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William MacDonald Kommentar zum Neuen Testament - DWG Radio

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Apostelgeschichte 15<br />

pheten«. Die Gemeinde sollte es nicht für<br />

sonderbar halten, daß »Gott« die »Nationen«<br />

mit seiner Erlösung heimgesucht<br />

hat, weil dies vom AT deutlich vorhergesagt<br />

worden ist. Gott hatte vorhergesagt,<br />

daß die Heiden als solche gesegnet werden<br />

sollten, nicht als <strong>zum</strong> Judentum<br />

Übergetretene.<br />

Das Zitat aus Amos bezieht sich auf<br />

das Tausendjährige Reich, in dem Christus<br />

auf dem Thron »Davids« sitzen wird<br />

und die ȟbrigen der Menschen den<br />

Herrn suchen« werden. Jakobus meinte<br />

hier nicht, daß zu der Zeit, zu der er<br />

spricht, diese Verheißung schon in Erfüllung<br />

gegangen sei. Sondern er wollte<br />

sagen, daß die Erlösung der Heiden, die<br />

zu seiner Zeit stattfand, in Übereinstimmung<br />

mit dem stand, was Amos für einen<br />

späteren Zeitpunkt vorhergesagt hat.<br />

Die Argumentation des Jakobus lautete<br />

folgendermaßen: Zunächst würde<br />

Gott die Heiden heimsuchen, um »aus<br />

den Nationen ein Volk zu nehmen für<br />

seinen Namen«. Das geschah zur Zeit<br />

des Jakobus und geschieht auch heute<br />

noch. Bekehrte Heiden wurden in die<br />

Gemeinde zusammen mit bekehrten<br />

Juden aufgenommen. Was zu dieser Zeit<br />

im Kleinen geschah (die Errettung der<br />

Heiden), sollte später in größerem Maßstab<br />

stattfinden. Christus würde wiederkommen,<br />

Israel als Volk wiederherstellen<br />

und »alle Nationen, über die« sein »Name<br />

ausgerufen ist«, erlösen.<br />

Jakobus sah die zu seiner Zeit stattfindenden<br />

Ereignisse als eine erst Heimsuchung<br />

der Heiden durch Gott. Er empfand<br />

diese erste Heimsuchung in voller<br />

Übereinstimmung mit den Voraussagen<br />

des Amos stehend – daß nämlich die<br />

Heiden in Zukunft noch einmal heimgesucht<br />

werden, wenn Christus als König<br />

wiederkehrt. Die beiden Ereignisse stimmen<br />

überein, doch sind sie nicht identisch.<br />

Wir sollten uns nun noch die Reihenfolge<br />

der Ereignisse ansehen:<br />

1. Das Herausnehmen der »Nationen«<br />

als »ein Volk . . . für seinen Namen«<br />

(V. 14) während dieses gegenwärtigen<br />

Zeitalters der Gnade.<br />

542<br />

2. Die Wiederherstellung des gläubigen<br />

Überrestes des Volkes Israel zur Zeit<br />

der Wiederkunft Christi (V. 16).<br />

3. Die Erlösung der Nationen nach der<br />

Wiederherstellung Israels (V. 17).<br />

Diese Heiden werden »alle Nationen,<br />

über die mein Name angerufen ist«<br />

genannt.<br />

Jakobus zitiert Amos 9,11.12 ziemlich<br />

anders als in unserem AT. Ein Teil dieser<br />

Unterschiede erklärt sich dadurch, daß<br />

Jakobus offensichtlich die griechische<br />

Bibelübersetzung des AT zitiert. Dennoch<br />

bestehen in dem Zitat auch noch Unterschiede<br />

zur Septuaginta. Eine Erklärung<br />

ist, daß derselbe Heilige Geist, der<br />

zunächst die Worte inspiriert hat, nun<br />

ihre Veränderung erlaubt, um damit ein<br />

vorliegendes Problem zu lösen. Eine<br />

andere Erklärung lautet, daß die hebräischen<br />

Manuskripte Amos 9 recht unterschiedlich<br />

wiedergeben. Alford ist der<br />

Ansicht, Jakobus habe eine Übersetzung<br />

benutzt, die einem anerkannten hebräischen<br />

Text sehr nahe gekommen sein<br />

muß, sonst hätten die Pharisäer diese<br />

Stelle niemals als Begründung akzeptiert.<br />

»Nach diesem will ich zurückkehren«<br />

(V. 16). Jakobus hatte schon erklärt, daß<br />

Gottes Plan für dieses Zeitalter lautete,<br />

die Tür des Glaubens für die »Nationen«<br />

aufzutun. Nicht alle würden erlöst, sondern<br />

er würde aus ihnen »ein Volk . . .<br />

nehmen für seinen Namen«. Nun fügt<br />

Jakobus hinzu, daß Gott »nach diesem . . .<br />

zurückkehren und . . . die Hütte Davids<br />

. . . wieder aufbauen« werde, »die verfallen<br />

ist«. »Die Hütte Davids« ist ein bildlicher<br />

Ausdruck, der für sein Haus oder<br />

seine Familie steht. Ihre Wiederherstellung<br />

ist ein Vorbild auf die zukünftige<br />

Wiederherstellung der königlichen Familie<br />

und ihrer Wiedereinsetzung auf den<br />

Thron Davids, auf dem dann Christus als<br />

König sitzen wird. Israel wird dann zur<br />

Segensquelle für die ganze Welt werden.<br />

»Die übrigen Menschen« werden »den<br />

Herrn suchen und alle Nationen, über<br />

die« sein »Name angerufen ist«.<br />

Das Zitat bei Amos schließt mit der<br />

Feststellung, daß dies die Worte des<br />

Herrn sind, »der dieses tut«.

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