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William MacDonald Kommentar zum Neuen Testament - DWG Radio

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Jesus von dort weg«, um in den Städten<br />

Galiläas zu lehren und zu predigen, wo<br />

die Jünger vormals gelebt hatten.<br />

11,2.3 Zu dieser Zeit war Johannes<br />

schon durch Herodes gefangen genommen<br />

worden. Entmutigt und einsam<br />

begann er sich Gedanken zu machen.<br />

Wenn Jesus wirklich der Messias war,<br />

warum erlaubte er es dann, daß sein Vorläufer<br />

im Gefängnis schmachten mußte?<br />

Wie viele große Männer Gottes litt Johannes<br />

zeitweilig an mangelndem Vertrauen.<br />

Deshalb sandte er zwei seiner<br />

Jünger um zu fragen, ob Jesus wirklich<br />

der war, den die Propheten vorhergesagt<br />

hatten oder ob sie noch immer nach dem<br />

Gesalbten Ausschau halten sollten.<br />

11,4.5 Jesus antwortete, indem er<br />

Johannes daran erinnerte, daß er die<br />

Wunder tat, die der vorhergesagte Messias<br />

auch tun sollte: »Blinde werden<br />

sehend« (Jes 35,5), »Lahme gehen«<br />

(Jes 35,6), »Aussätzige werden gereinigt«<br />

(Jes 53,4, vgl. Matth 8,16.17), »Taube hören«<br />

(Jes 35,5) »und Tote werden auferweckt«<br />

(nicht vom Messias prophezeit,<br />

das war ein größeres als die vorhergesagten<br />

Wunder). Jesus erinnerte Johannes<br />

auch daran, daß das Evangelium den<br />

Armen gepredigt würde als Erfüllung<br />

der messianischen Prophezeiung in<br />

Jesaja 61,1. Normale religiöse Führer<br />

konzentrieren ihre Aufmerksamkeit<br />

meist auf die Reichen und Adligen. Der<br />

Messias dagegen brachte die gute Nachricht<br />

zu den Armen.<br />

11,6 Dann fügte der Retter hinzu:<br />

»Und glückselig ist, wer sich nicht an mir<br />

ärgern wird!« Auf den Lippen eines<br />

anderen wäre dies die Angeberei eines<br />

Egoisten. Auf den Lippen Jesu ist dies ein<br />

berechtigter Ausdruck seiner persönlichen<br />

Vollkommenheit. Statt als glänzender<br />

General zu erscheinen, war der<br />

Messias als einfacher Schreiner gekommen.<br />

Seine Freundlichkeit, seine Einfachheit<br />

und Demut entsprachen nicht dem<br />

allgemeinen Bild des streitbaren Messias.<br />

Menschen, die sich vom Fleisch leiten<br />

ließen, konnten ruhig sein Königtum<br />

anzweifeln. Aber Gottes Segen würde<br />

auf denen ruhen, die durch geistliche<br />

Matthäus 11<br />

Einsicht Jesus von Nazareth als den verheißenen<br />

Messias erkannten.<br />

Vers 6 sollte nicht als Tadel für Johannes<br />

den Täufer verstanden werden. Der<br />

Glaube eines jeden muß von Zeit zu Zeit<br />

gestärkt und bestätigt werden. Eine<br />

Sache ist es, zeitweilig das Vertrauen zu<br />

verlieren, eine andere dagegen, sich dauernd<br />

der wahren Person des Herrn Jesus<br />

unsicher zu sein. Ein einziges Kapitel<br />

kann nie die ganze Geschichte eines<br />

Menschen erzählen. Wenn wir das Leben<br />

des Johannes als Ganzes nehmen, dann<br />

finden wir viele Aufzeichnungen über<br />

seine Treue und Standhaftigkeit.<br />

11,7.8 Sobald die Jünger des Johannes<br />

mit Jesu aufrichtender Nachricht zurückgekehrt<br />

waren, wandte sich der Herr an<br />

die Volksmengen und pries den Täufer.<br />

Dieselbe Menge war in die Wüste<br />

geströmt, als Johannes dort predigte.<br />

Warum? Um ein schwaches, schwankendes<br />

Rohr zu sehen, das vom Wind jeder<br />

menschlichen Meinung hin und her<br />

bewegt wird? Sicherlich nicht! Johannes<br />

war ein furchtloser Prediger, das lebendig<br />

gewordene Gewissen, einer, der eher<br />

leiden als schweigen, eher sterben als<br />

lügen würde. Waren sie gekommen,<br />

einen wohlgekleideten Höfling zu sehen,<br />

der es sich in seinem Luxus gut gehen<br />

läßt? Sicherlich nicht! Johannes war ein<br />

einfacher Mann Gottes, dessen aufrechtes<br />

Leben ein Tadel für die enorme Verweltlichung<br />

des Volkes war.<br />

11,9 Waren sie gekommen einen Propheten<br />

zu sehen? Nun – Johannes war<br />

ein Prophet, ja sogar der größte der Propheten.<br />

Der Herr meinte hier nicht, daß<br />

Johannes in bezug auf seinen Charakter<br />

größer war, in seiner Beredsamkeit oder<br />

seiner Überzeugungskraft; er war größer,<br />

weil er der Vorläufer des Messias-Königs<br />

war.<br />

11,10 Es wird in Vers 10 deutlich gesagt:<br />

Johannes war die Erfüllung der Prophezeiung<br />

Maleachis (Mal 3,1) – der<br />

Bote, der vor dem Herrn hergehen und<br />

das Volk für sein Kommen vorbereiten<br />

sollte. Andere Männer hatten das Kommen<br />

Christi vorhergesagt, aber Johannes<br />

war der Erwählte, der sein tatsächliches<br />

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