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William MacDonald Kommentar zum Neuen Testament - DWG Radio

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Lukas 23<br />

P. Der Urteilsspruch des Pilatus:<br />

Unschuldig, doch trotzdem<br />

verurteilt (23,13-25)<br />

23,13-17 Weil Pilatus es versäumt hatte,<br />

seinen königlichen Gefangenen selbst zu<br />

richten, fand er sich nun in einer Falle. Er<br />

berief eilig eine Versammlung jüdischer<br />

Führer ein und erklärte ihnen, daß weder<br />

er noch Herodes in der Lage waren,<br />

irgendeinen Beweis für staatszersetzende<br />

Umtriebe Jesu zu finden. »Siehe,<br />

nichts Todeswürdiges ist von ihm getan.«<br />

Deshalb schlug er vor, unseren<br />

Herrn geißeln zu lassen und dann freizugeben.<br />

Wie Stewart deutlich macht:<br />

Dieser bedauernswerte Kompromiß war<br />

natürlich weder legal noch logisch. Er war<br />

der Versuch einer armen, von Furcht geplagten<br />

Seele, an Jesus seine Pflicht zu tun und<br />

gleichzeitig die Menge zu befriedigen. Doch<br />

dieser Kompromiß erfüllte weder die eine<br />

noch die andere Aufgabe, und es ist kein<br />

Wunder, daß die aufgebrachten Priester dieses<br />

Urteil um keinen Preis akzeptieren wollten.<br />

62)<br />

23,18-23 Die Hohenpriester und<br />

Obersten waren erregt. Sie verlangten<br />

Jesu Tod und die Freilassung von Barrabas,<br />

einem bekannten Kriminellen, der<br />

»wegen eines Aufruhrs . . . und wegen<br />

eines Mordes ins Gefängnis geworfen«<br />

worden war. Und wieder versuchte Pilatus<br />

schwach, den Herrn zu entlasten,<br />

doch die böse Forderung der Menge ließ<br />

ihn wieder wanken. Ganz gleich, was er<br />

sagte, sie »forderten« den Tod des Sohnes<br />

Gottes.<br />

23,24.25 Und obwohl er schon Jesus<br />

für unschuldig erklärt hatte, verurteilte<br />

er ihn nun <strong>zum</strong> Tode, um dem Volk einen<br />

Gefallen zu tun. Gleichzeitig »gab er«<br />

Barrabas »los«.<br />

Q. Der Menschensohn wird nach<br />

Golgatha geführt (23,26-32)<br />

23,26 Es war nun etwa 9 Uhr morgens am<br />

Karfreitag. auf dem Weg <strong>zum</strong> Ort der<br />

Kreuzigung befahlen die Soldaten einem<br />

»gewissen Simon von Kyrene«, das<br />

Kreuz zu tragen. Wir wissen nicht viel<br />

von diesem Mann, doch es scheint so,<br />

330<br />

daß seine zwei Söhne später bekannte<br />

Christen wurden (Mk 15,21).<br />

23,27-30 Eine Menge teilnahmsvoller<br />

Nachfolger weinte über Jesus, als er weggeführt<br />

wurde. Jesus sprach die Frauen<br />

in der Menge als »Töchter Jerusalems«<br />

an. Sie sollten nicht um ihn, sondern um<br />

sich selbst trauern. Er bezog sich damit<br />

auf die schreckliche Zerstörung, die über<br />

Jerusalem im Jahre 70 kommen sollte.<br />

Die Leiden dieser Tage würden so<br />

schrecklich werden, daß »Unfruchtbare«,<br />

die bis dahin verachtet wurden, nun für<br />

besonders glücklich gehalten würden.<br />

Die Schrecken der Belagerung durch<br />

Titus würden so schlimm werden, daß<br />

die Menschen sich wünschen würden,<br />

daß »die Berge« auf sie »fallen« und die<br />

»Hügel« sie »bedecken«.<br />

23,31 Dann fügte der Herr Jesus noch<br />

die Worte an: »Denn wenn man dies tut<br />

an dem grünen Holz, was wird an dem<br />

dürren geschehen?« Er selbst war dieser<br />

»grüne« Baum, das ungläubige Israel der<br />

»dürre«. Wenn die Römer solche Schande<br />

und solches Leid über den sündlosen<br />

unschuldigen Sohn Gottes brächten, welche<br />

schreckliche Strafe würde die schuldigen<br />

Mörder des Sohnes Gottes ereilen?<br />

R. Die Kreuzigung (23,33-38)<br />

23,33 Der Ort der Hinrichtung wurde<br />

»Schädelstätte genannt«. Vielleicht ähnelte<br />

der Ort einem Schädel, oder der<br />

Platz wurde so genannt, weil es eine Hinrichtungsstätte<br />

war, und der Schädel oft<br />

als Symbol für den Tod verwendet wird.<br />

Die Zurückhaltung der Schrift bei der<br />

Beschreibung der Kreuzigung ist beachtenswert.<br />

Man hält sich nicht bei den<br />

schrecklichen Einzelheiten auf. Wir haben<br />

nur die einfache Feststellung: »Sie<br />

kreuzigten ihn dort.« Und wieder bemerkt<br />

Stewart treffend:<br />

Daß der Messias sterben sollte, war<br />

schon schwer anzunehmen, doch daß er solch<br />

eines Todes sterben sollte, ging über jedes<br />

Vorstellungsvermögen hinaus. Und doch<br />

war es so. Alles, was Christus berührte,<br />

einschließlich des Kreuzes, schmückte und<br />

verwandelte er und bedachte es mit Schönheit<br />

und Glanz, doch wir sollten nie vergessen,

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