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William MacDonald Kommentar zum Neuen Testament - DWG Radio

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2. Korinther 11<br />

genommen würden. Außerdem wollte<br />

er, daß sie unbefleckt in ihrer Hingabe an<br />

den Herrn blieben.<br />

Der Apostel erinnert sich, »wie die<br />

Schlange Eva durch ihre List verführte«.<br />

Die Schlange verführte ebenfalls über<br />

Evas Verstand oder Intellekt. Und genau<br />

dasselbe taten auch die Irrlehrer in Korinth.<br />

Paulus wollte jedoch, daß das Herz<br />

der Korinther ungeteilt und unbefleckt<br />

blieb.<br />

Man beachte, daß Paulus den Bericht<br />

von Eva und der Schlange als Tatsache,<br />

nicht als Mythos behandelt.<br />

11,4 Der dritte Grund, warum der<br />

Apostel sich ein wenig Torheit gestattete,<br />

war, daß die Korinther ihre Bereitschaft<br />

gezeigt hatten, auf Irrlehrer zu hören.<br />

Wenn jemand nach Korinth käme,<br />

und wirklich »einen anderen Jesus« predigen,<br />

»einen anderen Geist« vermitteln,<br />

und »ein anderes Evangelium« bringen<br />

würde, dann würden die Korinther das<br />

ganz bereitwillig ertragen. Sie tolerierten<br />

solche Ansichten auf liebenswürdige<br />

Weise. Paulus sagt hier sarkastisch:<br />

»Wenn ihr andere so liebenswürdig ertragt,<br />

warum nicht auch mich?«<br />

Die letzten Worte des Verses: »so<br />

ertragt ihr das recht gut« müssen ironisch<br />

verstanden werden. Der Apostel<br />

will hier nicht billigen, daß sie die Irrlehre<br />

annehmen, sondern rügt sie für<br />

ihre Leichtgläubigkeit und ihr mangelndes<br />

Urteilsvermögen.<br />

11,5 Der Grund, aus dem sie Paulus<br />

ertragen sollen, lautet, daß er »den übergroßen<br />

Aposteln in nichts nachgestanden«<br />

hat. Der Ausdruck »übergroße<br />

Apostel« wird hier sarkastisch verwendet.<br />

Die wörtliche (und sehr modern<br />

klingende!) Übersetzung lautet »Super-<br />

Apostel«.<br />

Die Reformatoren zitierten diesen<br />

Vers, wenn sie die papistische Vorstellung<br />

bekämpften, daß Petrus der erste<br />

der Apostel gewesen sei und daß die Päpste<br />

dieses Primat übernommen hätten.<br />

11,6 Auch wenn Paulus »ein Unkundiger<br />

in der Rede« gewesen sein mag, so<br />

war er es doch sicherlich »nicht in der<br />

Erkenntnis«. Das sollte den Korinthern<br />

828<br />

eigentlich deutlich gewesen sein, weil sie<br />

vom Apostel Paulus ihr Wissen über den<br />

christlichen Glauben erhalten hatten.<br />

Wie schlecht auch immer die Rhetorik<br />

des Paulus gewesen sein mag, offensichtlich<br />

hatte er sich doch den Heiligen in<br />

Korinth verständlich machen können.<br />

Sie selbst müßten dafür Zeugnis ablegen.<br />

11,7 Wenn seine holprige Sprache<br />

nicht der Grund war, daß die Korinther<br />

eine solch negative Haltung ihm gegenüber<br />

hatten, dann war es vielleicht, daß<br />

er Anstoß gegeben hatte, indem er sich<br />

»selbst erniedrigte«, um sie zu »erhöhen«.<br />

Der Schluß des Verses beschreibt,<br />

was er hier meint. Als der Apostel bei<br />

den Korinthern war, hat er von ihnen<br />

keinerlei finanzielle Hilfe angenommen.<br />

Vielleicht waren sie nun der Meinung,<br />

daß er eine Sünde begangen habe, daß er<br />

einen solch demütigen Platz eingenommen<br />

hatte, damit sie den höheren erhalten<br />

hatten.<br />

11,8 Der Ausdruck »andere Gemeinden<br />

habe ich beraubt« ist hier ein Sprachbild,<br />

das man als Hyperbel bezeichnet.<br />

Es handelt sich dabei um eine rhetorische<br />

Übertreibung, die eine gewisse Wirkung<br />

beim Hörer hervorrufen soll. Paulus<br />

meint hier natürlich nicht, daß er wörtlich<br />

andere Gemeinden ausgeraubt habe,<br />

sondern er will hier einfach sagen, daß er,<br />

als er dem Herrn in Korinth diente,<br />

finanzielle Unterstützung von »anderen<br />

Gemeinden« erhielt, damit er den Korinthern<br />

dienen konnte, ohne daß diese<br />

ihn bezahlen mußten.<br />

11,9 Es gab während seines Aufenthaltes<br />

in Korinth Zeiten, in denen der<br />

Apostel Paulus wirklich »Mangel litt«.<br />

Berichtete er den Korinthern davon und<br />

bestand er darauf, daß sie ihm helfen<br />

sollten? Sicherlich nicht. Einige »Brüder<br />

… die aus Mazedonien kamen« brachten<br />

ihm, was ihm an Materiellem mangelte.<br />

Auf jede mögliche Weise verhinderte<br />

der Apostel, daß er ihnen »zur Last fiel«,<br />

und er war entschlossen, das auch weiterhin<br />

so zu handhaben. Bei den Korinthern<br />

würde er nicht auf seinem Recht<br />

als Apostel bestehen, von ihnen unterhalten<br />

zu werden.

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