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William MacDonald Kommentar zum Neuen Testament - DWG Radio

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Fasten (V. 16-18). Der Name »Vater« wird<br />

in diesen 18 Versen zehnmal verwendet<br />

und ist das Schlüsselwort dieses Abschnittes.<br />

Praktische Werke der Gerechtigkeit<br />

sollten getan werden, um Gottes<br />

Wohlgefallen zu erlangen, nicht, um von<br />

Menschen geehrt zu werden.<br />

Jesus beginnt diesen Teil seiner Predigt<br />

mit einer Warnung vor der Versuchung,<br />

unsere Frömmigkeit durch<br />

Almosengeben (Anmerkung Elberfelder<br />

Bibel) nicht zur Schau zu stellen, indem<br />

wir darauf achten, daß sie von anderen<br />

gesehen werden. Hier wird nicht die Tat<br />

an sich verurteilt, sondern die Haltung,<br />

die dahintersteht. Wenn öffentliche Anerkennung<br />

die Motivation ist, dann bleibt<br />

diese Anerkennung auch der einzige<br />

Lohn, denn Gott belohnt Heuchelei nicht.<br />

6,2 Es scheint fast unglaublich zu<br />

sein, daß es Heuchler gab, die lautstark<br />

die Aufmerksamkeit auf sich zogen,<br />

wenn sie in der Synagoge ein Opfer oder<br />

auf der Straße einem Bettler ein Almosen<br />

gaben. Der Herr lehnt ihr Verhalten mit<br />

dem knappen <strong>Kommentar</strong> ab: »Sie haben<br />

ihren Lohn dahin« (d. h. ihre einziger<br />

Lohn ist der Ruf, den sie sich damit auf<br />

Erden erwerben).<br />

6,3.4 Wenn ein Nachfolger Christi ein<br />

Almosen gibt, dann sollte das im Verborgenen<br />

geschehen. Es sollte so geheim<br />

geschehen, daß Jesus seinen Jüngern sagte:<br />

»Wenn du aber Almosen gibst, so soll<br />

deine Linke nicht wissen, was deine<br />

Rechte tut.« Jesus benutzt diesen bildlichen<br />

Ausdruck, um zu zeigen, daß<br />

unsere Almosen für den Vater bestimmt<br />

sind, und nicht dazu dienen sollen, den<br />

Geber groß herauszustellen.<br />

Dieser Abschnitt sollte nicht dazu<br />

mißbraucht werden, jede Gabe zu verhindern,<br />

wenn es möglich ist, daß andere<br />

sie sehen, weil es fast unmöglich ist, alle<br />

unsere Gaben anonym zu geben. Es handelt<br />

sich hier nur darum, daß verurteilt<br />

wird, mit Almosengeben eigene Ehre zu<br />

erlangen.<br />

K. Aufrichtiges Beten (6,5-8)<br />

6,5 Als nächstes warnt Jesus seine Jünger<br />

vor Heuchelei beim Beten. Sie sollten<br />

Matthäus 6<br />

sich nicht mit Absicht auf öffentliche<br />

Plätze stellen, so daß andere sie beten<br />

sehen und von ihrer Frömmigkeit beeindruckt<br />

sind. Wenn die Ruhmsucht das<br />

einzige Motiv des Gebets ist, dann, so<br />

erklärt Jesus, wird der Ruhm die einzige<br />

Belohnung sein.<br />

6,6 In den Versen 5 und 7 steht im<br />

Griechischen das Personalpronomen in<br />

der Mehrzahl (ihr). Aber in Vers 6 steht es<br />

in der Einzahl, um den privaten Charakter<br />

des Umganges mit Gott zu betonen.<br />

Der Schlüssel zu erhörten Gebeten ist, im<br />

Verborgenen zu beten (d. h. »geh in deine<br />

Kammer, und nachdem du deine Tür verschlossen<br />

hast«). Wenn unser wahres Motiv<br />

ist, mit unseren Bitten Gott zu erreichen,<br />

dann will er hören und antworten.<br />

Wir lesen zu viel in diese Stelle hinein,<br />

wenn wir sie gebrauchen, um öffentliches<br />

Gebet zu verbieten. Die erste<br />

Gemeinde kam <strong>zum</strong> gemeinsamen Gebet<br />

zusammen (Apg 2,42; 12,12; 13,3; 14,23;<br />

20,36). Es geht nicht darum, wo wir beten,<br />

sondern warum wir beten – um von Menschen<br />

gesehen oder von Gott gehört zu<br />

werden.<br />

6,7 Gebet sollte nicht aus vergeblichen<br />

Wiederholungen bestehen, d. h.<br />

vorformulierten Sätzen oder leeren Phrasen.<br />

Ungerettete Menschen beten so, aber<br />

Gott läßt sich nicht dadurch beeindrucken,<br />

daß wir viel reden. Er möchte<br />

ein von Herzen kommendes Gebet<br />

hören.<br />

6,8 Weil unser Vater weiß, was wir<br />

benötigen, und das sogar schon, ehe wir<br />

ihn bitten, ist es vernünftig zu fragen:<br />

»Warum sollen wir denn dann überhaupt<br />

beten?« Der Grund ist, daß wir im<br />

Gebet unsere Bedürftigkeit und Abhängigkeit<br />

von Ihm anerkennen. Gebet ist<br />

die Grundlage des Gespräches mit Gott.<br />

Auch tut Gott gewisse Dinge als Antwort<br />

auf Gebet, die er andernfalls nicht getan<br />

hätte (Jak 4,2d).<br />

L. Jesus gibt uns ein Vorbild für unser<br />

Gebet (6,9-15)<br />

6,9 In den Versen 9-13 haben wir das sogenannte<br />

»Gebet des Herrn«. Wenn wir<br />

diesen Titel dafür gebrauchen, sollten<br />

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