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William MacDonald Kommentar zum Neuen Testament - DWG Radio

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ihr Eigentum der gesamten Gemeinschaft<br />

gehörte. Wann immer jemand »bedürftig«<br />

war, verkauften sie Ȁcker oder<br />

Häuser« und brachten den Erlös den<br />

Aposteln, damit sie ihn verteilen konnten.<br />

Es ist hier wichtig zu sehen, daß sie<br />

»zuteilten«, wenn ein »Bedürfnis« gegeben<br />

war. Man verteilte nicht willkürlich<br />

einen gleichen Anteil an jeden.<br />

F. W. Grant erklärt:<br />

Man kannte es nicht, daß man generell<br />

sein Gut abgab, statt dessen herrschte eine<br />

Liebe, die kein Zurückhaltung kannte, wenn<br />

jemand in Not war. Aus dem Instinkt ihres<br />

Herzens heraus sahen sie, daß ihr wirklicher<br />

Reichtum woanders lag, nämlich in den<br />

Gefilden, in die Christus auferstanden war. 22)<br />

Ein wenig sarkastisch, doch heute leider<br />

viel zu oft wahr ist die moderne Parallele,<br />

die F. E. Marsh gezogen hat:<br />

Jemand hat einmal gesagt, als er die frühe<br />

Gemeinde mit unserem heutigen Christentum<br />

verglich: »Ist es nicht ein erschreckender<br />

Gedanke, daß, wenn der Evangelist Lukas<br />

unser heutiges statt dem ersten Christentum<br />

beschreiben würde, die Verse 4,32-35 der<br />

Apostelgeschichte so lauten müßten: . . . Und<br />

die Menge derer aber, die sich <strong>zum</strong> Christentum<br />

bekannten, war hartherzig und hatte<br />

Steine statt Seelen, und jeder sagte von aller<br />

seiner Habe, daß sie sein eigen sei: und alles<br />

wurde nach der neuesten Mode eingerichtet.<br />

Und mit großer Kraft gaben sie Zeugnis von<br />

den Attraktionen dieser Welt, und große<br />

Selbstsucht war auf ihnen allen. Und es gab<br />

viele unter ihnen, denen die Liebe fehlte, denn<br />

soviele Besitzer von Äckern oder Häusern<br />

waren, kauften sie neue hinzu und gaben<br />

manchmal einen kleinen Teil davon für einen<br />

guten Zweck, damit ihre Namen in den Zeitungen<br />

stünden, und jedem wurde soviel Lob<br />

zugeteilt, wie ihn verlangte.« 23)<br />

Ein Leben, das dem Herrn wirklich<br />

hingegeben ist, hat eine geheimnisvolle<br />

Anziehungskraft. Deshalb ist es kein<br />

Zufall, daß wir in Vers 33 lesen: »Und mit<br />

großer Kraft legten die Apostel das<br />

Zeugnis von der Auferstehung des<br />

Herrn Jesus ab; und große Gnade war auf<br />

ihnen allen.« Es scheint, daß Gott, wenn<br />

er Menschen findet, die gewillt sind, ihm<br />

ihr Eigentum zu geben, er ihrem Zeugnis<br />

Apostelgeschichte 4 und 5<br />

eine bemerkenswerte Kraft und Anziehung<br />

schenkt.<br />

Viele argumentieren, daß dieses Teilen<br />

der Güter nur ein zeitweiliger Abschnitt<br />

der ersten Gemeinde war und kein Beispiel<br />

für uns darstellt. Solch eine Argumentation<br />

stellt nur unsere eigene geistliche<br />

Armut bloß. Wenn wir die Herrlichkeit<br />

von Pfingsten in unseren Herzen<br />

tragen würden, dann würde unser Leben<br />

auch die Früchte von Pfingsten tragen.<br />

Ryrie weist auf Folgendes hin:<br />

Wir haben es hier nicht mit einem<br />

»christlichen Kommunismus« zu tun. Der<br />

Verkauf des Eigentums war völlig freiwillig<br />

(V. 34). Das Recht auf Privateigentum wurde<br />

nicht aufgehoben. Die Gemeinschaft<br />

bestimmte nicht über das Geld, solange es<br />

nicht freiwillig den Aposteln übergeben worden<br />

war. Die Verteilung wurde nicht gleichmäßig<br />

vorgenommen, sondern nach den<br />

Bedürfnissen. Das sind absolut keine kommunistischen<br />

Prinzipien. Das ist christliche<br />

Nächstenliebe auf ihre schönste Art. 24)<br />

Man beachte die beiden Merkmale<br />

einer großen Gemeinde: Große Kraft und<br />

große Gnade. Vance Havner listet noch<br />

vier andere solcher Merkmale auf: große<br />

Ehrfurcht (5,5.11); große Verfolgung<br />

(8,1); große Freude (8,8; 15,3); und eine<br />

große Anzahl Gläubiger (11,21).<br />

4,36.37 Diese Verse stellen eine Verbindung<br />

und Einleitung zu Kapitel 5 dar.<br />

Die Großzügigkeit von Barnabas wird in<br />

Kontrast zur Heuchelei des Ananias gesetzt.<br />

Als »Levit« hatte »Joseph, . . . Barnabas<br />

genannt« eigentlich kein Land <strong>zum</strong><br />

Eigentum. Der Herr war das Erbe des<br />

Leviten. Wie und warum er Land erworben<br />

hatte, wissen wir nicht. Doch wir<br />

wissen, daß das Gesetz der Liebe so<br />

mächtig im Leben dieses »Sohnes des<br />

Trostes« wirkte, daß er das Land »verkaufte«<br />

und »das Geld . . . brachte . . .<br />

und es zu den Füßen der Apostel« niederlegte.<br />

5,1-4 Wenn Gott Großes tut, dann ist<br />

Satan schnell zur Hand, um hier gegenzuarbeiten,<br />

Menschen zu korrumpieren<br />

und um sie zu kämpfen. Doch wo es<br />

echte geistliche Macht gibt, wird Heuchelei<br />

und Betrug schnell erkannt.<br />

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