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William MacDonald Kommentar zum Neuen Testament - DWG Radio

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Epheser 2<br />

die unschuldige Ursache dieser Feindschaft<br />

war, d. h., »das Gesetz der Gebote<br />

in Satzungen«. Das Gesetz des Mose war<br />

ein einziges Gesetzeswerk, doch es bestand<br />

aus einzelnen Geboten, und diese<br />

wiederum bestanden aus Lehren oder<br />

Anordnungen, die viele, wenn nicht die<br />

meisten Bereiche des Lebens abdeckten.<br />

Das Gesetz selbst war heilig, gerecht und<br />

gut (Röm 7,12), doch die sündhafte Natur<br />

des Menschen benutzte das Gesetz<br />

als Anlaß <strong>zum</strong> Haß. Weil das Gesetz Israel<br />

wirklich als auserwähltes Volk Gottes<br />

auf Erden einsetzte, wurden die Juden<br />

überheblich und behandelten die Heiden<br />

mit Verachtung. Die Heiden schlugen<br />

mit tiefem Haß zurück, den wir nur zu<br />

gut als Anitsemitismus kennen. Doch<br />

wie konnte Christus das Gesetz als<br />

Grund der »Feindschaft« abschaffen?<br />

Zuerst starb er, um die Strafe für das<br />

Gesetz zu bezahlen, das gebrochen worden<br />

war. So hat er alle gerechten Ansprüche<br />

Gottes erfüllt. Nun hat das Gesetz<br />

über diejenigen, die »in Christus«<br />

sind, nichts mehr zu sagen, denn ihre<br />

Strafe ist völlig abgegolten. Die Gläubigen<br />

stehen nicht unter dem Gesetz, sondern<br />

unter der Gnade. Doch das bedeutet<br />

nicht, daß sie jetzt leben könnten, wie es<br />

ihnen selbst gefällt, sondern sie stehen<br />

jetzt unter dem Gesetz Christi und sollen<br />

leben wie es ihm gefällt.<br />

Als Folge der Abschaffung der Feindschaft,<br />

die im Gesetz ihre Ursache hatte,<br />

hat der Herr die Möglichkeit geschaffen,<br />

eine neue Schöpfung einzuführen. Er hat<br />

in sich selbst aus den beiden – d. h. aus<br />

den gläubigen Juden und den gläubigen<br />

Heiden – »einen neuen Menschen« geschaffen<br />

– die Gemeinde. Durch ihre Vereinigung<br />

mit ihm sind die früheren Gegner<br />

miteinander in dieser »neuen« Gemeinschaft<br />

vereinigt. Die Gemeinde ist<br />

in dem Sinne neu, daß sie eine Art Organismus<br />

darstellt, den es vorher so noch<br />

nie gab. Es ist wichtig, das zu erkennen.<br />

Die NTliche Gemeinde ist keine Fortsetzung<br />

des ATlichen Israel. Sie ist von<br />

allem Vorhergehenden oder Nachfolgenden<br />

völlig verschieden. Das sollte aus<br />

dem Folgenden hervorgehen:<br />

906<br />

1. Es ist »neu«, daß die Heiden dieselben<br />

Rechte und Privilegien wie die<br />

Juden haben.<br />

2. Es ist »neu«, daß sowohl Juden als<br />

auch Heiden ihre nationale Identität<br />

verlieren, indem sie Christen werden.<br />

3. Es ist »neu«, daß Juden und Heiden<br />

gemeinsam Glieder am Leib Christi<br />

sind.<br />

4. Es ist »neu«, daß ein Jude nun die<br />

Hoffnung hat, mit Christus zu regieren,<br />

statt Untertan in seinem Reich zu<br />

werden.<br />

5. Es ist »neu«, daß der Jude nicht mehr<br />

dem Gesetz untersteht.<br />

Die Gemeinde ist also eindeutig eine<br />

»neue« Schöpfung, die eine besondere<br />

Berufung und ein besonderes Schicksal<br />

hat und in den Plänen Gottes einen einzigartigen<br />

Platz einnimmt. Doch die<br />

Auswirkungen des Werkes Christi sind<br />

hier noch nicht erschöpft. Er hat auch<br />

»Frieden« zwischen Juden und Heiden<br />

geschlossen. Er tat das, indem er den<br />

Grund für die Feindschaft aufhob, indem<br />

er den Menschen ein neues Wesen<br />

schenkte und eine neue Gemeinschaft<br />

schuf. Das Kreuz ist Gottes Antwort auf<br />

Rassendiskriminierung, auf Apartheit,<br />

Antisemitismus, Bigotterie und jede<br />

Form von Streit zwischen den Menschen.<br />

2,16 Zusätzlich zur Versöhnung der<br />

Juden und Heiden untereinander hat<br />

Christus »die beiden … mit Gott« versöhnt.<br />

Obwohl Israel und die Nationen<br />

normalerweise einander bitter feind<br />

waren, gab es einen gemeinsamen Nenner,<br />

der sie verband – ihre Feindschaft<br />

Gott gegenüber. Der Grund für diese<br />

Feindschaft war die Sünde. Durch seinen<br />

Tod am Kreuz beseitigte der Herr Jesus<br />

die »Feindschaft«, indem er ihre Ursache<br />

beseitigte. Diejenigen, die ihn annehmen,<br />

sind gerecht gemacht, ihnen ist vergeben,<br />

sie sind erlöst, begnadigt und befreit von<br />

der Macht der Sünde. Die Feindschaft ist<br />

vorbei, jetzt haben sie Frieden mit Gott.<br />

Der Herr Jesus vereinigt die gläubigen<br />

Juden und Heiden »in einem Leib«, der<br />

Gemeinde, und stellt diesen Leib vor<br />

Gott hin, an dem sich keine Spur der<br />

Feindschaft mehr findet.

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