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William MacDonald Kommentar zum Neuen Testament - DWG Radio

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Jakobus 1<br />

nicht einfach genommen. Wir müssen<br />

lernen, sie anzunehmen und zu glauben,<br />

daß seine Gnade genügt. Paulus bat den<br />

Herrn dreimal, ihn von einem körperlichen<br />

Leiden zu befreien. Der Herr befreite<br />

ihn nicht davon, gab ihm aber die<br />

Gnade, damit zu leben (2. Kor 12,8-10).<br />

Wenn wir im Leben Problemen gegenüberstehen,<br />

die Gott offensichtlich<br />

nicht beseitigen will, sollten wir uns seinem<br />

Willen unterwerfen. Die begabte<br />

blinde Liederdichterin schrieb als achtjähriges<br />

Mädchen:<br />

O, wie glücklich darf ich sein,<br />

auch wenn ich nicht sehen kann;<br />

Ich habe mich entschlossen,<br />

daß ich in dieser Welt zufrieden bin,<br />

Wieviele Segnungen darf ich genießen,<br />

die andere nicht haben.<br />

Weinen und seufzen weil ich blind bin –<br />

kann und will ich nicht.<br />

Fanny Crosby<br />

Wir haben Frieden, wenn wir uns<br />

dem Willen Gottes unterwerfen.<br />

Einige Probleme unseres Lebens werden<br />

wieder weggenommen, wenn wir<br />

unsere Lektion durch sie gelernt haben.<br />

Sobald der Schmelzer sein Spiegelbild im<br />

geschmolzenen Metall erkennen kann,<br />

nimmt er das Feuer weg. Den meisten<br />

von uns fehlt die Weisheit, die Schwierigkeiten<br />

unseres Lebens von Gottes<br />

Standpunkt aus zu sehen. Wir sind kurzsichtig<br />

und beschäftigen uns nur mit der<br />

gegenwärtigen Unannehmlichkeit. Wir<br />

vergessen, daß es Gottes Ziel ist, uns<br />

durch Druck zu vergrößern (Ps 4,1, nach<br />

Darbys englischer Übersetzung).<br />

1,5 Wir müssen nicht mit unserer<br />

eigenen Weisheit den Schwierigkeiten<br />

unseres Lebens entgegentreten. Wenn<br />

uns in der Zeit der Versuchung der geistliche<br />

Durchblick fehlt, so sollten wir zu<br />

Gott gehen und ihm all unsere Unwissenheit<br />

und Verwirrung gestehen. Alle,<br />

die sich so geübt haben, Gottes Ziel in<br />

den Versuchungen zu erkennen, werden<br />

»willig« belohnt werden. Auch brauchen<br />

sie nicht fürchten, daß Gott ihnen zürnen<br />

wird, es gefällt ihm, wenn wir uns gerne<br />

belehren lassen. Uns allen fehlt Weisheit.<br />

Die Bibel gibt uns nicht präzise Antwor-<br />

1266<br />

ten auf die unzählbaren Probleme, die<br />

sich im Leben ergeben. Sie löst nicht<br />

wortreich die Probleme, sondern gibt<br />

uns allgemeine Hinweise. Wir müssen<br />

diese Prinzipien auf die Probleme anwenden,<br />

denen wir Tag für Tag begegnen.<br />

Dafür brauchen wir Weisheit.<br />

Geistliche Weisheit ist die praktische<br />

Anwendung der Lehren unseres Herrn<br />

auf alltägliche Situationen.<br />

1,6-8 Wir müssen Gott »im Glauben,<br />

ohne zu zweifeln« nahen. Wir müssen<br />

glauben, daß er uns liebt und für uns<br />

sorgt, und daß bei ihm nichts unmöglich<br />

ist. Wenn wir an seiner Güte und Macht<br />

zweifeln, dann werden wir in Zeiten der<br />

Not nicht standfest sein. Einmal werden<br />

wir vielleicht ruhig in seinen Verheißungen<br />

ruhen, aber schon im nächsten<br />

Augenblick haben wir das Gefühl, daß<br />

Gott vergessen hat, gut zu uns zu sein.<br />

Wir werden wie die Brandung des Meeres<br />

sein, uns hoch erheben und dann wieder<br />

in Täler hinabfallen – beladen und<br />

hin- und hergetrieben. Gott wird durch<br />

solchen Glauben nicht geehrt, der ständig<br />

zwischen Optimismus und Pessimismus<br />

hin- und herschwankt. Solchen<br />

unentschlossenen und unsicheren Menschen<br />

wird er keine göttlichen Einsichten<br />

geben (V. 7.8). In den Versen 5-8 lesen<br />

wir, daß Gott die Quelle der Weisheit ist,<br />

daß sie durch Gebet zu erlangen ist, daß<br />

sie für jeden zugänglich ist, daß sie willig<br />

und ohne Vorwurf gegeben wird und<br />

daß die wesentliche Bedingung ist, daß<br />

wir »im Glauben« darum bitten, »ohne<br />

zu zweifeln«.<br />

1,9 Auf den ersten Blick scheinen die<br />

Verse 9-11 ein völlig neues Thema anzuschneiden<br />

oder doch mindestens einen<br />

Einschub darzustellen. Jakobus führt<br />

aber hier dennoch das Thema der Versuchung<br />

fort, indem er ein bestimmtes Beispiel<br />

gibt. Ob jemand arm oder reich ist,<br />

er kann bleibenden geistlichen Nutzen<br />

aus den Geschehnissen und Krisen des<br />

Lebens ziehen. Wenn <strong>zum</strong> Beispiel ein<br />

»niedriger« Bruder sich unzufrieden und<br />

entmutigt fühlt, kann er sich doch immer<br />

darüber freuen, daß er ein Erbe Gottes<br />

ist, ein Miterbe Christi. Er kann in der

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