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William MacDonald Kommentar zum Neuen Testament - DWG Radio

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1,21 Der Mensch kann aus eigener<br />

»Weisheit« nicht zur Erkenntnis Gottes<br />

gelangen. Lange Jahrhunderte hat Gott<br />

den Menschen dazu die Gelegenheit<br />

gegeben, und sie scheiterten daran. Dann<br />

»hat es Gott wohlgefallen«, die »Glaubenden«<br />

durch die Predigt vom Kreuz,<br />

einer Botschaft, die den Menschen töricht<br />

erscheint, »zu erretten«. Die Torheit des<br />

Gepredigten bezieht sich auf das Kreuz.<br />

Natürlich wissen wir, daß diese Predigt<br />

nicht töricht ist, doch dem unerleuchteten<br />

Verstand des Menschen erscheint sie<br />

so. Godet sagt, daß Vers 21 eine gesamte<br />

Geschichtsphilosophie beinhaltet, und<br />

zwar die Grundlage etlicher Bücher. Wir<br />

sollten hier nicht zu schnell vorübereilen,<br />

sondern diese unermeßlichen Wahrheiten<br />

genauer bedenken.<br />

1,22 Für die »Juden« war es kennzeichnend,<br />

»Zeichen« zu »fordern«. Ihre<br />

Haltung war so, daß sie erst dann glauben<br />

wollten, wenn sie ein Wunder sähen.<br />

Die »Griechen« dagegen fragen nach<br />

»Weisheit«. Sie waren an menschlichen<br />

Argumenten, an Diskussionen und an<br />

Logik interessiert.<br />

1,23 Doch Paulus wollte weder die<br />

eine noch die andere Forderung erfüllen.<br />

Er sagt: »Wir predigen Christus als gekreuzigt.«<br />

Wie jemand einmal gesagt hat:<br />

»Er war kein wundersüchtiger Jude noch<br />

ein nach Weisheit strebender Grieche,<br />

sondern ein den Herrn liebender Christ.«<br />

»Den Juden« war der gekreuzigte<br />

Christus ein »Ärgernis«. Sie warteten<br />

auf einen mächtigen Militärführer, der<br />

sie von der römischen Unterdrückung<br />

befreien würde. Statt dessen bot ihnen<br />

das Evangelium einen Erlöser, der an<br />

das Schandkreuz genagelt wurde. »Den<br />

Nationen« war der gekreuzigte Christus<br />

»eine Torheit«. Sie konnten nicht verstehen,<br />

wie jemand, der in solch offensichtlicher<br />

Schwachheit gescheitert und<br />

gestorben war, ihre Probleme lösen<br />

sollte.<br />

1,24 Doch seltsamerweise finden sich<br />

gerade die Aspekte, die Juden und Griechen<br />

suchen, auf wunderbare Weise bei<br />

unserem Herrn Jesus. Diejenigen, die seinem<br />

Ruf folgen und ihm vertrauen, »Ju-<br />

1. Korinther 1<br />

den wie Griechen« wird »Christus Gottes<br />

Kraft und Gottes Weisheit«.<br />

1,25 In Wirklichkeit findet sich bei<br />

Gott weder Torheit noch Schwäche. Der<br />

Apostel sagt in diesem Vers, daß das, was<br />

an Gott für die Menschen scheinbar »töricht«<br />

ist, in Wirklichkeit »weiser als die<br />

Menschen« in ihren besten Augenblicken<br />

ist. Und was an Gott für die Menschen<br />

scheinbar »schwach« ist, erweist sich als<br />

»stärker« als alles, was »Menschen« je<br />

erreichen können.<br />

1,26 Nachdem der Apostel vom<br />

Evangelium selbst gesprochen hat, wendet<br />

er sich nun den Menschen zu, die<br />

Gott durch das Evangelium beruft (V. 26-<br />

29). Er erinnert die Korinther, daß »es<br />

nicht viele Weise nach dem Fleisch, nicht<br />

viele Mächtige, nicht viele Edle sind«, die<br />

berufen sind. Es ist oft betont worden,<br />

daß dieser Text nicht sagt »keine« sondern<br />

»nicht viele«. Durch diesen Unterschied<br />

konnte eine englische Adelige von<br />

sich sagen, sie sei durch den Buchstaben<br />

»M« gerettet worden, denn im Englischen<br />

heißt »keine« »not any« und »nicht<br />

viele« »not many«.<br />

Die Korinther selbst stammten nicht<br />

aus der intellektuellen Oberschicht der<br />

Gesellschaft. Sie waren durch die hochtrabenden<br />

Philosophien nicht erreicht<br />

worden, sondern durch das schlichte<br />

Evangelium. Warum legten sie also so<br />

viel Wert auf menschliche Weisheit und<br />

verehrten Prediger, die versuchten, die<br />

Botschaft für den Weltweisen schmackhaft<br />

zu machen?<br />

Wenn Menschen die Kirche gründen<br />

wollten, dann würden sie versuchen, die<br />

prominentesten Bürger ihrer Stadt für sie<br />

zu gewinnen. Doch Vers 26 lehrt uns, daß<br />

Gott an denen vorbeigeht, die bei Menschen<br />

so hoch angesehen sind. Diejenigen,<br />

die er beruft, sind normalerweise<br />

nicht diejenigen, die die Welt für groß<br />

hält.<br />

1,27 »Das Törichte der Welt hat Gott<br />

auserwählt, damit er die Weisen zuschanden<br />

mache; und das Schwache der<br />

Welt hat Gott auserwählt, damit er das<br />

Starke zuschanden mache.« Wie Erich<br />

Sauer sagt:<br />

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