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William MacDonald Kommentar zum Neuen Testament - DWG Radio

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1. Petrus 3<br />

auf Golgatha verkündigte. Sie zitieren<br />

auch die Worte des Apostolischen Glaubensbekenntnisses,<br />

in dem es heißt:<br />

»Hinabgestiegen in die Hölle.«<br />

Die zweite Interpretation lautet, daß<br />

Petrus hier beschreibt, was in den Tagen<br />

Noahs geschehen ist. Es war der Geist<br />

Christi, der durch Noah den Ungläubigen<br />

vor der Flut predigte. Zu dieser Zeit handelte<br />

es sich noch nicht um körperlose<br />

Geister von Menschen, sondern um lebendige<br />

Männer und Frauen, die die Warnungen<br />

Noahs ablehnten und von der<br />

Flut vernichtet wurden. Deshalb sind sie<br />

jetzt »Geister im Gefängnis« des Hades.<br />

Diese zweite Ansicht paßt am besten<br />

in den Zusammenhang. Außerdem sind<br />

mit ihr die wenigsten Schwierigkeiten<br />

verbunden. Wir sollten den Absatz nun<br />

genau untersuchen.<br />

»In diesem ist er auch hingegangen<br />

und hat den Geistern im Gefängnis gepredigt.«<br />

Das Relativpronomen »diesem«<br />

bezieht sich offensichtlich auf das<br />

Wort Geist am Ende von Vers 18 zurück.<br />

Wir verstehen darunter den Heiligen<br />

Geist. In Kapitel 1,11 dieses Briefes wird<br />

der »Geist Christi« beschrieben, d. h. der<br />

Heilige Geist, wie er durch die Propheten<br />

des AT spricht. Und in 1. Mose 6,3<br />

spricht Gott von seinem Geist, d. h. dem<br />

Heiligen Geist und sagt von ihm aus, daß<br />

seine Geduld mit den Menschen vor der<br />

Flut am Ende sei.<br />

»Er ist … hingegangen und hat …<br />

gepredigt.« Wie schon erwähnt, war es<br />

letztlich Christus, der predigte, doch er<br />

predigte durch Noah. In 2. Petrus 2,5<br />

wird Noah als »Prediger der Gerechtigkeit«<br />

beschrieben. Es handelt sich dabei<br />

um dieselbe Wortwurzel, die hier für<br />

Christi Predigt benutzt wird.<br />

»Den Geistern«, die jetzt »im Gefängnis«<br />

sind. Dies waren die Menschen,<br />

denen Noah predigte – lebendige Männer<br />

und Frauen, die die Warnung vor der<br />

kommenden Flut hörten und die Verheißung<br />

der Rettung durch die Arche.<br />

Sie lehnten die Botschaft ab und ertranken<br />

in der Flut. Sie sind jetzt körperlose<br />

»Geister im Gefängnis«, und erwarten<br />

das Endgericht.<br />

1334<br />

Deshalb kann man diesen Vers wie<br />

folgt umschreiben: »In diesem (dem Heiligen<br />

Geist) ist er (Christus) hingegangen<br />

und hat (durch Noah) den Geistern (, die<br />

jetzt) im Gefängnis (sind,) gepredigt.«<br />

Doch welches Recht haben wir anzunehmen,<br />

daß die »Geister im Gefängnis«<br />

zur Zeit Noahs lebten? Die Antwort findet<br />

sich im folgenden Vers.<br />

3,20 Hier werden die Geister im<br />

Gefängnis ausdrücklich genannt. Wer<br />

waren sie? Solche, »die einst ungehorsam<br />

waren«. Wann waren sie »ungehorsam«?<br />

»Als die Langmut Gottes in den<br />

Tagen Noahs abwartete, während die<br />

Arche gebaut wurde.« Was war das Ergebnis?<br />

Nur »wenige, das sind acht Seelen«<br />

sind »durchs Wasser hindurch errettet«<br />

worden.<br />

Wir sollten hier einmal eine Pause<br />

einlegen und uns an den allgemeinen<br />

Gedankengang dieses Briefes erinnern,<br />

der vor dem Hintergrund allgemeiner<br />

Verfolgung geschrieben wurde. Die Christen,<br />

an die Petrus schrieb, litten wegen<br />

ihres Lebens und Zeugnisses. Vielleicht<br />

wunderten sie sich, warum sie, wenn der<br />

christliche Glaube recht hatte, leiden sollten,<br />

statt zu herrschen. Wenn das Christentum<br />

recht hatte, warum gab es dann<br />

nur so wenige Christen?<br />

Um die erste Frage zu beantworten,<br />

weist Petrus auf den Herrn Jesus hin.<br />

Christus hatte um der Gerechtigkeit willen<br />

gelitten, sogar bis <strong>zum</strong> Tod. Doch<br />

Gott hat ihn von den Toten auferweckt<br />

und ihn im Himmel verherrlicht (vgl.<br />

V. 22). Der Weg zur Herrlichkeit führte<br />

ihn durch das Leidenstal.<br />

Als nächstes bezieht sich Petrus auf<br />

»Noah«. 120 Jahre lang warnte dieser<br />

treue Prediger davor, daß Gott die Welt<br />

durch eine Flut zerstören wollte. Sein<br />

Dank war Spott und Verachtung. Doch<br />

Gott rechtfertigte ihn, indem er ihn und<br />

seine Familie durch die Flut hindurch<br />

bewahrte.<br />

Dann bleibt noch das Problem:<br />

»Wenn wir recht haben, warum sind wir<br />

dann nicht mehr?« Petrus antwortet: »Es<br />

gab einmal eine Zeit, wo nur acht Menschen<br />

auf der Welt recht hatten und alle

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