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William MacDonald Kommentar zum Neuen Testament - DWG Radio

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ausgesprochen individuelle Angelegenheit<br />

und es gibt kein allgemeines Gesetz,<br />

das auf alle anwendbar wäre.<br />

7,8 Deshalb weist er die »Unverheirateten«<br />

und die »Witwen« an, zu »bleiben<br />

wie« er selbst.<br />

7,9 Doch »wenn sie sich aber« ledig<br />

»nicht enthalten können«, so ist es ihnen<br />

erlaubt zu »heiraten, denn es ist besser,<br />

zu heiraten, als vor Verlangen zu brennen«.<br />

Dieses Brennen ist eine große Gefahr,<br />

weil man dadurch leicht in Sünde<br />

geraten kann.<br />

7,10 Die nächsten zwei Verse sind an<br />

»Verheiratete« gerichtet, wenn beide<br />

Partner gläubig sind. »Den Verheirateten<br />

aber gebiete nicht ich, sondern der Herr«<br />

bedeutet einfach, daß das, was Paulus<br />

hier lehrt, auch schon vom »Herrn« Jesus<br />

gelehrt wurde, als er hier auf der Erde lebte.<br />

Christus hatte zu diesem Thema schon<br />

konkrete Anweisungen gegeben. Er hatte<br />

z. B. Scheidung verboten, außer bei<br />

Ehebruch (Matth 5,32;19,9). Die allgemeine<br />

Anweisung, die Paulus hier gibt,<br />

lautet, »daß eine Frau sich nicht vom<br />

Mann scheiden lassen soll«.<br />

7,11 Doch er erkennt, daß es einige<br />

Extremfälle gibt, wo es notwendig sein<br />

mag, daß eine Frau ihren Ehemann verläßt.<br />

In solche einem Falle ist sie verpflichtet,<br />

»unverheiratet« zu bleiben<br />

»oder … sich mit dem Mann« zu versöhnen.<br />

Trennung hebt nicht die eheliche<br />

Bindung auf, sie gibt eher dem Herrn die<br />

Gelegenheiten, den Streit zu schlichten,<br />

der die beiden getrennt hat und beide<br />

Teile wieder in die Gemeinschaft mit ihm<br />

und untereinander zu bringen. Der<br />

»Mann« ist angewiesen, »seine Frau<br />

nicht« zu entlassen. In seinem Fall wird<br />

keine Ausnahme gemacht.<br />

7,12 Die Verse 12-24 befassen sich mit<br />

dem Problem der Ehe, wenn nur ein<br />

Partner gläubig ist. Paulus leitet seine<br />

Bemerkungen mit der Feststellung ein:<br />

»Den übrigen aber sage ich, nicht der<br />

Herr.« Und wieder möchten wir energisch<br />

betonen, daß das nicht bedeutet,<br />

daß das von Paulus Gesagte nur seine<br />

eigene Ansicht und nicht die des Herrn<br />

sei. Er will nur erklären, daß seine Aus-<br />

1. Korinther 7<br />

sagen noch »nicht« vom »Herrn« so<br />

gelehrt wurden, als er noch auf der Erde<br />

war. Es gibt keine Anweisung in den<br />

Evangelien, die dieser hier entspricht.<br />

Der Herr Jesus hat das Thema einer Ehe,<br />

in der nur einer von beiden gläubig ist,<br />

nicht aufgenommen. Doch nun hat Christus<br />

seinen Apostel in dieser Angelegenheit<br />

unterrichtet und deshalb ist das, was<br />

Paulus hier sagt, das inspirierte Wort<br />

Gottes.<br />

»Den übrigen« bedeutet, denjenigen,<br />

deren Partner nicht gläubig sind. Dieser<br />

Abschnitt rechtfertigt nicht, daß ein<br />

Christ einen Unerlösten heiratet. Es geht<br />

hier wahrscheinlich um die Situation,<br />

wenn einer der Partner nach der Eheschließung<br />

errettet wurde.<br />

»Wenn ein Bruder eine ungläubige<br />

Frau hat und sie willigt ein, bei ihm zu<br />

wohnen, so entlasse er sie nicht.« Um<br />

diese Schriftstelle wirklich beurteilen zu<br />

können, ist es hilfreich, uns daran zu<br />

erinnern, was Gott seinem Volk im AT<br />

gesagt hatte. Wenn Juden heidnische<br />

Frauen heirateten und Kinder von ihnen<br />

hatten, wurde ihnen aufgetragen, daß sie<br />

Frauen und Kinder wegschicken sollten.<br />

Das sieht man eindeutig in Esra 10,2.3<br />

und Nehemia 13,23-25.<br />

Nun hatte sich in Korinth die Frage<br />

erhoben, was eine Frau, die sich bekehrt<br />

hatte, mit ihrem Mann und ihren Kindern<br />

machen sollte, oder was ein bekehrter<br />

Mann mit seiner ungläubigen Frau machen<br />

sollte. Sollte er sie wegschicken? Die<br />

Antwort lautet offensichtlich nein. Das<br />

Gebot des AT gilt nicht mehr für das Volk<br />

Gottes unter der Gnade. Wenn ein Christ<br />

eine ungläubige Frau hat, und »sie willigt<br />

ein, bei ihm zu wohnen«, dann sollte er sie<br />

nicht verlassen. Das bedeutet nicht, daß es<br />

richtig ist, einen Ungläubigen oder eine<br />

Ungläubige zu heiraten, sondern daß er<br />

sie nicht verlassen soll, wenn er verheiratet<br />

ist und dann gläubig wird.<br />

7,13 Ebenso gilt, daß »eine Frau, die<br />

einen ungläubigen Mann hat«, der einwilligt,<br />

»bei ihr zu wohnen«, bei ihrem<br />

Mann bleiben sollte. Vielleicht gewinnt<br />

sie ihn für den Herrn durch ihr demütiges<br />

und gottesfürchtiges Zeugnis.<br />

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