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William MacDonald Kommentar zum Neuen Testament - DWG Radio

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Römer 5<br />

de, »in der Welt« war. Doch während dieser<br />

Zeit gab es kein eindeutig offenbartes<br />

Gesetz Gottes. Adam hatte von Gott<br />

mündlich ein deutliches Gebot vom<br />

Herrn erhalten, und viele Jahrhunderte<br />

später bildeten die Zehn Gebote eine<br />

besondere schriftliche Offenbarung göttlichen<br />

Gesetzes. Doch in der Zwischenzeit<br />

hatten die Menschen kein Gesetzeswerk<br />

von Gott. Deshalb gab es zu<br />

der Zeit zwar »Sünde«, doch keine Übertretung,<br />

weil Übertretung die Verletzung<br />

eines bekannten Gesetzes bedeutet.<br />

»Sünde aber wird nicht« als Übertretung<br />

»zugerechnet, wenn kein Gesetz ist«, das<br />

sie verboten hätte.<br />

5,14 Doch der »Tod« machte während<br />

dieses Zeitalters, in welchem es kein<br />

Gesetz gab, keine Ferien. Mit der einen<br />

Ausnahme von Henoch herrschte der<br />

Tod über die gesamte Menschheit. Man<br />

kann nicht sagen, daß diese Menschen<br />

starben, weil sie ein eindeutiges Gebot<br />

Gottes übertreten hätten, wie Adam das<br />

getan hatte. Warum starben sie dann?<br />

Die Antwort ist hier impliziert: Sie starben,<br />

weil sie in Adam gesündigt hatten.<br />

Wenn das unfair erscheint, dann sollten<br />

wir uns daran erinnern, daß das nichts<br />

mit der Errettung zu tun hat. Alle, die an<br />

den Herrn glaubten, sind für ewig errettet.<br />

Doch trotzdem mußten sie leiblich<br />

sterben, und der Grund für ihren Tod<br />

war die Sünde ihres Oberhauptes Adam.<br />

In seiner Rolle als Oberhaupt war Adam<br />

»ein Bild« (oder Symbol) »des Zukünftigen«<br />

– d. h. des Herrn Jesus Christus. In<br />

den folgenden Versen wird Paulus das<br />

Thema dieser beiden Oberhäupter weiter<br />

ausführen, doch mehr durch ihre Unterschiede<br />

als durch ihre Ähnlichkeiten. Er<br />

wird zeigen, daß in Christus die Söhne<br />

Adams mehr Segen erhalten haben, als<br />

ihr Vater verloren hatte.<br />

5,15 Der erste Unterschied besteht<br />

zwischen »der Übertretung« Adams und<br />

»der Gnadengabe« Christi. Durch die<br />

»Übertretung« des ersten Menschen sind<br />

»die Vielen gestorben«. »Die Vielen« sind<br />

hier natürlich Adams Nachkommen. Tod<br />

könnte hier den geistlichen und den leiblichen<br />

Tod bedeuten.<br />

630<br />

»Die Gnadengabe« ist jedoch stärker<br />

als »die Vielen«. Die Gnadengabe ist der<br />

wunderbare Ausdruck der »Gnade Gottes«<br />

gegenüber einem sündigen Geschlecht.<br />

Sie wird durch die »Gnade des<br />

einen Menschen Jesus Christus« ermöglicht.<br />

Es war wirklich eine wunderbare<br />

Gnade, daß er für seine rebellischen Geschöpfe<br />

gestorben ist. Durch seinen<br />

Opfertod wird die Gabe des ewigen<br />

Lebens den »Vielen« angeboten.<br />

Die beiden »die Vielen« in diesem<br />

Vers beziehen sich nicht auf dieselben<br />

Leute. Das erste »die Vielen« bezieht sich<br />

auf alle, die durch die Übertretung<br />

Adams dem Tod unterworfen wurden.<br />

Das zweite »die Vielen« bezeichnet alle,<br />

die Teil der neuen Schöpfung werden,<br />

von der Christus das Oberhaupt ist.<br />

Dazu gehören nur diejenigen, »gegen«<br />

die die Gnade »überströmend« geworden<br />

ist – d. h. echte Gläubige. Während<br />

Gottes Barmherzigkeit alle Menschen<br />

umfaßt, ist seine Gnade nur für diejenigen<br />

da, die dem Erlöser vertrauen.<br />

5,16 Es gibt noch einen weiteren<br />

wichtigen Unterschied zwischen der<br />

Sünde Adams und der »Gabe« Christi.<br />

Die eine Sünde Adams brachte unausweichlich<br />

»das Urteil«, und das Urteil<br />

lautete: »Verloren!« Die »Gnadengabe«<br />

Christi dagegen konnte »viele Übertretungen«<br />

ausgleichen, nicht nur eine, und<br />

führte zu dem Urteil: »Angenommen.«<br />

Paulus betont die Unterschiede zwischen<br />

der Sünde Adams und der Gabe<br />

Christi, zwischen der schrecklichen Katastrophe<br />

durch eine einzige Sünde und<br />

der gewaltigen Befreiung von vielen<br />

Sünden, und schließlich zwischen dem<br />

Urteil der »Verdammnis« und dem Urteil<br />

der »Gerechtigkeit«.<br />

5,17 »Durch die Übertretung des<br />

einen« regierte »der Tod« als grausamer<br />

Tyrann. Doch durch die »Gabe der Gerechtigkeit«,<br />

einer Gabe überschwenglicher<br />

»Gnade«, herrschen alle Gläubigen<br />

»im Leben . . . durch den einen, Jesus<br />

Christus«.<br />

Welch eine Gnade! Wir sind nicht nur<br />

von der Tyrannenherrschaft des Todes<br />

befreit, sondern regieren selbst als Köni-

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