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William MacDonald Kommentar zum Neuen Testament - DWG Radio

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Alle waren sie junge Männer. James<br />

E. Steward schreibt in seinem ausgezeichneten<br />

<strong>Kommentar</strong> über das Alter<br />

der Jünger:<br />

Das Christentum begann als eine Bewegung<br />

junger Leute . . . Unglücklicherweise<br />

ist diese Tatsache in der christlichen Kunst<br />

und Predigt häufig verdreht worden. Aber es<br />

ist ziemlich sicher, daß die Jünger zu Anfang<br />

eine Schar junger Männer waren. Die meisten<br />

Apostel waren wahrscheinlich weniger<br />

als dreißig Jahre alt, als sie Jesus nachfolgten.<br />

Jesus selbst, das sollten wir nicht vergessen,<br />

ging »im Tau seiner Kindheit« (Elberfelder<br />

Bibel, Anmerkung zu Ps 110,3) zu seinem<br />

Dienst aus (Psalm 103 wird von Jesus selbst<br />

auf sich bezogen, was in der Gemeinde der<br />

Apostel weiter so gehalten wurde). Es war<br />

echtes Einfühlungsvermögen, das die frühen<br />

Christen dazu führte, ihren Meister auf den<br />

Wänden der Katakomben nicht als alten,<br />

müden und von Schmerz gebrochenen Mann<br />

darzustellen, sondern als jungen Hirten, der<br />

frühmorgens auf den Hügeln seine Herde<br />

weidet. Die Originalversion des wunderbaren<br />

Liedes von Isaak Watts gab die Tatsachen<br />

wieder:<br />

Wenn ich das wunderbare Kreuz<br />

betrachte,<br />

an dem der junge Herr der Herrlichkeit<br />

starb.<br />

Und niemand hat jemals die Jugend in<br />

ihrer Freude und Lebenslust und Großzügigkeit<br />

und Hoffnung verstanden, ihre plötzliche<br />

Einsamkeit und Alpträume und verborgenen<br />

Konflikte und starken Versuchungen,<br />

keiner hat sie auch nur annähernd so gut verstanden<br />

wie Jesus. Und keiner erkannte deutlicher<br />

als Jesus, daß die Jahre des Erwachsenwerdens,<br />

in denen fremde schlummernde<br />

Gedanken erwachen und sich die ganze Welt<br />

entfaltet, Gottes beste Chance sind, um die<br />

Seele anzusprechen . . . Wenn wir die<br />

Geschichte der ersten zwölf Jünger überdenken,<br />

dann lesen wir von den Abenteuern junger<br />

Männer. Wir sehen sie, wie sie ihrem<br />

Herrn ins Unbekannte folgen, nicht genau<br />

wissend, wer er ist oder warum sie es tun<br />

oder wo er sie hinführen wird. Sie waren einfach<br />

nur von ihm angezogen, fasziniert,<br />

ergriffen und festgehalten von irgendetwas<br />

Unwiderstehlichem an ihm. Sie wurden von<br />

Markus 3<br />

Freunden ausgelacht, Feinde stellten ihnen<br />

Fallen, manchmal erhoben Zweifel ihre laute<br />

Stimme in ihren Herzen, bis sie fast wünschten,<br />

sie hätten mit der ganzen Sache nichts<br />

mehr zu tun – doch noch immer hielten sie an<br />

ihm fest und wurden durch die Zerstörung<br />

all ihrer Hoffnungen zu einer besseren Treue<br />

geführt und verdienten schließlich siegreich<br />

den großartigen Namen, den das Te Deum<br />

ihnen verleiht: »Die herrliche Gemeinschaft<br />

der Apostel.« Es ist gut, sie zu beobachten,<br />

denn auch wir können dadurch von ihrem<br />

Geist beeinflußt werden und anfangen, mit<br />

ihm zu gehen. 3)<br />

Jesus hatte ein dreifaches Ziel mit der<br />

Berufung der Jünger:<br />

1. »damit sie bei ihm seien«,<br />

2. »damit er sie aussende, zu predigen«<br />

3. »und Vollmacht zu haben, die Dämonen<br />

auszutreiben«.<br />

Erstens mußten sie eine Ausbildung<br />

mitmachen – eine Vorbereitung in der<br />

Zurückgezogenheit, ehe sie öffentlich<br />

predigen konnten. Wir müssen Zeit mit<br />

ihm verbringen, ehe wir als Gottes Botschafter<br />

hinausgehen können.<br />

Zweitens wurden sie <strong>zum</strong> Predigen<br />

ausgesandt. Die Verkündigung des Wortes<br />

Gottes, ihre grundlegende Evangelisationsmethode,<br />

muß immer im Mittelpunkt<br />

stehen. Nichts darf sie verdrängen.<br />

Und schließlich wurde ihnen noch<br />

übernatürliche Macht verliehen. Das<br />

Austreiben von Dämonen würde den<br />

Menschen beweisen, daß Gott durch die<br />

Apostel sprach. Die Bibel war noch nicht<br />

vollständig. Wunder waren die »Beglaubigungsschreiben«<br />

der Boten Gottes.<br />

Heute haben die Menschen Zugang <strong>zum</strong><br />

gesamten Wort Gottes, sie sind heute verantwortlich,<br />

ohne den Beweis von Wundern<br />

zu glauben.<br />

3,19 Der Name Judas Iskariot steht in<br />

der Jüngerliste einsam da. Ein Geheimnis<br />

umgibt diesen Mann, der als Apostel berufen<br />

und schließlich <strong>zum</strong> Verräter unseres<br />

Herrn wurde. Es ist im christlichen<br />

Dienst am schmerzhaftesten, wenn man<br />

jemanden sieht, der strahlend, ernsthaft<br />

und augenscheinlich hingebungsvoll<br />

lebte, aber später seinem Retter den<br />

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