05.01.2013 Aufrufe

William MacDonald Kommentar zum Neuen Testament - DWG Radio

William MacDonald Kommentar zum Neuen Testament - DWG Radio

William MacDonald Kommentar zum Neuen Testament - DWG Radio

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Epheser 1<br />

Christus als auf das, was er an sich ist. »In<br />

Christus« sind alle Gläubigen »Heilige«,<br />

auch wenn sie an sich nicht immer heilig<br />

leben. So hat Paulus etwa die Korinther<br />

als Heilige angesprochen (1. Kor 1,2),<br />

auch wenn aus dem Brief hervorgeht, daß<br />

sie alles andere als ein geheiligtes Leben<br />

führten. Doch Gottes Wille ist es, daß<br />

unsere Lebensführung unserer Stellung<br />

entspricht: Heilige sollten heilig leben.<br />

»Und an Christus Jesus Gläubigen.«<br />

Das Wort Gläubige ist eine Beschreibung<br />

aller wahren Christen. Das Wort kann<br />

jedoch auch »treu« bedeuten. Natürlich<br />

sollten Christen auch treu sein, indem sie<br />

zuverlässig und vertrauenswürdig sind.<br />

Doch geht es hier in erster Linie darum,<br />

daß sie »Christus Jesus« als ihren einzigen<br />

Herrn und Erretter angenommen<br />

haben.<br />

Zwei der ältesten Manuskripte lassen<br />

die Worte »in Ephesus« aus, obwohl sie<br />

in den meisten Handschriften enthalten<br />

sind. Viele Gelehrte sind der Ansicht,<br />

daß es sich hier um einen Rundbrief gehandelt<br />

hat, der von vielen örtlichen Gemeinden<br />

an verschiedenen Orten gelesen<br />

werden sollte, von denen die in Ephesus<br />

die wichtigste war. Jedoch betrifft diese<br />

Frage weder die Echtheit des Briefes<br />

noch seinen Wert für uns.<br />

1,2 Als nächstes steht nun der Gruß<br />

des Apostels an die Heiligen. Jedes Wort<br />

ist von außerordentlicher geistlicher Bedeutung<br />

– ganz anders, als so mancher<br />

bedeutungslose Gruß, den wir heute benutzen.<br />

»Gnade« bedeutet göttliche Hilfe für<br />

unser tägliches Leben. Die Leser des Paulus<br />

waren schon durch die Gnade Gottes<br />

gerettet worden, durch sein unverdientes<br />

Wohlwollen den Verlorenen gegenüber.<br />

Doch nun brauchten sie Kraft »von<br />

Gott«, um sich den Problemen, Versuchungen<br />

und Sorgen des täglichen<br />

Lebens zu stellen. Das wünscht ihnen der<br />

Apostel hier.<br />

»Friede« bedeutet, daß der Geist in<br />

allen sich ändernden Umständen des<br />

Lebens ruhig bleibt. Die Heiligen hatten<br />

schon den Frieden mit Gott erfahren, als<br />

sie sich bekehrten. Doch täglich brauch-<br />

886<br />

ten sie den »Frieden« von Gott, d. h. die<br />

ruhige, zufriedenene Haltung, die von<br />

den Umständen unabhängig ist und aus<br />

der Gewohnheit entspringt, alles mit<br />

Gott im Gebet zu besprechen (Phil 4,6.7).<br />

Es ist wichtig festzuhalten, daß die<br />

»Gnade« zuerst kommt, dann erst der<br />

»Friede«. Das ist immer die Reihenfolge.<br />

Nachdem die »Gnade« die Sündenfrage<br />

gelöst hat, kann man echten »Frieden«<br />

erfahren. Und nur durch die unverdiente<br />

Kraft, die Gott uns jeden Tag gibt, kann<br />

der Gläubige »Frieden« erfahren, vollkommenen<br />

»Frieden« in allen sich wandelnden<br />

Lebensumständen.<br />

»Gnade« (charis) ist ein typisch griechisches<br />

Wort. Die Juden dagegen benutzen<br />

das Wort »Frieden« als Gruß (hebr.<br />

schalom). Wenn man beide zusammen<br />

nimmt, dann haben wir hier »das Evangelium<br />

in der Nußschale« für die ganze<br />

Welt. Wenn wir sie zusammen sehen,<br />

dann finden wir darin die Wahrheit der<br />

NTlichen Gemeinde, die Paulus so ausführlich<br />

im Epheserbrief beschreibt –<br />

Juden und Christen vereint in einem Leib<br />

in Christus.<br />

»Gnade … und Friede« kommen »von<br />

Gott, unserem Vater, und dem Herrn<br />

Jesus Christus«. Paulus zögerte nicht, den<br />

Herrn Jesus mit Gott dem Vater auf dieselbe<br />

Stufe zu stellen: Er ehrte den Sohn<br />

gleichermaßen wie den »Vater«. Das sollte<br />

auch so sein (Joh 5,23).<br />

Wir sollten nicht die wunderbare Verbindung<br />

der Worte »Gott, unser Vater«<br />

übersehen. Das Wort Gott alleine würde<br />

jemanden nahelegen, der unendlich hoch<br />

und unerreichbar ist. Der Name »Vater«<br />

hingegen spricht von dem, der uns ganz<br />

nahe und erreichbar ist. Wenn wir die<br />

beiden nun mit dem Pronomen »unser«<br />

verbinden, dann haben wir die erstaunliche<br />

Wahrheit, daß der hohe und erhabene<br />

Gott, der in der Ewigkeit wohnt, der<br />

liebevolle Vater eines jeden ist, der durch<br />

den Glauben an den Herrn Jesus wiedergeboren<br />

ist.<br />

Der vollständige Titel unseres Heilandes<br />

ist »Herr Jesus Christus«. Als<br />

Herr ist er unser uneingeschränkter Befehlshaber,<br />

der ein Anrecht hat auf alles,

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!