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William MacDonald Kommentar zum Neuen Testament - DWG Radio

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Lukas 20<br />

»scheuen« würden (obwohl Gott natürlich<br />

wußte, daß Christus abgelehnt werden<br />

würde). Man beachte, daß Christus<br />

sich von allen anderen unterscheidet. Sie<br />

waren Knechte, er ist der Sohn.<br />

20,14 Getreu ihrer Geschichte beschlossen<br />

»die Weingärtner,...den Erben«<br />

loszuwerden. Sie wollten das ausschließliche<br />

Recht, das Volk zu führen<br />

und zu lehren – »daß das Erbe unser werde«.<br />

Sie wollten ihre religiöse Stellung<br />

nicht an Jesus verlieren. Wenn sie ihn<br />

töteten, wäre ihre Macht in Israel unanfechtbar<br />

– so dachten sie.<br />

20,15-17 »Und als sie ihn aus dem<br />

Weinberg hinausgeworfen hatten, töteten<br />

sie ihn.« An diesem Punkt fragte<br />

Jesus seine jüdischen Zuhörer, was »der<br />

Herr des Weinbergs« wohl mit diesen<br />

»Weingärtnern« tun werde. In Matthäus<br />

verurteilten die Hohenpriester und Ältesten<br />

sich selbst, indem sie antworteten,<br />

daß er sie töten werde (Matth 21,41). Hier<br />

gibt der Herr selbst die Antwort: »Er<br />

wird kommen und diese Weingärtner<br />

umbringen und den Weinberg anderen<br />

geben.« Das bedeutet, daß die Juden, die<br />

Christus ablehnten, vernichtet würden,<br />

und daß Gott »anderen« diese Vorrechtsstellung<br />

einräumen würde. Die »anderen«<br />

können die Heiden oder aber das<br />

wiedergeborene Israel der letzten Tage<br />

sein. Die Juden graute vor solch einer<br />

Aussage. »Das sei fern!« riefen sie. Der<br />

Herr bestätigte die Vorhersage, indem er<br />

Psalm 118,22 zitierte. Die jüdischen<br />

»Bauleute« hatten Christus, »den Stein,<br />

. . . verworfen«. In ihren Plänen war kein<br />

Platz für ihn. Doch Gott hatte beschlossen,<br />

daß er ihm einen ganz bevorrechtigten<br />

Platz einräumen wollte, indem er ihn<br />

<strong>zum</strong> »Eckstein« machte, einem Stein, der<br />

unersetzbar ist und den höchsten Ehrenplatz<br />

erhält.<br />

20,18 In Vers 18 werden die beiden<br />

Kommen Christi erwähnt. 55)<br />

Sein erstes<br />

Kommen wird als »Stein« dargestellt, der<br />

auf dem Boden liegt. Die Menschen stolperten<br />

über seine Demut und Niedrigkeit,<br />

und sie wurden »zerschmettert«, als<br />

sie ihn ablehnten. Im zweiten Teil des<br />

Verses sieht man, wie der Stein vom<br />

318<br />

Himmel fällt und die Ungläubigen zu<br />

Staub »zermalmt«.<br />

G. Die Frage nach der Steuer<br />

(20,19-26)<br />

20,19.20 »Die Hohenpriester und die<br />

Schriftgelehrten« erkannten, daß Jesus<br />

»auf sie hin« gesprochen hatte, und deshalb<br />

waren sie entschlossener denn je,<br />

»die Hände an ihn zu legen«. Sie »sandten<br />

Auflauerer aus«, um ihm eine Falle<br />

zu stellen, damit er etwas sage, für das er<br />

gefangen genommen und vom »Statthalter«<br />

verurteilt würde. Diese »Auflauerer«<br />

lobten ihn zunächst, daß er Gott treu<br />

sei, koste es, was es wolle, und daß er<br />

nicht auf Menschenmeinung achte – in<br />

der Hoffnung, daß er sich gegen den Kaiser<br />

aussprechen würde.<br />

20,21.22 Dann »fragten sie ihn«, ob es<br />

richtig sei, »dem Kaiser Steuer zu geben<br />

oder nicht«. Wenn Jesus nein sagte, dann<br />

konnten sie ihn des Hochverrats anklagen<br />

und ihn den Römern zur Verhandlung<br />

übergeben. Wenn er ja sagte, dann<br />

würde er sich von den Herodianern trennen<br />

(und das war in dieser Angelegenheit<br />

die Masse des Volkes).<br />

20,23.24 Jesus erkannte die Falle. Er<br />

bat sie um einen »Denar«, vielleicht besaß<br />

er noch nicht einmal selbst einen. Die Tatsache,<br />

daß sie diese Münzen besaßen und<br />

verwendeten, zeigte ihre Abhängigkeit<br />

von einer heidnischen Macht. »Wessen<br />

Bild und Aufschrift hat er?« wollte Jesus<br />

wissen. Sie gaben zu, daß es Bild und<br />

Aufschrift »des Kaisers« seien.<br />

20,25.26 Da brachte Jesus sie mit dem<br />

Gebot <strong>zum</strong> Schweigen: »Gebt daher dem<br />

Kaiser, was des Kaisers ist, und Gott, was<br />

Gottes ist.« Sie waren anscheinend so an<br />

des Kaisers Sache interessiert, doch Gottes<br />

Sache interessierte sie nicht annähernd<br />

so viel. »Das Geld gehört dem Kaiser,<br />

und ihr gehört Gott. Gebt der Welt ihre<br />

Münzen, und gebt Gott seine Geschöpfe.«<br />

Es ist so leicht, über Unwichtiges zu<br />

streiten, während man die Hauptsache<br />

vergißt. Und es ist so leicht, unserem<br />

Nächsten unsere Schulden aufzulasten<br />

und Gott dabei seiner rechtmäßigen<br />

Abgaben zu berauben.

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