05.01.2013 Aufrufe

William MacDonald Kommentar zum Neuen Testament - DWG Radio

William MacDonald Kommentar zum Neuen Testament - DWG Radio

William MacDonald Kommentar zum Neuen Testament - DWG Radio

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Johannes 18 und 19<br />

sein Reich ist ein Reich der »Wahrheit«,<br />

nicht der Waffen. Jesus ist »dazu in die<br />

Welt gekommen«, daß er »für die Wahrheit<br />

Zeugnis gebe«. Mit »Wahrheit« sind<br />

hier die Wahrheit über Gott, Christus<br />

selbst, den Heiligen Geist, den Menschen,<br />

die Sünde, die Erlösung und alle<br />

anderen wichtigen Lehren des Christentums<br />

gemeint. »Jeder, der aus der Wahrheit<br />

ist, hört« seine »Stimme«, und auf<br />

diese Weise wächst das Reich Jesu.<br />

18,38 Es ist schwer zu sagen, was<br />

Pilatus meinte, als er zu ihm sagte: »Was<br />

ist Wahrheit?« War er erstaunt, sarkastisch<br />

oder interessiert? Wir wissen nur,<br />

daß die fleischgewordene Wahrheit vor<br />

ihm stand, und er sie nicht erkannte.<br />

Pilatus eilte nun zu den Juden mit dem<br />

Geständnis, daß er an Jesus »keinerlei<br />

Schuld« fände.<br />

18,39 Bei den Juden war es »Brauch«,<br />

<strong>zum</strong> »Passah« für einen jüdischen Gefangenen<br />

von den Römern die Freiheit zu<br />

erbitten. Pilatus erinnerte sich an diesen<br />

Brauch, um den Juden zu gefallen und<br />

gleichzeitig Jesus freizulassen.<br />

18,40 Der Plan ging fehl. Die Juden<br />

wollten nicht Jesus, »sondern den Barrabas.<br />

Barrabas aber war ein Räuber.« Das<br />

böse menschliche Herz wollte lieber<br />

einen Banditen als seinen Schöpfer.<br />

G. Das Urteil des Pilatus: Unschuldig,<br />

doch trotzdem verurteilt (19,1-16)<br />

19,1 Es war höchst ungerecht von Pilatus,<br />

einen Unschuldigen geißeln zu lassen.<br />

Vielleicht hoffte er, daß diese Strafe die<br />

Juden besänftigen würde und sie nicht<br />

weiterhin den Tod Jesu verlangten. Die<br />

Geißelung war eine römische Form der<br />

Strafe. Der Gefangene wurde mit einer<br />

Peitsche geschlagen. Darin waren<br />

Metall- oder Knochenstücke eingearbeitet,<br />

die tiefe Wunden ins Fleisch schlugen.<br />

19,2.3 »Die Soldaten« machten sich<br />

über Jesu Behauptung lustig, ein König<br />

zu sein. Sie wollten ihn nun auch krönen.<br />

Doch sie nahmen »eine Krone aus Dornen«.<br />

Diese mußte starke Schmerzen verursachen,<br />

wenn man sie ihm auf das<br />

Haupt drückte. Die Dornen sind ein Zei-<br />

458<br />

chen des Fluches, den die Sünde der<br />

Menschheit brachte. Hier haben wir das<br />

Bild des Herrn Jesus vor uns, wie er den<br />

Fluch unserer Sünden trägt, damit wir<br />

die Krone der Herrlichkeit empfangen<br />

können. Auch das »Purpurkleid« diente<br />

dem Spott. Purpur ist die Farbe der Könige.<br />

Doch wieder erinnert es uns daran,<br />

wie unsere Sünden auf den Herrn Jesus<br />

gelegt wurden, damit wir mit dem<br />

Gewand der Gerechtigkeit Gottes bekleidet<br />

werden können.<br />

Wie schrecklich, sich vorzustellen,<br />

daß der ewige Sohn Gottes von seinen<br />

eigenen Geschöpfen geschlagen wird!<br />

Münder, die er erschaffen hat, werden<br />

nun mißbraucht, um ihn zu verspotten!<br />

19,4 »Pilatus ging wieder hinaus« zu<br />

der Menschenmenge und kündigte an,<br />

daß er Jesus zu ihnen bringen würde,<br />

daß er jedoch unschuldig sei. So verurteilte<br />

sich Pilatus durch seine eigenen<br />

Worte. Er hatte an Christus keine Schuld<br />

gefunden, doch er wollte ihn nicht freilassen.<br />

19,5 Als »Jesus nun hinausging und<br />

die Dornenkrone und das Purpurkleid<br />

trug«, kündigte Pilatus ihn als »der<br />

Mensch« an. Es ist schwer festzustellen,<br />

ob er das im Spott, in Sympathie oder<br />

ohne jede Gefühlsregung sagte.<br />

19,6 »Die Hohenpriester« bemerkten,<br />

daß Pilatus wankend geworden war, und<br />

so schrieen sie laut, daß Jesus gekreuzigt<br />

werden solle. Es waren religiöse Menschen,<br />

die den Tod des Erlösers betrieben.<br />

Oft ist es durch die Jahrhunderte<br />

hindurch die offizielle Kirche gewesen,<br />

die die wahren Gläubigen am bittersten<br />

bekämpft hat. Pilatus scheint sie mit<br />

ihrem unvernünftigen Haß auf Jesus zu<br />

verachten. Er sagte praktisch: »Wenn ihr<br />

dieser Meinung seid, warum ›nehmt ihr‹<br />

ihn nicht selbst ›und kreuzigt ihn‹? Meiner<br />

Meinung nach ist er unschuldig.«<br />

Doch Pilatus wußte, daß die Juden ihn<br />

nicht hinrichten durften, weil Hinrichtungen<br />

zu dieser Zeit nur von den<br />

Römern durchgeführt werden durften.<br />

19,7 Als sie sahen, daß sie mit ihrem<br />

Anliegen, Jesus als Gefahr für die Herrschaft<br />

Cäsars darzustellen, nicht erfolg-

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!