will hier nicht menschliche Argumente<br />

an sich verurteilen, doch er warnt<br />

davor, daß wir nicht unseren Verstand<br />

dazu benutzen, gegen den Herrn zu trotzen<br />

und ihm ungehorsam zu sein.<br />

10,6 Als Soldat Christi war der Apostel<br />

auch »bereit, allen Ungehorsam zu<br />

strafen, wenn« die Korinther zunächst<br />

erst einmal ihren »Gehorsam« gezeigt<br />

hätten. Er würde erst gegen die Irrlehrer<br />

in Korinth vorgehen, wenn er sich zunächst<br />

versichert hatte, daß die Gläubigen<br />

in allen Angelegenheiten »gehorsam«<br />

seien.<br />

10,7 Der erste Satz könnte eine Frage<br />

sein: »Sehet ihr auf das, was vor Augen<br />

ist?« (Elb). Es könnte aber auch eine Feststellung<br />

einer Tatsache sein: »Ihr seht<br />

alles nur oberflächlich« (nach einer englischen<br />

Übersetzung). Oder wir haben es<br />

mit einer Aufforderung zu tun: »Seht<br />

doch auf das, was vor Augen ist!« D. h.:<br />

»Verschließt eure Augen doch nicht vor<br />

den Tatsachen!« (Hfa).<br />

Wenn wir den Satz als Aussage nehmen,<br />

dann bedeutet er, daß die Korinther<br />

geneigt waren, einen Menschen danach zu<br />

beurteilen, ob er eine gebieterische Haltung<br />

hat, ob er eindrücklich reden oder<br />

logisch argumentieren kann. Sie ließen<br />

sich durch Äußerlichkeiten beeinflussen,<br />

statt auf innere Qualitäten zu achten.<br />

»Wenn jemand sich zutraut, daß er<br />

Christus angehört, so denke er andererseits<br />

dies bei sich selbst, daß, wie er Christus<br />

angehört, so auch wir.« Hier könnte<br />

sich Paulus auf die beziehen, die sagten:<br />

»Ich bin Christi« (1. Kor 1,12), und wahrscheinlich<br />

alle anderen mit dieser Bemerkung<br />

ausschließen wollten. Er antwortet<br />

damit, daß niemand ein ausschließliches<br />

Recht an Christus haben kann. Er gehört<br />

ebenso dem Herrn wie sie.<br />

Wer immer diese exklusiven Christen<br />

waren, Paulus leugnet nicht, daß sie zu<br />

2. Korinther 10<br />

Christus gehören. Deshalb kann sich dieser<br />

Abschnitt kaum auf die falschen Apostel<br />

und betrügerischen Mitarbeiter beziehen,<br />

die sich selbst zu Aposteln Christi<br />

machten (11,4). Es scheint, daß Paulus<br />

in diesem Brief verschiedenen seiner<br />

Gegner antwortet, von denen einige gerettet,<br />

andere jedoch nicht gerettet<br />

waren.<br />

10,8 Als Apostel Jesu Christi war Paulus<br />

die »Vollmacht« über die Gemeinden<br />

gegeben, die er gegründet hatte. Das Ziel<br />

dieser Vollmacht war, die Heiligen in<br />

ihrem allerheiligsten Glauben zu erbauen.<br />

Die Irrlehrer dagegen handelten<br />

in einer Vollmacht, die sie nie vom Herrn<br />

erhalten hatten. Und nicht nur das, sondern<br />

sie übten diese Autorität auf eine<br />

Art und Weise aus, die die Heiligen herunterzog<br />

statt sie zu erbauen. Deshalb<br />

sagt Paulus, daß er selbst dann nicht<br />

zuschanden würde, wenn er sich »etwas<br />

mehr« der »Vollmacht« rühmte. Seine<br />

Behauptungen würden sich schließlich<br />

als wahr erweisen.<br />

10,9 Er hat das gesagt, damit es nicht<br />

»den Anschein« erweckt, er wolle die<br />

Christen »durch die Briefe schrecken«.<br />

Mit anderen Worten, wenn sich der Apostel<br />

seiner Autorität von Gott rühmte, so<br />

wollte er nicht, daß die Christen dächten,<br />

er wolle sie ängstigen. Damit würde er<br />

nur seinen Kritikern in die Hände spielen.<br />

Die Korinther sollten sich lieber daran<br />

erinnern, daß seine Autorität dazu<br />

gegeben war, sie aufzuerbauen, und daß<br />

er sie dazu auch benutzt hatte.<br />

10,10 Hier dürfen wir nun einmal<br />

genau die Anklage hören, die gegen den<br />

Apostel Paulus erhoben wurde. Seine<br />

Gegner klagten ihn an, daß er zwar<br />

Drohbriefe schrieb, doch seine »leibliche<br />

Gegenwart ist schwach und die Rede zu<br />

verachten«.<br />

10,11 Jeder, der solche Vorwürfe erhob,<br />

sollte »bedenken«, daß Paulus genau<br />

derselbe sein würde, wenn er bei<br />

ihnen »anwesend« wäre, wie er auch in<br />

den »Briefen« ist. Das bedeutet nicht, daß<br />

Paulus zugibt, in seinen Briefen anmaßend<br />

gewesen zu sein. Das sagte man<br />

ihm nach. Doch er sagt, daß er sie hart an-<br />

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