05.01.2013 Aufrufe

William MacDonald Kommentar zum Neuen Testament - DWG Radio

William MacDonald Kommentar zum Neuen Testament - DWG Radio

William MacDonald Kommentar zum Neuen Testament - DWG Radio

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

kämpft haben« besonders sorgfältig auslegen.<br />

Auch wenn wir unserer Phantasie<br />

die Zügel schießen lassen, kann das nicht<br />

bedeuten, daß die beiden gemeinsam mit<br />

dem Apostel Paulus das Evangelium<br />

predigten. Es gibt viele andere Arten, auf<br />

die Frauen »in dem Evangelium kämpfen«<br />

können – indem sie gastfreundlich<br />

die Diener Christi aufnehmen, durch<br />

Hausbesuche, durch die Lehre jüngerer<br />

Frauen und Kinder – ohne daß man<br />

annimmt, daß es sich hier um einen<br />

öffentlichen Predigt- oder Lehrdienst<br />

handelt.<br />

Ein weiterer Mitarbeiter namens<br />

»Klemens« wird hier erwähnt. Außer<br />

dieser Erwähnung hier läßt sich nichts<br />

Sicheres über ihn erfahren. Dann erwähnt<br />

Paulus seine ȟbrigen Mitarbeiter,<br />

deren Namen im Buch des Lebens sind«.<br />

Er drückt auf liebevolle Art und Weise<br />

aus, wie für uns der Glaube an Christus<br />

und der Dienst für ihn mit ewigem und<br />

unaussprechlichem Segen verbunden ist.<br />

4,4 Paulus wiederholt nun seine liebste<br />

Ermahnung, indem er sich an die<br />

gesamte Gemeinde wendet. Das Geheimnis<br />

seiner Ermahnungen findet sich<br />

in den Worten »im Herrn«. Ganz gleich,<br />

wie finster die Lebensumstände sein<br />

mögen, es ist für den Christen immer<br />

möglich, sich »im Herrn« zu freuen.<br />

Jowett bezeugt seine Erfahrungen mit<br />

der christlichen Freude:<br />

Die christliche Freude ist eine Stimmung,<br />

die von unseren unmittelbaren Umständen<br />

nicht abhängig ist. Wäre sie von<br />

unserer Umwelt abhängig, dann wäre sie so<br />

unsicher wie eine ungeschützte Kerze in<br />

einer stürmischen Nacht. Einen Augenblick<br />

lang brennt die Kerze klar und hell, und im<br />

nächsten Augenblick springt die Flamme bis<br />

ans Ende des Dochtes, so daß sie wenig oder<br />

gar kein Licht mehr gibt. Doch die christliche<br />

Freude steht in keinerlei Beziehung zu den<br />

vergänglichen Lebensumständen, und deshalb<br />

wird sie auch nicht das Opfer dahineilender<br />

Tage. Zu bestimmten Zeiten sind meine<br />

Umstände wie ein sonniger Junitag, und<br />

schon wenig später wie ein trüber Novembertag.<br />

An einem Tag besuche ich eine Hochzeit,<br />

am nächsten kann ich schon an einem offenen<br />

Philipper 4<br />

Grab stehen. An einem Tag mag ich durch<br />

meinen Dienst für den Herrn zehn Bekehrte<br />

gewinnen, und dann wieder bekehrt sich<br />

tagelang niemand. Ja, unsere Tage sind so<br />

veränderlich wie das Wetter, und doch kann<br />

die christliche Freude beständig bleiben. Wo<br />

liegt das Geheimnis dieser herrlichen Beständigkeit?<br />

Hier haben wir es: »Siehe, ich bin bei euch<br />

alle Tage.« In allen sich wandelnden Tagen<br />

»ist er unwandelbar und ermüdet nicht«. Er<br />

ist nicht nur ein Schönwetterkamerad, der<br />

mich verläßt, wenn die Jahre dunkel und kalt<br />

werden. Er wählt nicht nur die Tage, wenn es<br />

mir gut geht und ich feiern kann, und verläßt<br />

mich, wenn ich arm bin und Niederlagen einstecken<br />

muß. Er zeigt sich nicht nur, wenn<br />

ich feierlich bekränzt bin, um sich zu verbergen,<br />

wenn ich den Dornenkranz trage. Er ist<br />

bei mir »alle Tage« – in den guten Tagen wie<br />

in den schlechten, an den Tagen, an denen das<br />

Totenglöcklein läutet und an den Tagen, an<br />

denen Hochzeit gefeiert wird. »Alle Tage«,<br />

das heißt, am Tag des Lebens – am Tag des<br />

Todes – am Tag des Gerichts. 21)<br />

4,5 Paulus ermahnt die Philipper, ihre<br />

»Milde … allen Menschen bekannt werden«<br />

zu lassen. Hier wird auch mit »Hingabe«,<br />

»liebevolle Verläßlichkeit« und<br />

»Bereitschaft, den eigenen Weg aufzugeben«<br />

übersetzt. Die Schwierigkeit besteht<br />

jedoch nicht so sehr darin, zu verstehen,<br />

was gemeint ist, sondern darin, der Vorschrift<br />

»allen Menschen« gerecht zu werden.<br />

»Der Herr ist nahe« kann bedeuten,<br />

daß der Herr jetzt gegenwärtig ist, aber<br />

auch, daß das Kommen des Herrn nahe<br />

ist. Beide Deutungen sind möglich, doch<br />

favorisieren wir die zweite Deutung.<br />

4,6 Ist es einem Christen wirklich<br />

möglich, »um nichts besorgt« zu ein? Es<br />

ist solange möglich, wie wir Zuflucht<br />

<strong>zum</strong> gläubigen Gebet haben. Der Rest<br />

des Verses erklärt nun, wie unser Leben<br />

von sündigen Sehnsüchten frei werden<br />

kann. Alles sollte dem Herrn im »Gebet«<br />

gebracht werden. »Alles« heißt wirklich<br />

alles. Es ist nichts zu groß oder zu klein<br />

für seine liebevolle Fürsorge.<br />

»Gebet« ist sowohl eine Handlung als<br />

auch eine Atmosphäre. Wir kommen zu<br />

975

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!