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William MacDonald Kommentar zum Neuen Testament - DWG Radio

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Hebräer 10<br />

ausgesondert worden sind, d. h. alle echten<br />

Gläubigen. Sie sind auf zweifache<br />

Weise »vollkommen gemacht« worden.<br />

Zunächst haben sie eine vollkommene<br />

Stellung vor Gott, sie stehen vor dem<br />

Vater in aller Annehmlichkeit seines geliebten<br />

Sohnes. Zweitens haben sie ein<br />

vollkommenes Gewissen, soweit es die<br />

Schuld und Strafe der Sünde betrifft,<br />

denn sie wissen, daß der Preis voll und<br />

ganz bezahlt worden ist, und daß Gott<br />

keine zweite Zahlung verlangen wird.<br />

10,15 »Der Heilige Geist … bezeugt«<br />

auch die Tatsache, daß unter dem <strong>Neuen</strong><br />

Bund mit der Sünde ein für allemal aufgeräumt<br />

wird. Er »bezeugt« es durch die<br />

ATlichen Schriften.<br />

10,16 In Jeremia 31,31 hat »der Herr«<br />

verheißen, einen neuen »Bund« mit<br />

seinem erwählten irdischen Volk zu<br />

schließen.<br />

10,17 Dann, im selben Abschnitt, fügt<br />

er hinzu: »Ihrer Sünden und ihrer Gesetzlosigkeiten<br />

werde ich nicht mehr gedenken.«<br />

Es ist erstaunlich, daß Jeremia 31,34<br />

die Verheißung der vollen und endgültigen<br />

Vergebung enthält, doch einige<br />

derer, die in den Tagen lebten, als diese<br />

Verheißung sich zu erfüllen begann, wollten<br />

zu den niemals endenden Opfern des<br />

Judentums zurückkehren!<br />

10,18 Die Verheißung der Vergebung<br />

unter dem <strong>Neuen</strong> Bund bedeutet, daß<br />

es »kein Opfer für die Sünde mehr« gibt.<br />

Mit diesen Worten kein Opfer für die<br />

Sünde mehr schließt der Verfasser, was<br />

wir den lehrmäßigen Teil des Briefes<br />

nennen könnten. Er möchte, daß diese<br />

Worte in unseren Herzen und Gedanken<br />

weiterklingen, wenn er uns nun unsere<br />

praktischen Verpflichtungen vor Augen<br />

führt.<br />

III.Warnungen und Ermahnungen<br />

(10,19-13,17)<br />

A. Warnung, Christus nicht zu<br />

verachten (10,19-39)<br />

10,19 In der Zeit des AT wurde das Volk<br />

auf Abstand gehalten, doch nun in<br />

Christus sind wir durch »das Blut« seines<br />

Kreuzes nahe gebracht worden. Deshalb<br />

1232<br />

werden wir hier ermutigt, uns Gott zu<br />

nähern.<br />

Diese Ermahnung setzt voraus, daß<br />

alle Gläubigen nun Priester sind, weil<br />

wir aufgefordert werden »durch das Blut<br />

Jesu Freimütigkeit« zu »haben <strong>zum</strong> Eintritt<br />

in das Heiligtum«. Die gewöhnlichen<br />

Menschen im jüdischen Zeitalter<br />

waren vom Heiligtum und erst recht<br />

vom Allerheiligsten ausgeschlossen. Nur<br />

die Priester durften den ersten Raum des<br />

Heiligtums betreten, und nur der Hohepriester<br />

durfte das Allerheiligste betreten.<br />

Das hat sich nun geändert. Gott hat<br />

keinen besonderen Ort mehr, an dem<br />

sich ihm nur eine besondere Gruppe von<br />

Menschen nähern darf. Statt dessen dürfen<br />

im Glauben alle Gläubigen zu jeder<br />

Zeit und an jedem Ort in seine Gegenwart<br />

treten.<br />

10,20 Unser Zugang erfolgt auf dem<br />

»neuen und lebendigen Weg«. »Neu«<br />

kann hier die Bedeutung haben »frisch<br />

geschlachtet« oder »gerade erst gemacht«.<br />

»Lebendig« scheint ein Hinweis<br />

auf Jesus in seiner Auferstehung zu sein<br />

und sich deshalb auf einen »lebendigen«<br />

Heiland zu beziehen. Dieser Weg wurde<br />

»durch den Vorhang – das ist durch sein<br />

Fleisch« eröffnet. Das lehrt eindeutig, daß<br />

der »Vorhang« zwischen den beiden Teilen<br />

der Stiftshütte ein Vorbild des Leibes<br />

unseres Herrn war. Damit wir Zugang zu<br />

Gottes Gegenwart hätten, mußte der Vorhang<br />

zerrissen werden, d. h. sein Leib<br />

mußte im Tod zerbrochen werden. Das<br />

erinnert uns daran, daß wir uns nicht aufgrund<br />

des sündlosen Lebens Jesu nähern<br />

dürfen, sondern aufgrund seines stellvertretenden<br />

Todes. Nur durch die tödlichen<br />

Wunden des Lammes können wir hineingelangen.<br />

Jedesmal, wenn wir im Gebet<br />

oder in Anbetung in die Gegenwart Gottes<br />

treten, sollten wir uns daran erinnern,<br />

daß uns dieses Vorrecht zu einem teuren<br />

Preis erkauft worden ist.<br />

10,21 Wir haben nicht nur großes<br />

Zutrauen, wenn wir in die Gegenwart<br />

Gottes treten, wir haben auch einen<br />

»großen Priester über das Haus Gottes«.<br />

Auch wenn wir selbst Priester sind<br />

(1. Petr 2,9; Offb 1,6), brauchen wir doch

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