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William MacDonald Kommentar zum Neuen Testament - DWG Radio

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Johannes 14 und 15<br />

wollte man von irgend jemandem außer<br />

Jesus sagen, daß Satan an ihm »nichts«<br />

habe.<br />

14,31 Mit anderen Worten können wir<br />

diesen Vers wie folgt wiedergeben: »Die<br />

Zeit des Verrats ist nahe. Ich werde freiwillig<br />

ans Kreuz gehen. Das ist der Wille<br />

des Vaters für mich. Das wird der Welt<br />

zeigen, wie sehr ich ›den Vater liebe‹.<br />

Deshalb gehe ich nun ohne Widerstand.«<br />

Damit bat der Herr die Jünger, sich zu<br />

erheben und mit ihm fortzugehen. Es ist<br />

nicht eindeutig, ob sie an diesem Punkt<br />

das Obergemach verließen. Vielleicht<br />

fand der Rest dieses Gespräches auf dem<br />

Weg statt.<br />

P. Jesus, der wahre Weinstock (15,1-11)<br />

15,1 Im AT wird das Volk Israel durch<br />

einen Weinstock versinnbildlicht, der<br />

von Jahwe gepflanzt worden ist. Doch<br />

das Volk erwies sich als untreu und<br />

unfruchtbar, so daß der Herr Jesus sich<br />

selbst hier als den »wahren Weinstock«<br />

vorstellt, der die vollkommene Erfüllung<br />

aller anderen Vorbilder und Schatten ist.<br />

Gott der »Vater ist der Weingärtner«.<br />

15,2 Die Meinungen gehen auseinander,<br />

was mit »Rebe . . ., die nicht Frucht<br />

bringt« gemeint ist. Einige Ausleger sind<br />

der Meinung, daß damit ein falscher<br />

Bekenner gemeint ist. Er gibt vor, ein<br />

Christ zu sein, doch ist er nie mit Christus<br />

im Glauben vereint worden. Andere<br />

denken, daß es sich um einen echten<br />

Christen handelt, der seine Errettung<br />

verliert, weil er keine Frucht bringt. Das<br />

ist unmöglich, weil das den vielen anderen<br />

Schriftstellen widerspricht, die lehren,<br />

daß ein Gläubiger ewige Errettung<br />

hat. Wieder andere Ausleger denken,<br />

daß es sich um einen echten Christen<br />

handelt, der zurückgeht. Er weicht<br />

immer mehr vom Herrn ab und interessiert<br />

sich nur noch für die Welt. Er kann<br />

keine geistliche Frucht mehr bringen –<br />

Liebe, Freude, Friede, Langmut, Freundlichkeit,<br />

Güte, Treue, Sanftmut, Enthaltsamkeit.<br />

Was der Herr genau mit der unfruchtbaren<br />

Rebe macht, hängt davon ab, wie<br />

man das griechische Verb airo übersetzt.<br />

442<br />

Es kann »wegnehmen« bedeuten, wie es<br />

auch traditionell übersetzt wird (so wird<br />

auch in Joh 1,29 übersetzt). Dann würde<br />

es sich auf die Strafe des physischen<br />

Todes beziehen (1. Kor 11,30). Doch dasselbe<br />

Wort kann auch »aufheben« (wie in<br />

Joh 8,59) bedeuten. Dann wäre damit der<br />

freundliche Dienst Gottes gemeint, der die<br />

fruchtlose Rebe ermutigt, indem er ihr<br />

hilft, mehr Licht und Luft zu erhalten,<br />

damit sie dann hoffentlich Frucht bringen<br />

kann.<br />

Die »Rebe, . . . die Frucht bringt« ist<br />

der Christ, der dem Herrn Jesus immer<br />

ähnlicher wird. Doch sogar solche Reben<br />

müssen gereinigt werden. Genauso wie<br />

echte Reben von Insekten, Mehltau und<br />

anderen Schädlingen gereinigt werden<br />

müssen, so muß ein Christ von weltlichen<br />

Dingen gereinigt werden, die ihm<br />

anhängen.<br />

15,3 Das Reinigungsmittel ist »das<br />

Wort« des Herrn. Die Jünger waren<br />

zunächst bei ihrer Bekehrung durch das<br />

Wort gereinigt worden. Und als der Erlöser<br />

dann mit ihnen sprach, hatte sein<br />

Wort einen reinigenden Effekt auf sie. So<br />

kann sich dieser Vers auf die Rechtfertigung<br />

und die Heiligung beziehen.<br />

15,4 »Bleiben« bedeutet, an dem Ort<br />

zu verharren, an den man gestellt ist. Der<br />

Christ ist in Christus, das ist seine Stellung.<br />

Im täglichen Leben sollte er in<br />

enger Gemeinschaft mit dem Herrn bleiben.<br />

Eine Rebe bleibt am Weinstock, weil<br />

sie all ihr Leben und ihre Nahrung aus<br />

dem Weinstock bezieht. So bleiben wir in<br />

Christus, indem wir Zeit im Gebet verbringen,<br />

sein Wort lesen und ihm gehorchen,<br />

Gemeinschaft mit seinen Jüngern<br />

haben und uns ständig der Gemeinschaft<br />

mit ihm bewußt sind. Wenn wir auf diese<br />

Weise einen ständigen Kontakt mit<br />

ihm aufrecht erhalten, dann wird uns<br />

bewußt, daß er in uns bleibt und uns mit<br />

geistlicher Stärke und Kraft ausrüstet.<br />

»Die Rebe« kann nur dann »Frucht bringen«,<br />

wenn »sie am Weinstock bleibt«.<br />

Ein Gläubiger kann nur dann die Frucht<br />

eines christusähnlichen Charakters bringen,<br />

wenn er jeden Augenblick in der<br />

Nähe Christi lebt.

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